Massenschlägerei in Forchheim: Die Ermittlungen laufen

26.3.2017, 17:30 Uhr
Zahlreiche Polizisten aus dem Landkreis als auch Streifen aus Erlangen waren am Freitagabend im Einsatz, um die Massenschlägerei aufzulösen.

© fn Zahlreiche Polizisten aus dem Landkreis als auch Streifen aus Erlangen waren am Freitagabend im Einsatz, um die Massenschlägerei aufzulösen.

Die Bigband der Ritter-von-Traitteur-Schule hat einen Auftritt, die Stimmung ist ausgelassen, als die jungen Leute nach und nach das Schulhaus verlassen, erzählt Schulleiter Ulrich Barth. Der Abend steht unter dem Motto "Come together". Viele lassen den Abend ausklingen, stehen vor der Schule, quatschen. Bis alles aus dem Ruder läuft.

"Eine Gruppe von etwa 15 Jugendlichen und Personen jüngeren Alters hat sich unter die Menschenmenge vor der Schule gemischt", erzählt Jürgen Stadter, Pressesprecher der Polizei Oberfranken. Es kommt zu einem Streit, der sich schnell zu einer Massenschlägerei entwickelt.

Alle verfügbaren Streifen vor Ort

Mit Faustschlägen und Tritten traktiert ein Teil der Beteiligten ihre Opfer, unter anderem auch mit Flaschen. Fünf Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren erleiden "eher leichte Verletzungen", resümiert Stadter. Die alarmierte Forchheimer Polizei rückt sofort mit allen verfügbaren Streifenwagen an, dazu kommt Unterstützung von benachbarten Dienststellen und aus Erlangen. Als die Streifen ankommen, ergreift ein Teil der Schläger die Flucht, darunter auch die Gruppe, die sich unter die Jugendlichen gemischt hatte. Bei der Fahndung erwischt die Polizei einen der Flüchtigen, einen alkoholisierten 17-Jährigen, und nimmt ihn als einen der Tatverdächtigen vorläufig fest.

Der Vorfall gibt nicht nur der Polizei Rätsel auf. Schon am Morgen nach dem Vorfall wird in den sozialen Medien diskutiert. Es solle sich um eine ganze Gruppe älterer Asylbewerber gehandelt haben, wird gemutmaßt.

Der Grund für den Streit: unklar

Auf Nachfrage erzählt Pressesprecher Jürgen Stadter, dass es sich bei dem festgenommenen Tatverdächtigen um einen Asylbewerber handelt, der in Forchheim wohnt. "Der Rest der Gruppe ist noch nicht identifiziert, wir können also nicht zweifelsfrei ihre Herkunft benennen." Weswegen die Gruppen sich stritten, sei bislang ebenfalls unklar, so Stadter. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Und die gestalten sich "schwierig", so Stadter. Schließlich war eine riesige Menschenmenge beteiligt, jetzt gelte es erst einmal Struktur reinzubekommen, Abläufe und Beteiligungen zu klären: "Wir erhoffen klärende Aussagen der Beteiligten."

Die Situation klären will auch Schulleiter Barth: Die Klassenleiter sollen am Montag mit ihren Schülern über die Geschehnisse sprechen. "Da gibt es jetzt wirklich Diskussionsbedarf." Barth findet es schade, dass "so eine tolle, friedliche Veranstaltung so einen üblen Beigeschmack bekommen hat". Besonders, da die Ritter-von-Traitteur-Schule selbst zwei Flüchtlings-Übergangsklassen hat und es "nie Probleme gab".

Zeugen können sich bei der Kriminalpolizei Bamberg unter Telefon (09 51) 91 29-4 91 melden.