Nach dem Stadtstrand: Winter-Bar auf dem Marktplatz in Forchheim?

7.10.2020, 17:26 Uhr
Nach dem Stadtstrand: Winter-Bar auf dem Marktplatz in Forchheim?

© Foto: Athina Tsimplostephanaki

Schaufel um Schaufel werden die Sandberge auf dem Marktplatz in Forchheim weniger. Angesichts des drohenden Regens beeilt sich das Team des Start-Ups JungAdler, "Antonellas Stadtstrand" abzubauen, der am 2. August an den Start gegangen war.


Kommentar: Der Stadtstrand auf dem Marktplatz steht Forchheim gut


Bis Ende September haben Besucherinnen und Besucher noch das Strandfeeling auf dem 450 Quadratmeter großen Platz genossen. "Die zwei Monate sind wie im Flug vergangen, unsere Bilanz ist super-positiv", sagt Nicholas Mohnlein, Geschäftsführer der Forchheimer Agentur JungAdler, das er gemeinsam mit Louisa Herold führt.

Die Idee zum Strand hatte Antonella Pileio, Inhaberin der Trattoria da Antonella auf dem Marktplatz, im Frühjahr und hat die Pläne zusammen mit dem Start-Up dann innerhalb kurzer Zeit umgesetzt. "Wir sind froh, dass wir doch alles so schnell realisieren konnten. Ohne unseren Hauptsponsor YT Industries wäre das nicht möglich gewesen", sagt Louisa Herold.

Rund 5000 Besucher

Bei der Eröffnungsfeier waren die 65 Plätze am Strand rasch besetzt, am Eingang bildete sich eine kleine Warteschlange. Die Attraktion profitierte dann im August und September von gutem Sommerwetter.

Nach dem Stadtstrand: Winter-Bar auf dem Marktplatz in Forchheim?

© Foto: Nina Eichenmüller

"An den schönen Tagen haben rund 100 Leute am Tag den Strand besucht und wir haben sehr viel positive Resonanz von den Forchheimern erhalten", sagt Nicholas Mohnlein. Insgesamt habe der Strand in den zwei Monaten rund 5000 Menschen angelockt. Auch einige Auswärtige aus Nürnberg sowie Touristen, unter anderem aus Augsburg und Berlin, seien unter den Besuchern gewesen.

Besonders an heißen Tagen im August sei der Strand sehr gut besucht gewesen. Nur an etwa sieben einzelnen Tagen hatte er wegen schlechter Witterung geschlossen bleiben müssen.

Verschiedene Live-Musik

Auch Live-Musik von Singer-Songwritern, DJs und DJanes sowie Nachwuchskünstlern, die ohne Gage auftraten, waren auf der Sandfläche geboten. "Die unterschiedlichen Richtungen kamen sehr gut an", sagt Herold. Später im September belebten verschiedene Events den Strand: Poledance-Auftritte sowie zwei Modenschauen kamen bei den Besucherinnen und Besuchern gut an. "Wir freuen uns, dass wir nun eine Spende an die Lebenshilfe Forchheim übergeben können", sagt Herold. Durch die Modenschauen seien rund 1200 Euro zusammengekommen.

Vor "Antonellas Stadtstrand" hatte es zwei Jahre lang bis 2018 den Kaiserstrand auf der Bastion hinter der Kaiserpfalz gegeben. Mit Bar, Lounge und Biergarten für 400 Gäste auf 1500 Quadratmetern war er deutlich größer, betrieben von einer Erlanger Eventagentur. Allerdings hatte der Veranstalter 2017 Probleme, genügend Personal zu finden. 2018 brannte nachts eine Gastrohütte auf dem Strand, was für erhebliche Schäden an der Bastionsmauer sorgte (wie berichtet).

Für die Sommermonate im nächsten Jahr schmieden Antonella Pileio und die JungAdler bereits Pläne: "Gerne würden wir den Strand auf dem Marktplatz von Mai bis September anbieten können", so Mohnlein. Auch mehr Sitzplätze als die bisherigen 65 und zwei Verkaufsbuden statt bislang einer hält er für umsetzbar.

Winter-Bar auf dem Marktplatz?

"Heuer hatten wir entsprechend der Auflagen kein fließend Wasser und konnten deshalb keine Cocktails verkaufen. Das wäre im nächsten Sommer schön und würde bei den Forchheimern bestimmt gut ankommen", glaubt Herold. "Wasserelemente umzusetzen, wäre mein Wunsch, vielleicht doch Bedienungen im Bikini und Dating-Events", sagt Antonella Pileio lachend.

Auch für den bevorstehenden Winter gibt es Pläne von Antonella Pileio und den JungAdlern, um den Marktplatz zu beleben. "Eine Winter-Bar und Buden zu Glühwein, Crêpes und Bratwürsten außen herum würden wir gerne umsetzen", sagt Mohnlein.

Geplant ist das Ganze als Event über mehrere Wintermonate hinweg. "Es gibt zwei Varianten: eine aufwendigere mit einem Eisbrecher – das Schiff wäre sozusagen die Bar – und eine kleinere." Über das Konzept muss nun der Stadtrat entscheiden.

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