Straßenbau

Neue Wege für die Pendler und die Kröten bei Hiltpoltstein

22.5.2021, 11:58 Uhr
Neue Wege für die Pendler und die Kröten bei Hiltpoltstein

© Foto: Rolf Riedel

Darüber freuen sich nicht nur die Bewohner der Gemeinde Hiltpoltstein, auch für viele aus Obertrubach oder Gößweinstein kommende Pendler ist diese Strecke die schnellste Ver-bindung nach Nürnberg. Die Bemühungen um den Ausbau reichen bis ins Jahr 2013 zurück. Damals wurde dem CSU-Landtagsabgeordneten Eduard Nöth eine Unterschriftenliste mit der Forderung für den Ausbau der sanierungsbedürftigen Straße übergeben. Die alte und noch pechhaltige Fahrbahndecke der Straße war zum Teil nur acht bis zehn Zenti-meter dick gewesen und entsprach damit nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die alte Staatsstraße wies aufgrund der geringen Asphaltdicke an vielen Stellen Risse und Ausbrüche auf und erforderte damit einen hohen Unterhaltsaufwand.

Zudem war die alte Fahrbahn an vielen Stellen mit nur fünfeinhalb Metern Breite einschließlich der Bankette deutlich zu schmal für die Anforderungen des modernen Schwerlastverkehrs. Im Jahr 2018 wurde deswegen in einem ersten Bauabschnitt der Bereich der Einmündung der Kreisstraße FO 22 bis Göring erneuert. Im zweiten Bauabschnitt wurde nun der 1,5 km lange Streckenabschnitt bis Hiltpoltstein saniert.

Dabei wurde die Fahrbahn von bisher fünf Meter auf sechs Meter verbreitert. Die unübersichtliche Kuppe bei Hiltpoltstein wurde abgeflacht und ist nun besser einsehbar, was die Verkehrssicherheit dieses Bereichs verbessert. Im Zuge der Arbeiten wurden die Entwässerungsgräben erneuert, ein stärkerer und auch frostsicherer Straßenbelag eingebaut und die Maßnahmen für den Natur-schutz verbessert: Im Bereich des Gewässers wurde auf einer Länge von 460 Metern ein Amphibienleitsystem zur Querung der Straße für Frösche und Kröten eingebaut.

Gefahrenstellen beseitigt

Projektleiterin Daniela Gebhardt vom Staatlichen Bauamt Bamberg berichtet: "Die Sanierung der St 2241 zwischen Hiltpoltstein und Göring war meine erste Baumaßnahme als Projektleiterin beim Staatlichen Bauamt in Bamberg und ich durfte viele interessante Erfahrungen sammeln. Ich freue mich, dass das Projekt ohne größere Komplikationen geklappt hat". Letztes Jahr im September ging es los mit den Bauarbeiten. Sie begannen mit dem Abtragen des alten Oberbodens, der Freimachung des Baufelds und der Entfernung von Schildern, Leitpfosten und Wurzeln.

Anschließend wurde auf etwa 10.000 Quadratmetern Fläche der pechhaltige Straßenoberbau aufgebrochen und entfernt. Im Bauablauf wurden rund 11.000 Kubikmeter Erdmasse gelöst und verbaut. Im Bereich der Kuppe wurden rund drei Meter Erdreich abgetragen. Der im Untergrund befindliche Fels erwies sich dabei als deutlich robuster als zuerst vermutet. Zum Abbau des Gesteins kam ein Hydraulikhammer zum Einsatz. Eine weitere Herausforderung ergab sich durch die im kompletten Baubereich vorhandenen Leitungen der Telekom und des Bayernwerks, die im Rahmen des Ausbaus neu verlegt werden mussten. Ein während der Bauarbeiten auftretendes Entwässerungsproblem konnte durch den Einbau einer zusätzlichen, rund 400 Meter langen Entwässerungsleitung langfristig behoben werden.

Jörg Panzer, Sachgebietsleiter für die Landkreise Bamberg und Forchheim, freut sich, dass die Straßenbaumaßnahme reibungslos funktioniert habe: "Insbesondere die bekannten Konfliktpunkte beim Begegnungsverkehr konnten mit der erfolgten Fahrbahnverbreiterung entschärft werden. Die Gefahr von unsicheren Fahrmanövern gehört somit der Vergangenheit an."

Nach dem Bau der Amphibiendurchlässe, dem Aufbringen der Frostschutzschicht und der Trag- und Deckschicht aus Asphalt wurden die Bankette, Einfahrten und Entwässerungsgräben hergestellt. Ganz am Ende der Arbeiten wurden der Humus wieder aufgefüllt sowie Leit- und Schutzplanken installiert. Die Bepflanzung des neuen Streckenabschnitts steht noch aus, wird aber alsbald erfolgen, wie es hieß.

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