Nach Datenpanne: Ohne Termin zum PCR-Test ins Testzentrum

FORCHHEIM - Die Datenpanne bei den ASB-Testzentren Forchheim und Erlangen hat aufgeschreckt. Ein Journalist erhielt einen Link, in dem Name, Postleitzahl und Telefonnummer von Personen einsehbar waren, die über eine Terminvereinbarungshotline Termine für PCR-Tests vereinbart haben. Nun ändert der ASB Forchheim die Abläufe, erklärt Lukas Hänsch, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Herr Hänsch, können Sie inzwischen nachvollziehen, wie es zu der Panne gekommen ist, bei der die Daten von 1600 Personen einsehbar wurden?

Noch nicht ganz. Aber wir sind in Abstimmung mit der Landesdatenschutzbehörde dabei. Eigentlich kommt nur in Frage, dass jemand die Zugriffsberechtigungen geändert hat und den Link mit den Daten weitergeleitet hat. Seitens des ASB wäre das jeweils nur für die eigene Teststation vor Ort möglich gewesen. Das Callcenter hat einen IT-Spezialisten hinzugezogen, um auch dort intern die Prozesse zu überprüfen. Interessant ist für uns auch, wie viele Personen im Callcenter Zugriff auf die Liste hatten. Zwischen den ASB-Organisationen gibt es hinsichtlich der Personal-und IT-Organisation keinen Zusammenhang. Wer den Link weitergeleitet hat, darüber kann aufgrund der laufenden Prüfung im Moment noch keine Auskunft gegeben werden. Höchstwahrscheinlich wurde der Link weitergeleitet um auf die Schwachstelle hinzuweisen oder dem Callcenter oder den Teststationen zu schaden.

© Foto: Anne Kleinmann

Wie wollen Sie sicher stellen, dass solche Datenlecks nicht noch einmal entstehen?

Zum einen haben wir über das Wochenende mit unserem IT-Dienstleister alle Teststationen auf Schwachstellen geprüft und alle Sicherheitsstandards erhöht. Die Mitarbeiter wurden noch einmal genau instruiert. Zum zweiten werden wir mit dem Callcenter nicht mehr für Terminvereinbarungen zusammen arbeiten und auch keinen anderen Drittanbieter einbinden.

Wie erfolgt dann die Terminvergabe für einen PCR-Test?

Wir werden die PCR-Tests wie die Schnelltests ab jetzt ohne Termin anbieten. Das haben wir in den Pfingstferien schon einmal gemacht, was gut funktioniert hat. Momentan ist die Nachfrage nach PCR-Tests wegen der erhöhten Impfquote und der niedrigen Inzidenz nicht so hoch, so dass wir das gut händeln können. Sollte sich die Nachfrage erhöhen, können wir eine Terminvergabe wieder einführen und werden das mit eigenen Telefonkräften managen.