Neuer Gemeinderat in Langensendelbach: Siebenhaar betont das Miteinander

14.5.2020, 11:57 Uhr
Neuer Gemeinderat in Langensendelbach: Siebenhaar betont das Miteinander

© Karl Heinz Wirth

Mit sechs neuen Mitgliedern startete der Gemeinderat in die neue Sitzungsperiode. Nicht alles sei planbar, sagte Bürgermeister Oswald Siebenhaar in seiner Rede zu Beginn der konstituierenden Sitzung, dennoch sei es wichtig Entscheidungen zu treffen. Er beteuerte seine Bereitschaft, mit dem Gemeinderat zum Wohle der Bürger tätig zu werden: "Jetzt liegt es an uns und den neuen Räten, was wir daraus machen. Keiner weiß so viel, wie wir alle zusammen."

Siebenhaar betonte das Miteinander als Basis für eine erfolgreiche Entwicklung der Gemeinde. "Trotz Corona-Krise wollen wir alles tun, dass Langensendelbach und Bräuningshof liebens- und lebenswert bleiben." Eine Lanze brach der Bürgermeister für die ehrliche und intensive Berücksichtigung des Wählerwillens. Es sei zwar unmöglich, jedem alles recht zu machen. Dennoch empfahl Siebenhaar eine parteiübergreifende Transparenz bei wichtigen Entscheidungen. "Die Bürger erwarten, mitgenommen zu werden."

Unbequeme Entscheidungen nachvollziehbar erklären

Mit einer angemessenen Durchlässigkeit an Informationen, zum Beispiel durch öffentliche Diskussionen, gelinge es besser, unbequeme Entscheidungen nachvollziehbarer zu erklären. Daraus entstehe gemeinschaftliches Denken und schließlich Gemeinsinn, der zu einem stärkeren Zusammenhalt bei den Bürgern führe. In diese Überlegungen bezog Siebenhaar auch das Gremium ein.

Die Zusammenarbeit im Gemeinderat spiele für das Gesamtbild der Gemeinde eine wichtige Rolle: "Wir müssen nicht immer gleicher Meinung sein, aber der gute Ton und die Art und Weise der Argumente wie der Umgang miteinander gehören zum Maßstab für die Gesamtstimmung in Langensendelbach."

Urkunden und ein Geschenk

Die Sitzung war ins Pfarrheim verlegt worden. Vor der Vereidigung der neuen Räte verabschiedete Siebenhaar Thomas Ernd, Werner Nägel und Hans Singer. Alle drei gehörten seit 2002 dem Gremium an. Siebenhaar ehrte das ehrenamtliche Engagement der scheidenden Ratsmitglieder und dankte ihnen mit einer Urkunde und einem Geschenk. Anschließend nahm er den neuen Gremiumsmitgliedern Stefan Grau, Hedwig Güthlein, Thomas Knetzger, Simon Koch, Clemens Schmitt und Alexander Zametzer den Amtseid ab.

Bürgermeister Siebenhaar hatte bisher einen Stellvertreter. An dieser Regelung wollte der Gemeinderat weiter festhalten. Die Abstimmung erfolgte in geheimer Wahl, durchgeführt vom Wahlausschuss. Jochen Düsel als Vorsitzender leitete diesen unterstützt von Hans Knetzger und Simon Berninger.

Zweiter Bürgermeister gewählt

Als einziger Kandidat für das Amt des Zweiten Bürgermeister stand Matthias Kern zur Wahl, der im März zum zweiten Mal Siebenhaar bei der Bürgermeisterwahl unterlegen war. Er konnte alle Stimmen auf sich vereinigen. Siebenhaar gratulierte seinem Stellvertreter: "Das neue Gremium hat mit diesem Ergebnis ein deutliches Signal der Geschlossenheit gesetzt."

Weil beschlossen worden war, nur einen weiteren Bürgermeister zu wählen, wählten die Räte einstimmig Hans Knetzger als dienstältesten Gemeinderat als weiteren Stellvertreter für den Fall der gleichzeitigen Verhinderung beider Bürgermeister. Einstimmig verabschiedete das Gremium die Geschäftsordnung sowie die neue Satzung zur Regelung von Fragen des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts.

Die Besetzung der Ausschüsse und weitere Beschlüsse

Die Gemeinderäte bestellten einstimmig die Mitglieder für den Rechnungsprüfungsausschuss: Alexander Zametzer (CSU, auch Vorsitz)), Jochen Düsel (CSU), Hans Knetzger (FW), Moritz Fees (FW), Petra Ellrich (UWB), Simon Koch und (UWB) sowie Stefan Grau (ÜFWG/SPD).

In den Zweckverband AGV Mittlere Regnitz wurden vom Gemeinderat als Verbandsräte entsandt Hans Knetzger (FW) und Norbert Händel (UWB).

In der Verbandsversammlung des Schulverbandes Langensendelbach-Marloffstein sind Thomas Knetzger (FW) und Heike Mühlbauer (UWB) entsandt worden.

Formellen Charakter hatte der Beschluss, wie bisher Bürgermeister Oswald Siebenhaar und seinen Stellvertreter Matthias Kern für die Wahlperiode 2020 bis 2026 zu Standesbeamten für Eheschließungen zu bestellen. Den Antrag auf Anbringung eines Schildes "Kein Platz für Rassismus" am Rathaus Langensendelbach lehnte das Gremium einstimmig mit dem Hinweis auf das staatliche Neutralitätsgebot ab, das zu den wichtigsten Grundprinzipien der freiheitlich-demokratischen Grundordnung gehöre. Kritisch in diesem Fall sei nicht die Aufschrift, sondern die darunter stehende Werbung. Die nächste Sitzung des Gemeinderats kündigte der Bürgermeister für Montag, 15. Juni, an. 

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