Mit Drive zurück auf den Golfplatz in Kannberg

28.3.2021, 17:25 Uhr
Mit Drive zurück auf den Golfplatz in Kannberg

Julian Mirsberger steht konzentriert am Abschlag auf dem Platz des Golfclubs Fränkische Schweiz in Kanndorf. Er holt aus – und schlägt. Mirsberger freut sich, dass er dem Golfsport wieder nachgehen kann. Seit dem 8. März dürfen Golfplätze wieder aufmachen, was vor allem daran liegt, dass diese Sportart an der frischen Luft stattfindet und die Distanzen zwischen den Spielern größer sind als bei beinahe allen anderen Sportarten.

"Wir sind alle froh, dass wir wieder raus dürfen", sagt Mirsberger. Auch sein Spielpartner Harry Payrleitner stimmt ihm zu. "Uns stören die Auflagen gar nicht", erklärt er.

Flexible Konzepte vor Ort

Die Bestimmungen sind in Kanndorf bereits allen Assen gut bekannt. Schon nach dem ersten Lockdown im letzten Jahr haben die Verantwortlichen ein umfassendes Konzept erarbeitet. "Der Bayerische Golfverband hat bei den Vorgaben richtig gute Arbeit geleistet", sagt Peter Menne, Schatzmeister des Clubs.

Je nach Situation vor Ort konnten die Golfclubs zwischen mehreren Optionen entscheiden, wie sie die Hygienemaßnahmen umsetzen. In Innenräumen muss etwa Maske getragen werden, auf dem Platz sind Waschbecken und Desinfektionsmittel zu finden. Die Ballwaschanlagen am Abschlag wurden abmontiert, um unnötige Berührungen zu vermeiden. Dafür wurde an der Schlägerwaschanlage am Eingang zum Platz ein weiteres Waschbecken zum Säubern aufgebaut.

"Wir setzen die Maßnahmen einfach um", erklärt Vizepräsident Dietrich Oberg. So war es für den Golfclub im vergangenen Jahr möglich, im Grunde eine volle Saison zu spielen. Auch in diesem Jahr gehen die Golfer davon aus, dass sie weiterspielen können. "Wir haben nur die beiden schönen Wochen im Februar verpasst", so Oberg. Wie der genaue Spielbetrieb aussieht, hängt weiterhin von den politischen Entscheidungen ab. So darf aktuell nur in Zweier-Flights gespielt werden. Alternativ dürfen vier Personen aus zwei Haushalten spielen. An Tagen mit gutem Wetter können auf der 65 Hektar großen Fläche etwa 100 bis 120 Personen eine Golfrunde spielen. Dazu verwendet der Verein ein Online-Buchungssystem, in das sich die Spielerinnen und Spieler eintragen.

Auch beim Golfclub Fränkische Schweiz hat sich im vergangenen Jahr ein Trend gezeigt, der auf ganz Deutschland zutrifft. Laut einer Umfrage des Deutschen Golfverbands gaben 57,9 Prozent der Golfclubs an, dass ihre Mitgliederzahlen im Corona-Jahr 2020 gestiegen sind. "Auch wir hatten einen Mitgliederzuwachs von zehn Prozent", erklärt Oberg. 570 Mitglieder zählt der Golfclub in Kanndorf aktuell.

Beisammensein kommt zu kurz

"Es ist logisch, dass Golf Zulauf bekommt", so Oberg. Der Golfsport sei einer der wenigen Sportarten, die überhaupt aktuell durchgeführt werden können. Hinzu komme die Aktivität an der frischen Luft. Die Werbeveranstaltungen zur Mitgliedergewinnung mussten jedoch ebenfalls angepasst werden, aktuell können deutlich weniger Menschen in die Sportart hineinschnuppern.

Auch die Gestaltung von Wettbewerben wurde angepasst. Zwar können Wertungen durchgeführt werden, auf die Siegerehrung oder ein anschließendes Beisammensein müssen die Sportler jedoch vorerst verzichten.

Insgesamt ist man beim Golfclub Fränkische Schweiz zuversichtlich für die neue Spielzeit. Zwar habe Bayern als eines der letzten Länder die Golfplätze eröffnet, jetzt sei das Spielen aber wieder wie im vergangenen Jahr möglich. "Wir haben die Situation bisher gemeistert", ist sich Dietrich Oberg sicher.

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