Neue Weltrekorde: Lukas Kohl aus Kirchehrenbach hat wieder zugeschlagen

9.9.2019, 15:58 Uhr
Der "Lukinator" in seinem Element: Zwei neue Weltrekorde landete Lukas Kohl beim Auftakt der German-Masters-Serie im badischen Murg.

© Oliver Stoll Der "Lukinator" in seinem Element: Zwei neue Weltrekorde landete Lukas Kohl beim Auftakt der German-Masters-Serie im badischen Murg.

Hatte er unlängst den Weltrekord auf 209,22 erhöht, so schraubte er diesen mit dem achtfach gezeigten Drehsprung in der Vorrunde auf 211,15 Punkte.

Und im Finale, angestachelt durch Moderator David Schnabel (seines Zeichens achtfacher Weltmeister) und gepusht durch das Publikum, zeigte Kohl den zehnfachen Drehsprung. 213,05 Punkte – „das bedeutet, dass ich mehr ausgefahren bin als ich aufgestellt hatte“, so der Kommentar von Kohl. „Ich habe damit den zweiten Weltrekord an einem Tag und den dritten Weltrekord in nur sieben Tagen. Eine Hammer-Performance und ein geniales Publikum, das mich durch den zehnfachen Drehsprung getragen hat.“

Stehende Ovationen der gesamten Halle und minutenlanger Applaus waren sein Lohn. Doch es gab noch einen dritten Weltrekord: In der Vorrunde ließ Milena Slupina (Bernlohe) ihr Können mit aufblitzen und zauberte 195,35 und damit neuer Weltrekord auf die Fläche.

Beste Voraussetzungen in einer schönen Halle mit einem guten Boden waren der Ausgangspunkt in der Fortsetzung von Kohls Erfolgsgeschichte. Mit 211,60 Punkten ging er an den Start.
Beim Wettkampf vor einer Woche beim EMS-Cup noch ein leistungsmäßiger Gradmesser, erwies sich Murg für den „Lukinator“ als sehr wichtiger Wettkampf. „Das Einfahren am Freitag lief sehr vielversprechend und am Samstag war ich morgens der Erste auf dem Rad,“ so Kohl.

Früher Start

Ungewohnt die Startzeit für Kohl um die Mittagszeit, denn in der Regel ist er immer der letzte Starter des Tages. Aber auch dies meisterte er professionell. Die Konkurrenten Max Maute (Tailfingen) hatten 188,57 und Marcel Jüngling (Dornheim) 181,77 Punkte vorgelegt. Vize-Weltmeister Moritz Herbst (Wendlingen) musste seinen Start verletzungsbedingt absagen.

Beste Voraussetzungen für Kohl, mehr ins Risiko zu gehen. Und es lief einfach: „Das erste Mal, dass ich den Drehsprung achtfach zeigen konnte.“ Die Lenkerstanddrehung erweiterte er von zweifach auf dreieinhalbfach. „Und die Zeit hat dennoch super gereicht.“ Da haben selbst ihm zu Anfang die Worte gefehlt. Mit diesem Auftritt hatte er sein Tagesziel schon erreicht: Das DM-Ticket für Moers gelöst.

Die Krönung am Ende

Doch es sollte noch besser kommen. Maute konnte nicht ganz an seine Vormittagskür anknüpfen. Perfekt dann die anschließende Kür von Marcel Jüngling. Mit 191,69 meldete er seine Ambitionen auf das WM-Ticket an.

Dann folgte die Krönung. Moderator David Schnabel richtete vor dem Start die Bitte an das Publikum: „Ihr dürft Lukas beim Drehsprung gerne pushen“ – was Kohl zu einem verschmitzten Lächeln verführte. Übung für Übung spulte er wie ein Schweizer Uhrwerk ab. Dann der Drehsprung, der perfekt gelang – und lauter Beifall.

„Das Publikum hat mich in den Drehsprung rumgetragen, sodass es am Ende zehn Drehsprünge waren, quasi das absolute Maximum“, so Kohl.
Mit der 3,5-fachen Lenkerstanddrehung konnte er sich insgesamt fünf Bonuspunkte holen, sodass zwischenzeitlich über 214 Punkte an der Anzeige standen. Der Rest der Kür passte ebenfalls, sodass er mehr ausfahren konnte als er aufgestellt hatte. 213,05: neuer Weltrekord.

Kohl zuletzt: „Um das Ganze bei mir etwas setzen zu lassen, wird es bestimmt noch ein paar Tage dauern.“

 

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