Langensendelbach: Erdaushub sorgt für Ärger

17.11.2018, 18:00 Uhr
Langensendelbach: Erdaushub sorgt für Ärger

Monika Grau meinte, dass auf dem Grundstück eines Landwirts eine Schlucht aufgefüllt und eingeebnet worden sei. "Ist die Gemeinde darüber informiert?", fragte die Bürgerin. "Als wir davon erfuhren", so der Bürgermeister, "haben wir den Unternehmer sofort aufgefordert, die Anlieferungen von Erdreich zu unterlassen. Er legte uns daraufhin ein Zertifikat vor, dass der Aushub sauber wäre und ignorierte die Einwände der Gemeinde. Das Material wurde auf einem Grundstück gelagert, das im Wasserschutzgebiet der Zone 2 liegt."

Die Verwaltung verständigte daraufhin das Wasserwirtschaftsamt Kronach und bat, dass sich die Behörde der Angelegenheit annehmen möge. Das WWA Kronach ordnete an, dass ein unabhängiger Gutachter verschiedene Schürfungen von dem Material nimmt und auf Belastungen untersucht.

"Wir haben mehrmals das Unternehmen mündlich, telefonisch und schriftlich aufgefordert, die Anlieferung des Materials einzustellen. Leider ohne Erfolg", erklärt Bürgermeister Siebenhaar. Fatal sei, so der Bürgermeister, dass vom Unternehmen der Aushub von der Baustelle, also etwa 800 Kubikmeter Sand, ohne Zustimmung der Gemeinde abtransportiert wurde.

Sand illegal verkauft?

Für dieses Material hatte die Gemeinde die Genehmigung, es auf dem Gelände zu verwenden. Wohin der Aushub gebracht worden ist, ist unbekannt. Man vermutet, dass der Sand gesiebt und verkauft wurde.

Sollte das Erdreich belastet sein, dann ist auch die Wasserversorgung für die Gemeinde in Gefahr, dann muss es wieder abgeholt und ordnungsgemäß beseitigt werden. "Wir müssen jetzt das Ergebnis der Untersuchungen abwarten", sagt Siebenhaar.

"War der Eigentümer informiert und hat er der Lagerung des Erdreichs zugestimmt?", fragten einige Bürger. Dies kann allerdings erst in wenigen Tagen geklärt werden, weil der Besitzer des Grundstücks zurzeit verreist ist. "Nichts ist teurer als die Umwelt und die Allgemeinheit wissentlich zu schädigen und nichts ist beruhigender, als ein gutes Gewissen, wenn man umwelt- und verantwortungsbewusst handelt", so Bürgermeister Siebenhaar abschließend.

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