Obertrubach gibt sich einen Haushalt voller Corona-Unwägbarkeiten

13.6.2020, 10:00 Uhr
Hier wird der Platz an der Trubachquelle und der Gehsteig in Richtung Wolfsberg heuer noch gepflastert. Dafür stehen noch 75.000 Euro als Ausgaben im Haushaltsplan von Obertrubach.

© Thomas Weichert Hier wird der Platz an der Trubachquelle und der Gehsteig in Richtung Wolfsberg heuer noch gepflastert. Dafür stehen noch 75.000 Euro als Ausgaben im Haushaltsplan von Obertrubach.

Wegen der Ungewissheiten durch die Corona-Pandemie hatte sich der Rat jedoch entschlossen, die Haushaltsverabschiedung zu vertagen um verlässlichere Zahlen zu bekommen.

Finanziell viel verändert hat sich seitdem allerdings nicht. Lediglich bei den geschätzten Gewerbesteuereinnahmen wurde der Ansatz vorsichtig nach unten korrigiert. Nahm die Gemeinde letztes Jahr noch 425.000 Euro an Gewerbesteuern ein, stehen jetzt 350.000 Euro im Plan. Eigentlich wollte Grüner nur noch 300.000 Euro ansetzen. Nach dem Signal der Staatsregierung, das Kommunen Gewerbesteuerausfälle wegen der Corona-Krise ausgeglichen bekommen sollen, konnte man aber 50.000 Euro mehr ansetzen. Was dann tatsächlich an Gewerbesteuer reinkommen wird, muss sich aber erst zeigen.

Für Grüner ist klar, dass der Lockdown wegen des wirtschaftlichen Einbruchs erhebliche Auswirkungen auf die Steuereinnahmen, auch für die Kommunen, haben wird. Er sieht trotz des beschlossenen Konjunkturprogramms noch sehr viele finanzielle Fragezeichen. Größere Projekte wird die Gemeinde in diesem Jahr daher nicht angehen, jedoch vorbereiten.

Grüner bat um Verständnis, dass man wegen der Krise in diesem Jahr etwas zurückhaltender mit der Erfüllung von Wünschen sein müsse. Vor allem auch mit dem Wissen, dass heuer noch über 1,5 Millionen Euro für die Dorferneuerung in Wolfsberg bezahlt werden müssen. Der Gesamthaushalt von 6,9 Millionen Euro fällt um fast eine Millionen Euro niedriger aus als letztes Jahr. Die Dorferneuerung in Wolfsberg ist bis auf den Dorfplatz, der noch eine Wiese ist, so gut wie abgeschlossen. Allerdings muss der Westflügel der Schule saniert und die Kinderkrippe erweitert werden.

Auch wenn es finanziell eng werden könnte, brauche man heuer nach gegenwärtiger Planung keine neuen Kredite, so der Gemeindechef. Die Verschuldung soll sich laut Plan sogar um 63.000 Euro auf 375.165 Euro zum Jahresende verringern. Dies entspricht dann einer Pro-Kopf-Verschuldung von 171 Euro. Damit steht Obertrubach im Vergleich zu anderen Landkreisgemeinden sehr gut da – weil dieser Wert im Durchschnitt bei knapp 800 Euro liegt.

Erfreulich auch für die Bürger, dads es keine Erhöhungen bei den Grund- und Gewerbesteuern geben wird. Angesichts der zu erwartenden Entwicklung der Steuereinnahmen werde sich der Rat jedoch Ende des Jahres mit diesem Thema befassen müssen, so der Grüner.

Da in der Kindertagesstätte St. Marien die Kinderkrippe wegen zwölf Neuanmeldungen aus allen Nähten platzt, entschloss sich der Rat einstimmig dafür, Mietcontainer neben dem Kindergartengebäude aufzustellen. Dafür stehen heuer 175.000 Euro im Plan, wofür es einen Staatszuschuss in Höhe von 30.000 Euro geben soll. Einig war man sich, dass die Container nur eine Übergangslösung sein können und so schnell wie möglich mit den Planungen für einen Anbau begonnen werden muss. Höchstens für drei Jahre, besser kürzer, sollen die Container gemietet werden.

Hinzu kommt noch die Möblierung für die Container, die rund 25.000 Euro kosten wird, die aber dann in einem festen Anbau weiterhin genutzt werden kann. Damit entsprach der Rat voll und ganz dem Antrag der katholischen Kirchenstiftung St. Laurentius.

Die größte Maßnahme

Größte Baumaßnahme in Obertrubach selbst wird die Platzgestaltung mit Gehsteigpflasterung an der Trubachquelle bis zum Ortende Richtung Wolfsbach sein. Dafür stehen noch 75.000 Euro im Plan, für die Gesamtmaßnahme der Trubachtalstraße werden aber auch noch 200.000 Euro an Zuschüssen erwartet. Für den Breitbandausbau sind heuer 175.000 Euro eingeplant, abzüglich 25.000 Euro an Fördergeldern. Für die Schulsanierung sind Ausgaben von 150.000 Euro vorgesehen. Dafür gibt es allerdings 125.000 Euro als Zuschuss wieder zurück. Erfreulich ist auch das der Verwaltungshaushalt mit einem Überschuss in Höhe von 258.000 Euro abschloss.

Keine Kommentare