Teurer Sprit

ÖPNV und Schülerbeförderung wird für den Landkreis deutlich teurer

22.11.2021, 10:00 Uhr
Fast 1,8 Millionen Euro mehr muss der Landkreis Forchheim im kommenden Jahr für den Öffentlichen Nahverkehr und die Schülerbeförderung aufwenden.

© Berny Meyer, NN Fast 1,8 Millionen Euro mehr muss der Landkreis Forchheim im kommenden Jahr für den Öffentlichen Nahverkehr und die Schülerbeförderung aufwenden.

Fast 1,8 Millionen Euro mehr muss der Landkreis im kommenden Jahr für den Öffentlichen Nahverkehr und die Schülerbeförderung aufwenden. Die hohe Steigerung beruht zum einen Teil auf den gestiegenen Dieselpreisen, die durch die vertraglichen Verpflichtungen mit den Busunternehmen auf den Kreis durchschlagen. In Summe machen sie 750.000 Euro aus, erklärte Frithjof Dier im Kreisausschuss.

Der politischen Willensbildung ist der zweite Mehrposten geschuldet. Der Landkreis ist dem Zweckverband StUB beigetreten, um den Ausbau der Stadtumlandbahn im Schwabachtal und nach Neunkirchen zu befördern. Hier stehen vor allem umfangreiche Gutachten an. Über 400.000 Euro hat Dier für den Forchheimer Anteil veranschlagt.

Um dieselbe Summe teurer kommt den Kreis die Schülerbeförderung. Hier schlagen negativ das 365-Euro-Ticket zu Buche sowie die gestiegenen Fahrtkosten. Die staatlichen Pauschalzuweisungen verringern sich dagegen.

Martin Walz (CSU), Bürgermeister von Neunkirchen, sieht durch die politische Beschlusslage eine Million Mehrausgaben verursacht. 800.000 Euro macht er als Mindereinnahmen fest. "Die Ausgaben, was uns der ÖPNV wert ist, verdoppeln sich gegenüber 2020." Jetzt müsse eine inhaltliche Qualitätssteigerung zeigen, warum uns der ÖPNV so viel wert ist, mahnte er an. Der ÖPNV hat für seine Kommune eine große Bedeutung, nehmen doch inzwischen viele den gut getakteten Bus, um die Nadelöhre und Staus nach Erlangen im Berufsverkehr zu umgehen.

Das angekündigte Mobilitätskonzept mahnte Manfred Hümmer (FW) an. Man brauche es dringend als Entscheidungsgrundlage. Die Mehrausgabensumme entspräche in etwa zwei Prozentpunkten bei der Kreisumlage. Der Gedanke schmerze. Man müsse aber auch den Nutzen für drei Kommunen gegenrechnen, so Matthias Striebich (Grüne).

Ebermannstadts Bürgermeisterin Christiane Meyer (FW) will nicht die Sinnhaftigkeit einzelner Projekte auf den Prüfstand stellen. Es ginge aktuell nur um deren Finanzierung, konterte sie Hümmer, der eine solche Prüfung forderte.

Walz dagegen will mit der Machbarkeitsstudie in der Hand die vorhandenen Maßnahmen überprüfen, wo das Geld am besten eingesetzt sei. Er ist überzeugt, dass durch Umverteilung mehr erreicht werden könne.

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