Leiter des Impfzentrums

Momentan steigt in Forchheim vor allem die Zahl der Zweitimpfungen

14.7.2021, 14:00 Uhr
Das Impfzentrum Forchheim erhält gerade eine neue Impfstofflieferung.

© Berny Meyer, NN Das Impfzentrum Forchheim erhält gerade eine neue Impfstofflieferung.

Am Wochenende war noch einmal Hochbetrieb im Forchheimer Impfzentrum: Von den 1400 Menschen, die vor zwölf Wochen im April ihre Erstimpfung im Rahmen eines Sonderimpftages mit Astra Zeneca erhalten haben, kamen 1149 zur Zweitimpfung. "132 von ihnen ließen sich mit Astra Zeneca impfen, der Rest entschied sich für die Kreuzimpfung mit Biontech", erklärt Sebastian Weiß, der Leiter des Impfzentrums.

Damit stieg die Quote der Zweitimpfungen im Landkreis auf 43,4 Prozent an. "Das sind zumindest die, die sich im Impfzentrum und bei den Hausärzten impfen ließen. Wie viele Impfungen zusätzlich bei den Betriebsärzten gegeben werden, können wir leider nicht überblicken", sagt Weiß.

Fasst man Impfzentrum und Hausärzte zusammen, liegt die Impfquote bei den Erstimpfungen bei aktuell 56,3 Prozent und somit im Bayerischen Durchschnitt (56,7 Prozent). Doch merkt man im Impfzentrum auch, dass sich der Ansturm der ersten Monate deutlich gelegt hat. Am Montag, 5. Juli, kamen 130 Menschen zur Erstimpfung, am Dienstag, 6. Juli, 178, am Mittwoch 30, am Donnerstag 64 und am Freitag 85.

Weil die Zahl derjenigen, die zur Erstimpfung kommen, wesentlich geringer ist, als die Menge des vorhandenen Impfstoffs, sei es Ziel, die Barrieren, die zur Impfung führen, zu reduzieren, erklärt Weiß. So ist seit Montag die Terminvergabe aufgehoben.

Den großen Ansturm habe das jedoch nicht ausgelöst. "Als wir am Montag um 10 Uhr eröffnet haben, stand schon eine kleine Schlange vor der Tür, aber das waren vielleicht 15 Leute." So fanden am Montag insgesamt 86 Erstimpfungen statt, 39 mit Termin und 47 ohne Termin. Am Dienstag waren es 83 Erstimpfungen. Will heißen: Die Zahl der Erstimpfungen steigt noch, aber langsamer.

Unter denen, die sich nun für eine Impfung entscheiden, sind einige, denen das Anmeldeprozedere einfach zu umständlich war, "Heute kam eine Frau um die 70, die eigentlich schon seit längerem geimpft sein könnte, aber ihr war es zu viel Aufwand, sich anzumelden und auf einen Termin zu warten", erzählt Weiß. Durch die Impfung ohne Termin erreiche man nun auch Leute wie sie.

Mehr Flexibilität zwischen Erst- und Zweitimpfung

Dennoch glaubt der Leiter des Impfzentrums, dass man noch mehr Menschen erreichen würde, wenn auch die Impfzentren etwas Flexibilität für den Zeitraum zwischen Erst- und Zweitimpfungen anbieten könnten. "Wir im Impfzentrum sind da an die Vorgabe aus dem Gesundheitsministerium gebunden und die sagt: Bei Impfungen mit Biontech oder Moderna liegt der Impfabstand bei sechs Wochen. Der muss eingehalten werden", erläutert Sebastian Weiß. Sollte jemand seine erste Impfung mit Astra Zeneca erhalten und sich beim zweiten Termin für einen mRNA-Impfstoff entscheiden, liegt die Zeitspanne bei vier Wochen. Eine individuellere Absprache für Zweitimpftermine sei bis jetzt nur bei den Hausarztpraxen möglich.

Was seit dieser Woche ebenfalls möglich ist: die Impfung von Jugendlichen zwischen zwölf und 15 Jahren mit Biontech. Am Montag seien unter den 86 Erstgeimpften rund 30 Schülerinnen und Schüler gewesen. Dabei freut den Leiter des Impfzentrums: "Die Jugendlichen und ihre Familien sind sehr gut aufgeklärt und haben sich gemeinsam und aktiv für die Impfung entschieden." Zwar sei eine Beratung durch den Impfarzt oder die Impfärztin vor Ort jederzeit noch möglich, doch werde das wenig in Anspruch genommen. "Die meisten haben sich vorab über alles informiert."

Wer sich in den nächsten Tagen impfen lassen möchte, kann jederzeit zu den Öffnungszeiten des Impfzentrums vorbei kommen oder sich vorab registrieren. Dann erhalte man den nächsten freien Termin.

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