Neuanfang: Igensdorfer Marktgemeinderat legt los

15.5.2020, 15:54 Uhr
Bürgermeister Ulm sieht sich nicht als Einzelkämpfer, sondern als "Spielführer einer Mannschaft".

© Karl Heinz Wirth Bürgermeister Ulm sieht sich nicht als Einzelkämpfer, sondern als "Spielführer einer Mannschaft".

Georg Prieß (FW) hat als ältestes Mitglied des Igensdorfer Marktgemeinderats Edmund Ulm (CSU) als neuen Bürgermeister vereidigt. Aufgrund der Corona-Beschränkungen fand die konstituierende Sitzung in der Turnhalle der Grundschule statt. Auch bei den anstehenden Vereidigungen blieb der vorgeschriebene Abstand gewahrt. Prieß wünschte dem neuen Bürgermeister eine glückliche Hand bei all seinen Entscheidungen.

Der neue Rathauschef nutzte die Sitzung, um den bisherigen Gemeinderatsmitgliedern sowie seinem Vorgänger Wolfgang Rast – vorerst in deren Abwesenheit – für das Engagement zu danken.

"Höchste Anerkennung"

"Dieser Einsatz verdient höchste Anerkennung und ist bei weitem nicht alltäglich", betonte Ulm. Bedingt durch die weltweite Pandemie seien die vergangenen Wochen schwierig gewesen, vieles habe deshalb auf ein Minimum reduziert werden müssen. Ulm bedauerte, dass eine gebührende Verabschiedung nicht stattfinden könne. Dies wolle man aber nachholen, sobald dies wieder möglich sei. "Darauf freue ich mich ganz besonders, um allen dann nochmals persönlich und offiziell im Namen aller danken zu können", betonte der Bürgermeister.

Ulm bezeichnete in seiner Antrittsrede diesen Tag als tiefen Einschnitt in seinem Leben. Besonders freue er sich auf die zukünftige Arbeit und dankte seiner Verwaltung, die ihn hilfs- und auskunftsbereit bisher unterstützt habe. Als Bürgermeister sehe er sich nicht als Einzelkämpfer, sondern als "Spielführer einer Mannschaft". Bei seiner Rede im Gremium richtete er auch einen Dank an die Wähler und sah im Team seiner Räte eine "vielversprechende Mischung aus einerseits jüngeren und andrerseits erfahrenen Mitgliedern unterschiedlicher Berufsgruppen".

"Keine guten Aussichten liegen vor uns", sagte das Gemeindeoberhaupt. "Die Haushaltslage wird uns noch viel beschäftigen, denn wir wissen noch nicht wie viel Steuermittel es gebe. Er erinnerte an die Musikschule und die Bücherei, die es zu erhalten gelte, und an das Sorgenkind Lindelberghalle mit dem Appell: "Gebt mir und uns eine Chance für einen Neuanfang".

Wertschätzender Umgang als Ziel

"Legen wir durch einen wertschätzenden und ehrlichen Umgang das Fundament für die Zukunft". Neben seiner Vereidigung stand auch die der neuen Mitglieder des Gemeinderats auf der Tagesordnung. Zur Vereidigung bat Bürgermeister Ulm "die Neuen", elf Mandatsträger, einzeln nach vorne: Klaus Bock (IU), Johanna Britting (JB), Manfred Finkes (SPD), Jürgen Gajowski (Bündnis 90), Stefan Hackl (CSU), Hartmut Kreisl (FW) Thomas Meifert (CSU), Marc Mösel (IU), Rainer Straßgürtl (CSU), Markus Weber (IU) sowie Markus Zeiß (CSU).

Einstimmig einigte sich der neue Gemeinderat im Anschluss auch darauf, erneut neben dem zweiten Bürgermeister als Stellvertreter des Ersten im Amt noch einen Dritten Bürgermeister zu benennen. Bei der Wahl der Bürgermeister-Stellvertreter wurden drei Kandidaten vorgeschlagen: der bisherige Stellvertreter Johann Engelhardt (IU), Barbara Poneleit (Bündnis 90) und Stefan Gebhardt (CSU). Nachdem keiner der Kandidaten eine Mehrheit erreichte, war eine Stichwahl zwischen Johann Engelhardt und Stefan Gebhardt erforderlich, die Stefan Gebhardt mit 12: 7 Stimmen für sich entschied.

Einen Gegenkandidaten gab es auch bei der Wahl des Dritten Bürgermeisters. Neben dem vorgeschlagenen Hans Jürgen Röhrer (SPD) stellte sich auch Klaus Bock (IU) zur Wahl. Hier machte Hans Jürgen Röhrer mit 11:10 Stimmen das Rennen. Anschließend legte Stefan Gebhardt den Amtseid als Zweiter Bürgermeister ab, der eine offene und ehrliche Zusammenarbeit versprach.

Da die Gemeinden aufgefordert sind, den Sitzungsbetrieb auf das erforderliche Minimum zu beschränken, wurde einstimmig die Bildung folgender Ausschüsse beschlossen: Bau- und Umweltausschuss, Haupt- und Finanzausschuss, Kultur- und Familienausschuss sowie Rechnungsprüfungsausschuss. Ebenfalls einstimmig beschloss das Gremium, dass bis zum Erlass einer neuen Geschäftsordnung die bisherige gültig bleibt.

Die Räte beschlossen außerdem, die Satzung zur Regelung von Fragen des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts einstimmig. Die nächste Sitzung findet am 19. Mai um 19.30 Uhr in der Aula der Grundschule statt.

 

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