Polizei geht von Beziehungstat aus

Mann stirbt nach Messerattacke in Ebermannstadt - Verdächtige in U-Haft

18.7.2021, 14:41 Uhr

Tödliche Verletzungen hat am Samstagvormittag ein 32 Jahre alter Mann in Ebermannstadt erlitten, als er nach einer Streitigkeit von einer 53-jährigen Familienangehörigen mit einem Messer angegriffen wurde. Die 53-jährige Tatverdächtige wurde kurz darauf von Polizeibeamten festgenommen. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Bamberg haben die Ermittlungen zum Tötungsdelikt aufgenommen.

Passanten überwältigten die Tatverdächtige

Wie die bisherigen Ermittlungen ergaben, trafen der 32-jährige Mann und die 53-jährige Frau kurz vor 10 Uhr in der Forchheimer Straße in Ebermannstadt aufeinander. Die Frau attackierte den 32-Jährigen unvermittelt mit einem Messer und verletzte ihn schwer. Er brach in Höhe der Straße Kirchenplatz, auf dem Gehweg zusammen. Passanten und Autofahrer, die auf den Messerangriff aufmerksam geworden sind, überwältigten die 53-Jährige, nahmen ihr das Messer ab und hielten sie bis zum Eintreffen der alarmierten Polizeibeamten fest.

Gleichzeitig leisteten sie dem verletzten 32-Jährigen aus dem Landkreis Hildburghausen (Thüringen) Erste Hilfe. Er erlag allerdings noch am Tatort seinen schwersten Verletzungen. Alarmierte Polizeibeamte aus Ebermannstadt trafen wenige Minuten später ein und nahmen die Tatverdächtige in der Nähe des Tatortes widerstandslos fest.

Ein ebenfalls alarmiertes Notarztteam leitete noch Reanimationsmaßnahmen bei dem Schwerstverletzten ein. Alle Bemühungen blieben allerdings ohne Erfolg, er starb noch am Tatort.

Umfangreiche Spurensicherung

Die Tatwaffe, ein Messer mit einer feststehenden, etwa 14 Zentimeter langen Klinge, stellten die Polizeibeamten bei der 53-jährigen Tatverdächtigen sicher. Kriminalbeamte und die Staatsanwaltschaft Bamberg nahmen umgehend die Ermittlungen zu dem Tötungsdelikt auf. Für die umfangreiche Spurensicherung war die Ortsdurchfahrt von Ebermannstadt im Bereich des Tatortes bis kurz vor 15.45 Uhr komplett gesperrt. Das Fachkommissariat für Tötungsdelikte bei der Kripo Bamberg nahm in enger Zusammenarbeit mit ebenfalls am Tatort anwesenden Staatsanwälten aus Bamberg die Ermittlungen auf.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg wurde die Tatverdächtige am Sonntag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der gegen sie einen Untersuchungshaftbefehl wegen Totschlag erließ. Die 53-Jährige macht keine Angaben. Polizeibeamte lieferten sie anschließend in eine Justizvollzugsanstalt ein.

Im Rahmen der weiteren Ermittlungen sollen neben dem psychischen Zustand der Tatverdächtigen auch mögliche Mordmerkmale geprüft werden. Die Staatsanwaltschaft ordnete zudem eine Obduktion des Leichnams an, um weitere Erkenntnisse zum Tatablauf zu erhalten. Insbesondere die genauen Hintergründe für die Tat sind derzeit Gegenstand der Ermittlungen.

Ermittler bitten um Zeugenhinweise

Bereits am Samstag meldeten sich zahlreiche Personen bei der Polizei und stellten sich als wichtige Zeugen zur Verfügung. Sie konnten noch im Verlauf des Nachmittages von den Kriminalbeamten vernommen werden. Die Ermittler bitten weitere Zeugen, die den Vorfall beobachtet oder womöglich Handyvideos gemacht haben, sich bei der Kripo Bamberg unter der Tel.-Nr. 0951/9129-491 zu melden.

Dieser Artikel wurde am Sonntag um 14.45 Uhr aktualisiert.


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