Leutenbach ist im Landkreis das Schlusslicht

21.6.2020, 12:50 Uhr
Leutenbach ist im Landkreis das Schlusslicht

© Foto: Rolf Riedel

Neben dem Bürgerprotest wegen desBaus eines neuen Funkmastes hatte sich der Gemeinderat in seiner Sitzung auch mit dem Haushaltsplan 2020 auseinander zu setzen. Dafür war der neue Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Fabian Taschner gekommen. Das Rechnungsergebnis von 2019 weist einen Überschuss in Höhe von 2,16 Millionen Euro aus. Dieser setzt sich aus Mehreinnahmen im Verwaltungshaushalt und einem Überschuss im Vermögenshaushalt zusammen. Ein Großteil des Letzteren resultiert aus dem Verzicht auf Bildung von Haushaltsresten.

Bei der Einkommens- und Umsatzsteuer ergibt sich eine Minderung um 25 000 Euro. Der Ansatz für die Gewerbesteuer sinkt um 70 000 Euro, was auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zurück zu führen ist. Die Schlüsselzuweisung des Freistaates steigt um 416 200 Euro. Die Höhe der Schlüsselzuweisungen hängt immer von der errechneten Steuerkraft der Gemeinde zwei Jahre zuvor ab. 2018 musste ein außergewöhnlich hoher Betrag an Gewerbesteuern zurückgezahlt werden. Damals, so hieß es, seien Zahlungen eingenommen worden, die in einem anderen Bereich hätten erfolgen müssen. Auf Nachfrage von Raimund Dörfler (WOE) konnte der Kämmerer noch nicht ausschließen, dass es noch weitere Nachforderungen gibt. Leutenbach hat nicht viele große Gewerbesteuerzahler. Der Haushalt ist daher von wenigen Betrieben abhängig.

Steuerkraft gesunken

Die Steuerkraft ist daher für 2020 von 866 auf 566 Punkte gesunken. Die Gemeinde belegt damit nicht mehr wie bisher den 12. Platz im Ranking des Landkreises, sondern ist auf den 29. Platz, ganz ans Ende zurück gefallen. Daher hat sich die Schlüsselzuweisung so signifikant erhöht.

Bei der Umlagekraft, das sind die Steuereinnahmen und die Schlüsselzuweisung pro Einwohner, ergibt sich eine Minderung von 988 auf 742, was für Leutenbach ebenfalls Platz 29 im Landkreis bedeutet. Aus diesem Wert errechnet sich die an den Landkreis zu zahlende Kreisumlage in Höhe von 550 000 Euro, rund 130 000 Euro weniger als im Vorjahr.

Die Personalkosten erhöhen sich infolge tariflicher Erhöhungen um 9100 Euro, die Ausgaben für die beiden Schulverbände reduzieren sich um 15 000 Euro.

Für Kauf und Umbau beim VG-Gebäude in Kirchehrenbach beträgt der Schuldendienst bis 2021 noch 17 500 Euro, zusammen mit 43 000 Euro für Investitionen beträgt die Umlage 60 500 Euro, wovon 16 900 Euro auf Leutenbach entfallen.

Weitere Krippe

Für den Anbau einer weiteren Kinderkrippe und den Bau eines Bistros, wurden Kosten in Höhe von 1,15 Mio Euro angesetzt. Nach Abzug der Förderung in Höhe von 540 000 Euro verbleibt ein Restbetrag für die Gemeinde von 610 000 Euro.

Für den Ausbau der Rosenau/Am Langen Bach werden 300 000, für das geplante Brückenbauwerk 95 400 Euro veranschlagt. Beiträge und eine Förderung nach FAG sind zu erwarten. Für Hochwasserschutzmaßnahmen werden zusätzlich 50 000 Euro bereit gestellt.

Für die vom Gemeinderat beschlossene Sanierung der Abwasserleitungen wurden 1, 724 Millionen Euro angesetzt. Der Eigenanteil der Gemeinde beträgt hier 345 000 Euro. Für die Verbindung der Wasserversorgung von Mittelehrenbach und Leutenbach wurden 740 000 Euro bei einer Zuweisung von 370 000 Euro veranschlagt.

Die Erneuerungen der Wasserversorgung in Mittel- und Oberehrenbach sind mit 281 000 Euro berücksichtigt, wobei mit einer Zuweisung von 224 000 Euro zu rechnen ist. Für den möglichen Erwerb von bebauten und unbebauten Grundstücken stehen 175 000 Euro zur Verfügung.

Die Gemeinde Leutenbach ist seit dem 1. Mai 2014 schuldenfrei und hat auch für 2020 keine Kreditaufnahmen vorgesehen. Sonderrücklagen in Höhe von insgesamt 850 000 Euro sind zum Ausgleich von Konjunkturschwankungen, für außergewöhnliche Belastungen und für die Gestaltung des Anwesens Dorfstraße 16 vorhanden.

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