Magisches Obertrubach: Lichterprozession lockt Massen

4.1.2018, 18:25 Uhr
Obertrubach hat sich auf die Prozession und Gäste großartig vorbereitet.

© Foto: Franz Galster Obertrubach hat sich auf die Prozession und Gäste großartig vorbereitet.

Als habe sich Petrus einen Scherz erlauben wollen: Nachdem die Teilnehmer das Gotteshaus verlassen hatten, setzte unangenehmer Regen ein, nach der Rückkehr in die Kirche hörte er auch gleich wieder auf. Dabei hatten die Obertrubacher mit Helfern sorgfältig alle Vorbereitungen getroffen, um den Jahrhunderte alten Brauch gebührend und würdig zu begehen.

Fernsehsender berichteten im Vorfeld und am Tag selbst live. Zur letzten Betstunde zogen die Ehrengäste, begleitet von den Vereinsfahnen der Gemeinde, vom Rathaus in die Pfarrkirche St. Laurentius.

Pfarrer Werner Wolf begrüßte Ehrengäste aus dem Klerus, gute Freunde wie Domkapitular Josef Zerndl und Monsignore Andreas Straub sowie die Alumnen des Priesterseminars Würzburg, wo auch die künftigen Priester der Erzdiözese Bamberg ausgebildet werden. Dazu gesellte sich ein Gastpriester aus Nigeria. Man war also international. Von politischer Seite nahmen teil: MdB Silke Launert und die MdL Michael Hofmann und Thorsten Glauber.

Besonders freute sich Pfarrer Wolf, dass neben Landrat Hermann Ulm (CSU) wieder alle Bürgermeister der Umgebung gekommen waren. Es kam seinem Wunsch entgegen, ökumenisch zu leben und zu wirken, ohne dass die Partei eine Rolle spielt. Letztlich, so Pfarrer Wolf, sind vor Gott alle gleich. "Der Mensch ist von der Liebe Gottes getragen. Glaube heißt, sich von dieser Liebe erfassen zu lassen", war seine Botschaft in der vollen Kirche.

An den Hängen brannten viele Wachslichter, die fleißige Hände von Obertrubach unter der Anleitung von Hans Bauer aus Kerzenresten und Hobelspänen zwischen den Feiertagen gegossen hatten. Jahrelang hatte das Wetter die Obertrubacher mit einer schönen Schneedecke verwöhnt. Doch diesmal blies kräftig der Wind und manches Licht auf den Wiesen mussten die Helfer mehrmals anzünden. Zu ihnen gehörten auch in diesem Jahr wieder Lukas und Julia Haberberger, die regelmäßig aus Kerbeldorf bei Pegnitz kommen. Wegen des Wetters war nicht der Massenansturm voriger Jahre zu verzeichnen, doch die Besucher kamen trotzdem.

Alle bestaunten die ins Licht getauchten Hänge, darin malerisch eingebettet Obertrubach. Christliche Symbole wie Kreuz und Kelch schmückten Hügel und Häuser. Als sich die Gläubigen zur Lichterprozession anschickten, bei der Pfarrer Werner Wolf das Allerheiligste trug, lag schon Dunkelheit über dem Ort. "Ich wünschte, wir hätten nur ein Prozent dieser Besucher", war eine Stimme zu vernehmen, als die Menschenmenge nicht enden wollte.

Magisches Obertrubach: Lichterprozession lockt Massen

© Franz Galster

Pfarrer Wolf freute sich im Anschluss an die Zeremonie über die vielen Kerzen und Lichter, die die Prozession begleiteten und ihrem Namen alle Ehre machten. Mit dem feierlichen Te Deum im Gotteshaus endete der erste große Höhepunkt der Gemeinde Obertrubach in diesem Jahr. Mit der Fahnenparade der Vereine am Rathaus fand das Fest einen würdigen Schluss, bevor Prominenz und die ehrenamtlichen Helfer als Gäste der Gemeinde einkehrten.

 

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