Neue Möglichkeiten: Bald können Vereine Schloss Hundshaupten nutzen

13.2.2020, 10:44 Uhr
Neue Möglichkeiten: Bald können Vereine Schloss Hundshaupten nutzen

© Foto: Rolf Riedel

Nahezu 360 Jahre sind es her seit die aus Thüringen kommende Adelsfamilie von Pölnitz deren Wurzeln bis ins Jahr 1238 reichen, zum ersten Mal mit Franken in Berührung kam.

1661, also vor genau 359 Jahren, wird der erste Ahnherr Hieronymus Christoph Freiherr von Pöllnitz – die sich damals noch mit Doppel "ll" schrieben, von dem damaligen Bamberger Fürstbischof Philipp Valentin Voit von Rieneck mit dem Schloss oder der Burg Hundshaupten für seine großen Verdienste als "Chur-Mainzerischer und Bischöflich-Bamberger Geheimrat, Kaiserlicher Generalmajor und Bischöflich-Bamberger Kommandant der Vestung Forchheim und Ober-Amtmann zu Burg Ebrach und Schönbrunn" belehnt.

Derzeitige Situation

Der derzeitige Eigentümer Heinrich Freiherr von Pölnitz vertritt inzwischen die 10. Generation, er war der Adoptivsohn und Großneffe von Götz Freiherr von Pölnitz und dessen Frau Gudila Freifrau von Pölnitz, die 1991 ihren Besitz, das Schloss und den Wildpark Hundshaupten dem Landkreis Forchheim übereignete.

Während der Wildpark im Besitz des Landkreises verblieb, wurde das Schloss Hundshaupten dem Erben wieder zurück gegeben. Er bewohnt mit seiner Ehefrau Fiona und fünf Söhnen das Schloss und sieht sich umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Dachkonstruktion der vierflügeligen Anlage konfrontiert. Diese ganz erheblichen Investitionen sind aus Eigenmittel nicht finanzierbar, weshalb dafür öffentliche Gelder in Anspruch genommen werden müssen.

Viele Fördermittel

So sichern Mittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Oberfranken-Stiftung, des Bayerischen Staates und Bundesmittel aus dem BKM-Programm, die Durchführung dieser sehr aufwändigen und infolge erschwerter Zugänglichkeit komplizierter Arbeiten. Über allem steht natürlich auch der Erhalt der histo-rischen Struktur. Der Einsatz öffentlicher Gelder lässt es notwendig werden, dass die Öffentlichkeit einen geregelten Zugang erhält. So sollen in der Zukunft auf Teilflächen und in bestimmten Räumlichkeiten – ausgenommen davon die privat genutzten Räume – für öffentliche, nicht kommerzielle Veranstaltungen wieder möglich werden. Deshalb wurde nunmehr zwischen dem Burgherrn und Eigner Heinrich Freiherr von Pölnitz und dem Markt Egloffstein ein Vertrag zur temporären, unentgeltlichen Überlassung von Flächen und Räumen geschlossen.

Alles genau geregelt

Die Überlassung erfolgt unentgeltlich und bis zu acht Mal jährlich. Der Nutzer, der Markt Egloffstein, kann sein Nutzungsrecht auch an Dritte, zum Beispiel ortsansässige Vereine übertragen. Gedacht wird dabei an Adventssingen, die Sommerkirche, besondere Gottesdienste der Kirchengemeinden ohne Einschränkung durch die Konfession, allgemeine Gedenkgottesdienste insbesondere im Rahmen der künftig möglichen Waldbegräbnisse oder auch am Tag des offenen Denkmals. Der Vertrag läuft zunächst über 25 Jahre.

Interessante Symbiose

Durch die unmittelbare Nachbarschaft zum Wildpark Hundshaupten und dem unmittelbar vor der Fertigstellung befindlichen Begräbniswald "Friedleite Hundshaupten", welcher ebenfalls in enger Kooperation zwischen dem Eigentümer und dem Markt Egloffstein projektiert und realisiert wurde, ergibt sich so eine für die Öffentlichkeit interessante Symbiose.

Die Sanierungsarbeiten laufen bereits. Dazu musste ein Spezialkran auf einem imposanten, eigens gegossenen Betonfundament implantiert werden.

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