Mietpreise: Gibt es eine Atempause für Mieter in Franken?

2.2.2020, 15:17 Uhr
Steigende Mieten: Wie sieht die Situation in Forchheim aus?

© Armin Weigel/dpa Steigende Mieten: Wie sieht die Situation in Forchheim aus?

Herr Hübner, wie lief die Unterschriftensammlung ab?

Noch liegen keine finalen Zahlen vor. Die Reaktionen beim Ansprechen von Nachbarn und an Infoständen bestätigen, wie enorm wichtig das Thema ist. Grund und Boden ist nicht vermehrbar und keine übliche Handelsware wie etwa eine Bratwurst. Das Recht auf angemessenen Wohnraum ist auch in der Bayerischen Verfassung verankert.

Traugott Hübner

Traugott Hübner © Anestis Aslanidis

Wie sieht es in Forchheim aus?

Die Stadt ist auf einem guten Weg, durch die Förderung des Baus preiswerter Wohnungen dem Verfassungsauftrag gerecht zu werden. Doch auch in Forchheim zeigt sich der allgemeine starke Mietanstieg. Er liegt jetzt im Durchschnitt bei rund 8,76 Euro pro Quadratmeter. Die Immobilienpreise haben sich im Zeitraum von 2011 bis 2019 mehr als um das Zweieinhalbfache erhöht. Trotz hoher Bautätigkeit bleibt der Wohnungsmarkt weiterhin stark angespannt.

Wer ist am meisten betroffen?

Selbst Mittelschicht-Familien müssen oft fast die Hälfte ihres Einkommens für die Miete aufbringen. Diese Entwicklung birgt die Gefahr, in Altersarmut zu rutschen. Ferner führen exorbitante Mietsteigerungen nach einer Modernisierung nicht selten dazu, dass Mieter aus ihrem Wohngebiet verdrängt werden. Wir fordern, dass endlich in einem Zeitraum von sechs Jahren die Miete nicht noch weiter erhöht werden darf. Für faire Vermieter wie Genossenschaften sind Ausnahme-Regelungen vorgesehen.

Interview: Lea-Verena Meingast

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