Sicherheit vs. Umweltschutz

Lehrerin der Pestalozzischule beklagt die Fällung zweier alter Kiefern auf dem Gelände

22.9.2021, 11:00 Uhr
Zwei alten Kiefern wuchsen bis vor kurzem noch auf dem Schulgelände der Pestalozzischule in Forchheim. Weil sie viel Totholz enthielten und damit zur Gefahr wurden, mussten sie gefällt werden. 

© Susanne Fehrenbacher, NN Zwei alten Kiefern wuchsen bis vor kurzem noch auf dem Schulgelände der Pestalozzischule in Forchheim. Weil sie viel Totholz enthielten und damit zur Gefahr wurden, mussten sie gefällt werden. 

Lehrerin Susanne Fehrenbacher kann das nicht nachvollziehen: „In Zeiten des Klimawandels ist es für mich völlig unverständlich, dass in den Städten so viele Bäume gefällt werden!“ Sie sei keine Expertin, betont sie, aber in ihren Augen würden die zurückgebliebenen Baumstümpfe völlig gesund aussehen. Warum mussten sie also gefällt werden?

Zudem wurden einige Hecken stark zurückgeschnitten. „Dabei meinte eine Kollegin zu mir, das dürfte man im August und September gar nicht wegen des Vogelschutzes“, sagt die Lehrerin.

„Wachsen die jetzt nach?“, fragte eine Schülerin der Pestalozzischule ihre Lehrerin Susanne Fehrenbacher.

„Wachsen die jetzt nach?“, fragte eine Schülerin der Pestalozzischule ihre Lehrerin Susanne Fehrenbacher. © Susanne Fehrenbacher, NN

Der Grund für beide Fälle: Sicherheit. Rektorin Martina Eier erklärt: „Die Bäume waren alt und kaputt und wurden in Absprache mit dem Landratsamt gefällt, das für diese Arbeiten zuständig ist. Der Landkreis ist damit seiner Fürsorgepflicht nachgekommen, die Sicherheit aller auf dem Gelände zu gewährleisten.“

Stefan Götz, Leiter des Fachbereichs Facility Management beim Landratsamt, bestätigt das: „Die Bäume enthielten Totholz. Es ging also um die Sicherheit." Und auch bei den Hecken sei "Gefahr im Verzug" gewesen. In der Nähe der Schule befindet sich momentan die Baustelle der Bahn, weswegen dort größere Fahrzeuge unterwegs sind. Die Hecken wucherten wohl bis auf die Straßen und behinderten die Sicht der Fahrer.

Er berichtet weiterhin, dass ihm das Heckenschneideverbot natürlich bekannt sei. „So etwas wird dann abgeklärt und die Hecken vorher nach Vogelnestern abgesucht.“ Baumfällungen finden nur in Absprache mit Experten statt. Nichts solle einfach aus Bequemlichkeit niedergemacht werden. Götz versichert: „Umweltschutz ist uns sehr wichtig. Aber wenn es um eine Schule geht, dann steht das Wohl der Schule und der ganzen Schulfamilie an erster Stelle.“

Lehrerin Susanne Fehrenbacher bedauert den Verlust der Kiefern und der Hecke dennoch. So bliebe zu wenig Schatten auf dem Pausengelände. „Was mich aber am meisten stört, ist, dass nichts nachgepflanzt wird. Städte müssen lebenswert bleiben durch Begrünung.“

Laut Götz sei das Nachpflanzen in der Heckenlandschaft des Schulgeländes nicht richtig möglich. „Auch wenn uns natürlich daran gelegen ist, die Stadt möglichst grün zu halten.“

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