Neunkirchens Volleyballer zurück in der Landesliga

6.10.2019, 15:02 Uhr
Neunkirchens Volleyballer zurück in der Landesliga

© Harald Hofmann

Erstaunlich zügig und lückenlos rattert Sebastian Lenz auf Nachfrage eine Liste herunter, bei der man durchaus etwas durcheinander bringen könnte. Denn die Zuordnung der Spielklassen-Zugehörigkeit zur jeweiligen Saison wird dadurch erschwert, dass die Volleyballer vom Brandbach, für die Lenz als Abteilungsleiter fungiert, seit einiger Zeit quasi jährlich zwischen den Ebenen gewechselt sind. Von 2012 bis 2014 marschierte der TSV von der Bezirksliga bis in die Bayernliga, ehe dem neuerlichen Aufstieg 2016 der doppelte Absturz folgte. Nachdem der Neunkirchener Fahrstuhl nun einmal wieder in der mittleren Etage Landesliga zum stehen gekommen ist, hofft Lenz auf etwas mehr Ruhe. Sich im aktuellen Stockwerk zu etablieren "wäre mal ganz schön".

Neunkirchens Volleyballer zurück in der Landesliga

© Foto: Roland Huber

Doch auch bei diesem neuen Anlauf kommen bekannte Unwägbarkeiten ins Spiel. "Jede neue Liga brachte bei uns einen Umbruch", erklärt Lenz. Er selbst war als einer von mehreren Routiniers nach dem ersten Bayernliga-Abenteuer ins zweite Glied zurückgetreten, während zwischenzeitlich manch erfahrene Stammkraft reaktiviert wurde. Mit einer verhältnismäßig jungen Mannschaft scheiterten sie vor zwei Jahren in der Landesliga und korrigierten die Entscheidung in der vorigen Runde, in dem sie ihre zwei Herrenformationen in der Bezirksliga stärker nach dem Leistungsprinzip aufstellten.

Stete personelle Veränderung

Vor diesem Hintergrund passierte in der jüngsten Sommerpause kaum Unerwartetes, musste Lenz erneut personelle Veränderungen im Gefüge notieren. Libero Björn Kreißler und Mittelblocker Jürgen Heermann versuchen sich zum zweiten Mal im Vorruhestand mit der zweiten Vertretung (Bezirksliga). Auf eigenen Wunsch gibt derweil der in Oberbayern wohnhafte Interims-Übungsleiter Martin von Truchsess das Kommando ab, es übernimmt der zum Kapitän aufgestiegene, drittligaerfahrene Dominik Seller. Der 30-Jährige absolvierte in der Vorsaison seinen ersten Trainer-Lehrgang. Ebenfalls jünger zu besetzen galt es die wichtige Zuspieler-Position, weil der frühere Spielertrainer Oliver Tschäche der Familie zuliebe kürzer treten will. In dessen Rolle soll Neuzugang Niclas Ivenz vom TV 48 Erlangen schlüpfen, der in Valentin Pöhlein (Diagonalangreifer) noch einen Rückkehrer mitgebracht hat und für seine Aufgaben interne Konkurrenz vom 17 Jahre alten Eigengewächs Nicolas Kennedy bekommt. Mit Nick Wägner und Simon Berger werden weitere Talente herangeführt. Um die Qualität des zwölfköpfigen Aufgebots macht sich Abteilungsleiter Sebastian Lenz, der selbst wieder eingreifen wird, jedoch keine Sorgen. "Diesmal ist es keine Fördermaßnahme zugunsten der jüngeren Generation, die Jungs hätten ihre Einsätze so oder so durch sportliche Argumente beansprucht", sagt Lenz vor dem gelungenen Auftakt mit zwei Heimspiel-Siegen von 3:0 über den BSV Bayreuth II (25:17, 25:20, 25:21) und die SG Amberg/Hirschau (25:22, 25:12, 25:17).

Eine Portion Ungewissheit begleitet die Reise in der Landesliga aus geografischen Gründen. In der Nordost-Staffel bewegt sich der TSV Neunkirchen mit Fahrten nach Regenstauf oder Miltach (beide Oberpfalz) nahe der tschechischen Grenze auf komplett unbekanntem Terrain und muss auf die Derbys gegen die SGS Erlangen verzichten. "Von den Gegnern wissen wir so gut wie nichts. Mit dem Abstieg sollten wir aber nichts zu tun haben", betont Sebastian Lenz – wenn zur Abwechslung einmal alles normal läuft in einer Saison am Brandbach.

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