Pinzberg: Drohnen retten Kitze vor dem Mähdrescher-Tod

28.7.2020, 16:49 Uhr
Pinzberg: Drohnen retten Kitze vor dem Mähdrescher-Tod

Ein Landwirt mähte seine Wiese und erwischte prompt ein Tier. Das Kitz war tot. Sofort rief der Mann bei der Kitzrettung an und bat, die restliche Wiese zu durchsuchen. Das erzählt Uli Wagner, der Drohnenflieger, der noch am Abend die Wiese mit der Drohne überflog. "Wir haben zwölf Kitze gefunden", erzählt Wagner.

Die Zahl der geretteten Kitze zeigt den Erfolg der Drohne. In den vergangenen Jahren wurden auch in Pinzberg die Wiesen ohne Drohne abgesucht. "Nur mit Durchlaufen, aber vielen Helfern. Es waren oft sechs bis zwölf Leute dabei", sagt Wagner. Gefunden wurden 22 Kitze. Mit Drohne über 30 Kitze. "Es bringt viel mehr", beteuert Wagner, denn die Drohne sei einfach schneller und effizienter. Denn es gelte nicht nur kleine Flächen abzusuchen, sondern auch große Wiesen, die 45 Hektar und mehr zählen. Auch hier ist Uli Wagner mit Helfern unterwegs.

Der Erfolg der Kitzsuche lässt sich jedoch nicht nur alleine an der Zahl geretteter Tiere messen. "Es sind einige Reviere dazugekommen", sagt Wagner. Waren es vorher nur die Reviere in Pinzberg, rufen mittlerweile auch die Jagdrevierleiter oder Landwirte aus Weingarts, Mittel- und Oberehrenbach, Seidmar, Niedermirsberg, Gaiganz, Neuses-Poxstall, Neunkirchen am Brand, Möchs, Gosberg, Poxdorf und Thuisbrunn bei dem Kitzrettungsverein an. Nicht nur Kitze, auch Hasen, Fasane, Nester von Bodenbrütern und ein Entengelege wurden aus den Wiesen geholt und in Sicherheit gebracht, als die Drohne diese Tiere anzeigte.

"Wir möchten uns bei allen Helfern, Jagdpächtern, Spendern und Unterstützern recht herzlich bedanken. Unser Dank gilt aber auch den Landwirten, die uns informiert haben und mit denen die Zusammenarbeit sehr gut geklappt hat", freut sich Wagner. Er und seine Helfer arbeiten alle ehrenamtlich. Aber: "Jeder hat etwas gegeben", betont Wagner. Für die laufenden Kosten wie Versicherung, Akkus für die Drohne oder für Benzinkosten zum Einsatzort werden die Spenden verwendet. Noch schöner sei allerdings die Reaktion einiger Landwirte und Jagdpächter, die sich bereits für das nächste Jahr angemeldet haben.

Selbst wenn jetzt noch die eine oder andere Wiese hoch steht und gemäht werden muss, ist für Uli Wagner und sein Team die Kitzrettungssaison beendet. "Wenn die Landwirte langsamer fahren, springen die Kitze davon", sagt Wagner.

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