Lange Liste an Mängeln: Generalsanierung des Heroldsbacher Kindergartens fällig

3.2.2021, 19:31 Uhr
Lange Liste an Mängeln: Generalsanierung des Heroldsbacher Kindergartens fällig

© Foto: Eduard Weigert

Insgesamt sind es etwa 1,2 Millionen Euro: Diese Summe wird für die Generalsanierung des Kindergartens Sankt Josef veranschlagt. Saniert werden soll der Anfang der 90er Jahre entstandene Bau noch in diesem Jahr. Eine Generalsanierung während des laufenden Betriebs wurde vom Gemeinderat jedoch nicht befürwortet.

In seinem Sachvortrag informierte Bürgermeister Benedikt von Bentzel (CSU) darüber, dass das Bestandsgebäude des Kindergartens Sankt Josef aus den Baujahren 1992/1993 in den Bereichen der Fenster, der Fassade und des Daches größere Mängel aufweise.

Die Liste ist lang: Durch den Träger und durch die Kindergartenleitung seien bereits mehrfach die nicht mehr richtig schließenden Fenster bemängelt worden, sagte von Bentzel. Der Versuch, neue Dichtungen einzubauen sei leider erfolglos geblieben. Teilweise seien Dachziegel gebrochen und Pultziegel stark beschädigt. Die Fassade weise gerade im Norden, wo sich eine Gebäudeecke gesenkt habe, größere Risse auf, so der Kommunalpolitiker.

Zeitschiene "problematisch"?

Die Verwaltung habe gemeinsam mit dem Architekturbüro Paptistella die notwendigen Arbeiten für eine energetische Sanierung des Bestandsgebäudes abgeschätzt. In Summe sollen, nach ersten Schätzungen, 801 836 Euro netto Baukosten und 200 459 Euro netto Baunebenkosten in das Projekt fließen, insgesamt 1 192 730 Euro brutto. Die Maßnahmen seien förderfähig, sagte von Bentzel. Man könne mit rund 540 000 Euro Förderung rechnen; 652 000 Euro würde an Eigenanteil verbleiben.

Zweiter Bürgermeister Jürgen Schleicher (JB) sagte, dass er den Bedarf durchaus sehe, bewertete aber die Zeitschiene für die Umsetzung als "problematisch". Der Bedarf sei da: Wenn man keine Kinder für das neue Kindergartenjahr abweisen wolle, müsse man aber mit einem vorzeitigen Baubeginn starten, so Schleicher.

Schleicher sagte, dass er für einen Beschluss gerne "konkretere" Zahlen gehabt hätte, deswegen bat er die Verwaltung darum, die Grobkostenschätzung noch zu verfeinern. Er könne sich aber damit anfreunden, dass die Beschlussempfehlung "der Gemeinderat beabsichtigt" lauten würde. Bevor man aber vollumfänglich zustimmen könne, brauche man hier noch mehr Details.

Hausmeisterwohnung als Übergangsdomizil

Das sah Altbürgermeister Edgar Büttner (SPD) auch so. Man könne heute eine Absichtserklärung abgeben, so Büttner, der von einer "Verfeinerung" der Zahlen sprach. Peter Münch (FWOe) wies darauf hin, dass die Freien Wähler bereits im Juli 2019 den Antrag gestellt hätten, hier eine Sanierung vorzunehmen. Auch Münch bat die Verwaltung, mehr ins Detail zu gehen.

Eine Sanierung während des laufenden Betriebes – wie es im Laufe der Debatte angeklungen war – hielt Münch nicht für sinnvoll. Er könne sich vorstellen, beispielsweise die alte Hausmeisterwohnung als "Übergangsdomizil" für die Kinder zu nutzen, damit eine Sanierung durchgeführt werden könne. Am Ende war man sich im Gemeinderat einig. Der Beschluss über eine "Beabsichtigung" der Generalsanierung wurde auch so einstimmig gefasst. Die Verwaltung wurde zudem mit der Abklärung der Höhe der Fördergelder beauftragt.

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