Makrelen oder nichts: Was am 1. Mai im Landkreis Forchheim möglich ist

30.4.2021, 10:22 Uhr
Makrelen oder nichts: Was am 1. Mai im Landkreis Forchheim möglich ist

© Archivbild: Kilian Trabert

Eines steht jetzt schon fest: Der 1. Mai 2021 wird anders, als wir es gewohnt sind. Feucht-fröhliche Wandertouren in Gruppen von Keller zu Keller mit ausgiebigem Bierkonsum sind jedenfalls nicht möglich – die Corona-Regeln verbieten das Zusammenkommen zum Feiern auch unter freiem Himmel.

Einzelne Angebote gibt es dann aber doch. So wird etwa Birgit Hempel vom Schindler-Keller im Forchheimer Kellerwald am 1. Mai Essen "to go" anbieten. Seit Dezember sind jeweils von Freitag bis Sonntag bestimmte Gerichte zum Mitnehmen erhältlich, zum Beispiel Schäuferla, Currywurst und Schnitzelsandwich. Speziell zum Maifeiertag stehen ab 11.30 Uhr gewedelte Makrelen auf der Karte – allerdings nur auf Vorbestellung unter (0 15 12) 8 98 12 67 bis spätestens Dienstagabend. Für die Abholung gelten strenge Regeln: Die Gäste dürfen sich auf den Kellern nicht auf die Bänke setzen. Beim Verzehr ist zur Abholstelle ein Abstand von mindestens 50 Metern zu halten. Und auch die sonst gängigen Abstands-, Masken- und Hygieneregeln gelten weiter.

Sitzen auf Bänken ist nicht erlaubt

Auf dem Forchheimer Schindler-Keller sind am 1. Mai auf Vorbestellung Makrelen im Angebot (Symbolfoto). 

Auf dem Forchheimer Schindler-Keller sind am 1. Mai auf Vorbestellung Makrelen im Angebot (Symbolfoto).  © Britta Pedersen

Auch beim Neder-Keller gibt es am Samstag von 11.30 bis 14 Uhr und von 17 bis 20 Uhr Essen zum Abholen, "wie jedes Wochenende von Freitag bis Sonntag", erklärt Carola Bärnklau. Als Spezialität für das Wochenende des 1. Mai ist neben Klassikern wie Schäuferla ein Spargel-Cordon-Bleu geplant. Bärnklau hofft, dass die Gäste sich an die Regeln halten. Denn wenn die Leute sich kurzerhand auf die Bänke benachbarter Kellerwirtschaften setzen, die geschlossen sind, um ihre Mahlzeit zu verspeisen, kann es sein, dass die Polizei anrückt und die Leute nach Hause schickt. So sei es am letzten Wochenende gekommen.


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"Ich gehe davon aus, dass sich ein ,to go‘-Geschäft nicht lohnen wird", meint dagegen Bruno Alberti vom Eichhorn-Keller. Sobald ein Betrieb mit Nutzung der Bierbänke wieder möglich sei, werde er seinen Keller aber umgehend wieder öffnen, so Alberti weiter. Ähnlich sieht Hermann Brand vom Hebendanz-Keller die Lage, weswegen sein Betrieb am 1. Mai wahrscheinlich geschlossen bleiben wird. Der Greif-Keller wird am Samstag von 10 bis 18 Uhr sein Schankfenster öffnen; dort gibt es laut einer Ankündigung auf Facebook dann Bratwurstbrötchen mit und ohne Kraut auf die Hand.

"Am Kreuzberg wird am 1. Mai nicht viel los sein", vermutet Martin Winkelmann vom Brauhaus am Kreuzberg: "Wir haben zu 95 Prozent zu", sagt Winkelmann, denn sonst bestehe die Gefahr, "dass sich die Leute nicht an die Regeln halten."

Freiluft-Essplätze fehlen

Bratwürste und Steaks "to go" gibt es am Samstag von 11 bis 20 Uhr beim Nikl-Keller in Pretzfeld. Am 5-Seidla-Steig (in Weißenohe und Gräfenberg) findet am 1. Mai laut Julia Endres nichts Besonderes statt: "Man bekommt im Moment aber an einzelnen Wirtschaften Brotzeiten zum Mitnehmen." Welche der am Weg liegenden Gaststätten welches Angebot haben, "ändert sich alle 14 Tage". Am besten, so Endres, ruft man vorher bei einer Gaststätte an und fragt, ob und wenn ja was es am 1. Mai gibt: "Nicht alle kochen zum Beispiel am Samstag was zu Mittag." Ein generelles Problem aus Sicht von Endres: "Die Kommunen versäumen es im Moment, dezentrale Möglichkeiten zum Brotzeitmachen zu schaffen." Zum Beispiel "Sitzbänke mit Tisch, eine hier, eine dort."

Denn es sei schwierig, ein "to go" verkauftes Schäuferla zu essen, wenn man nicht entweder in der Nähe wohnt oder ein Wohnmobil dabei hat. Derweil seien an den Wochenenden Hunderte in der Natur unterwegs, so Endres weiter. Vor einem Automaten im Lillachtal, der rund um die Uhr etwa Käse, Wurst, Marmelade, Milch und Getränke ausspuckt, würden sich oft lange Schlangen bilden. Der Bedarf für Freiluft-Essplätze sei also da.

Holger Strehl, Pressesprecher des Landratsamts, verweist mit Blick auf den bevorstehenden Feiertag auf die von der Staatsregierung verhängten Corona-Regeln: "Die gelten auch am 1. Mai." Außerdem appelliert Strehl zur Pandemie-Eindämmung "an die Vernunft der Leute".

So schön war es 2019 auf dem Annafest:

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