Neuer Skulpturenweg im Klinikgarten in Ebermannstadt

7.7.2019, 19:23 Uhr
Neuer Skulpturenweg im Klinikgarten in Ebermannstadt

© Foto: Marquard Och

Am Haupteingang der Klinik Fränkische Schweiz haben der Ansprechpartner der Bamberger "Selbsthilfegruppe Schlaganfallbetroffener", Dieter Bornkessel und die "Macherin" von "Kunst in der Klinik", Carmen Backof, das Bamberger Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde platziert.

Neuer Skulpturenweg im Klinikgarten in Ebermannstadt

Acht Großskulpturen werden im Garten der Klinik ausgestellt. Zumindest bis November können sie den Patienten Ruhepunkte sein. Wenn darunter das Kaiserpaar aus Königgrätzer Sandstein hier seine Bleibe fände, käme das den Wünschen des Vorsitzenden vom Verbund Klinikum Forchheim – Fränkische Schweiz, Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD), und Geschäftsführer Sven Malte Oelkers nur entgegen.

Doch müssten – bei Preisen bis 2 100 Euro pro Figur – wohl die von Robert Glenk geleitete "Fördergesellschaft" und private Sponsoren Herz und Geldbeutel öffnen. Mit Improvisationen zu bekannten Pop- und Jazzsongs begleitete Pianist Uli Strömsdörfer aus Bayreuth die Eröffnung des Skulpturenwegs.

Nach einer Gehirnblutung wurde der Fliesenleger Dieter Bornkessel 1993 Mitglied der Selbsthilfegruppe von Stadt und Landkreis Bamberg. "Bei einem Workshop in Knetzgau forderte mich der Dozent heraus, zu zeigen was noch in mir steckt", erzählte der Strullendorfer den Interessierten im Atrium.

Zentnerschwere Werke

Das "Klopfen" hat ihn gepackt – bei weiteren Aktionen in Hirschaid, Burgebrach und Bamberg entstanden weitere zentnerschwere Skulpturen – inzwischen zählt auch Gattin Maria zu den Bildhauern und Kunstschaffenden, die sich im Bamberger "Creativ-Centrum Contraplex" einbringen und auch mit anderen Materialien beschäftigen. Das stärke die Motorik und fordere den Geist. "Aber spätestens nach vier Stunden schmerzt die Schulter" sagte ein Schlaganfallopfer.

Als vor drei Jahren die Vorsitzende Renate Göller verstarb, fiel der Nachfolgerin Marliese Muckelbauer die Aufgabe zu, die 110 Mitglieder zusammenzuhalten. Das sei kein leichtes Unterfangen, wenn die Sandsteinblöcke bei Unternehmern eingekauft und die gemeinsamen Aktivitäten aus Mitgliedsbeiträgen zu finanzieren seien, schilderte die Vorsitzende. Sie fügte hinzu: Da würde es schon helfen, wenn die Frau mit der fränkischen Haube, der Pinguin oder der schon patinierte Delphin in der Klinik Wurzeln schlügen.

Blieb noch die Frage: Warum stehen an den Skulpturen keine Namen?. "Es sind Gemeinschaftswerke, wir respektieren die Sichtweise der Vorgängerin", so Marliese Muckelbauer. Am Tisch mit mehreren Kleinplastiken stach einer Dame eine Stele mit Sonnenblume und Tulpen in die Augen: "Die muss in meinen Garten".

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