Mit Wehmut das Tanzbein in der Jahnhalle geschwungen

14.1.2019, 10:00 Uhr
Mit Wehmut das Tanzbein in der Jahnhalle geschwungen

© Foto: Franz Galster

Bereits bei einer zurückliegenden Veranstaltung war die Idee geboren worden, zur Eröffnung des Balls eine Polonaise wie in früheren Zeiten aufzuführen. Sie gehörte bis 1983 traditionell zum Ball der Ehemaligen, wie er damals genannt wurde. Es war die Zeit, als man in der Jahnkulturhalle zeitweise zwei Säle benötigte, um dem Publikumsansturm gerecht zu werden. Mittlerweile reicht der große Saal für ein interessantes Programm.

Jetzt sammelten sich nochmals zehn Paare aus der Zeit um und vor 1983 und hatten sich mit viel Begeisterung für diesen Auftritt vorbereitet. Die Band "Members" bot ein breit gefächertes Musikrepertoire für ein Publikum aller Altersklassen. Der Auftritt der Jugendgarde des Neunkirchner Karnevalsvereins (NCV) bedeutete einen Augenschmaus.

Im Gespräch war aber allseits der Gedanke präsent, dass dies eine Art Abschied war. "Einfach schade. Wir können die Pläne der Stadt Forchheim nicht beeinflussen. Wir verlieren das Ambiente, ein Stück Jugend stirbt", meinte BBV-Bezirkspräsident Hermann Greif. "Ich war immer dabei. Der Bauernball ist schon gestorben. Jetzt das, wie soll es weitergehen?", fragte ratlos eine Klara Wiemann aus Gaiganz. "Leider geht es immer nur um Geld", meinte enttäuscht Rositta Erlwein aus Hundsboden. "Ich bin gerne bei dieser Tanzveranstaltung dabei, auch ohne direkten Bezug zur Landwirtschaft", sagte Alexandra Schmitt aus Ebersbach, "es gibt ja nichts Adäquates in der Großen Kreisstadt Forchheim".

Reinhold Wunder ging am Amt für Landwirtschaft Bamberg in den Ruhestand. Am 15. Februar 2019 will er bei der Jahreshauptversammlung des VfL sein Amt als langjähriger Geschäftsführer abgeben. Auch das bedeutet einen Schnitt, das Ende einer Ära. Seinen voraussichtlichen Nachfolger Markus Heckmann erwartet die Aufgabe Ausschau nach einer neuen Lokalität für den Ball zu halten. Freilich, die Aura und das Ambiente der Jahnkulturhalle wird sich schwerlich finden lassen. Es ist wie der Aufbruch in eine neue Zeit.

Keine Kommentare