Neuer Steg führt zum Haidhofer Schlossberg

10.7.2013, 00:00 Uhr
Neuer Steg führt zum Haidhofer Schlossberg

© Rolf Riedel

In der Nürnberger Chronik ist die Rede von einem Ansitz, den es im 15. Jahrhundert schon gegeben haben soll: „Ein fester Helt an der Flöß bei Haidhof“. Bis 1967 war dieser Felsenvorsprung nahezu in Vergessenheit geraten und erst der damalige Kulturreferent des Fränkischen Hauptvereins, Fritz Preis, und der Nürnberger Burgenforscher Hellmuth Kunstmann holten den „Schlossberg“ aus seinem Dornröschenschlaf.

Fritz Preis gelang es, so erzählt es das Thuisbrunner Urgestein Heinz Hofmann, die Haidhofer Bürger dafür zu gewinnen, unter seiner Anleitung den Zugang zum Schlossberg wieder freizulegen. Am 21. Mai 1967 wurde im Rahmen eines kleinen „Bergfestes“ die Anlage der Öffentlichkeit vorgestellt.

Seitdem gibt es ganz unterschiedliche Zuordnungen: Manche sprechen von einem Signalstein, andere von einer vorchristlichen Kultstätte, von einer Kirche, oder dem Teil einer befestigten Burg. Der Revierleiter des Forstbetriebes Pegnitz, Bernd Schultheiß, sieht im unteren Teil den Rest eines Gegenlagers für eine mittelalterliche Zugbrücke.

Inzwischen ist der Schlossberg zu einem beliebten Aussichtspunkt für Wanderer geworden. Er ist in wenigen Minuten von Haidhof zu erreichen.

Der Aussichtspunkt bietet einen ausgezeichneten Panorama-Rundblick. Er liegt auf einer Felskuppe, die mit der aufwendigen Besteigungsanlage für die Besucher nun weitgehend gefahrenfrei zugänglich gemacht wurde. Der Forstbetrieb Pegnitz der Bayerischen Staatsforsten arbeitete dabei mit der Bayerischen Forstverwaltung am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bamberg und dem Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst zusammen. Die bisherige Besteigungsanlage war verfallen und gefährlich. Trotzdem hatte sie 46 Jahre lang vielen Wanderern zum Aufstieg verholfen. Erneuert wurden die Geländer zur Absturzsicherung in einer Länge von 115 Laufmetern mit Handlauf und Knieleiste in Stabilbauweise, mit zwölfer Lärchenpalisaden auf 35 Metallpfostenträgern und Stahlbetonfundament.

Erneuert wurde auch die Treppenanlage beim Einstieg in den Felsensteig durch den Einbau von 25 neuen Treppenstufen, wieder in Stabilbauweise mit Eichenbalken und Befestigungseisen; die Fußgängerbrücke über den Felsspalt, der mehr als zehn Meter abfällt, sowie die talseitige Sicherung der Wegböschung. Die Planung lag in den Händen von Wolfgang Geißner vom Naturpark Fränkische Schweiz — Veldensteiner Forst und dem Forstbetrieb Pegnitz mit Revierleiter Bernd Schultheiß, der auch als Maßnahmeträger fungierte.

Geld von den Staatsforsten

Die Bayerischen Staatsforsten förderten die rund 22000 Euro teuere Sanierung. Weitere Unterstützung erhielt das Projekt vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Bamberg, das 90 Prozent der förderfähigen Kosten in Höhe von 20000 Euro übernahm, den Rest von 2000 Euro legte der federführende Forstbetrieb Pegnitz dazu.

Zur Übergabe waren der Leiter des Forstbetriebes Pegnitz, Thomas Kreil, der Abteilungsleiter des AELF aus Bamberg Michael Kreppel, und der forstliche Berater des Naturparks am AELF Bayreuth, Dirk Lüder gekommen. Beeindruckt zeigten sich die Geschäftsführerin der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz, Sandra Schneider, Heinz Hofmann, Thuisbrunn und Erwin Weisel vom Schlosshotel und Helmut Pfefferle, der Vorsitzende des Tourismusvereins „Rund ums Walberla“, sowie Christian Bönnemann, Direktor und Professor am Seismologischen Zentralobservatorium an der Bundesanstalt für Geowissenschaften, der am Vorabend einen Vortrag in Haidhof gehalten hatte.

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