Pottenstein: Brand zerstörte 1736 den ganzen Stadtkern

17.9.2019, 16:00 Uhr
Pottenstein: Brand zerstörte 1736 den ganzen Stadtkern

© Foto: Martin Burger

Das kleine Felsenstädtchen war oft Schauplatz von Bränden und Kriegsnöten. Unvergessen ist das Feuer vom 1. September 1736, das die gesamte Stadt bis heute prägt.

Viel ist nicht mehr übrig aus der Zeit des großen Brands, weder die alten Gebäude noch Informationen. Lediglich die Wachter-Chronik von Pottenstein gibt einen kleinen Einblick in die Tragödie. Ein Stadtbrand und damit großes Unheil ereilte die Stadt Pottenstein vor über 280 Jahren, als gegen 21 Uhr auf ungeklärte Weise ein Feuer ausbrach und sich rasend schnell ausbreitete.

Die Bewohner der kleinen Felsenstadt flohen rechtzeitig aus ihren Häusern, doch retten konnten sie nichts. Der komplette Stadtkern, innerhalb der Stadtmauer, wurde dem Erdboden gleichgemacht. Dem Feuer fielen 65 Gebäude zum Opfer, darunter auch die römisch-katholische Stadtkirche St. Bartholomäus.

Glocken im Kirchenturm schmolzen

So ist laut Chronik überliefert, dass das Feuer so heiß brannte, dass sogar die Glocken im Kirchenturm schmolzen und nicht mehr zu retten waren. Der Pfarrhof, das Schul- und Kirchnerhaus, prinzipiell die gesamte Stadt, lagen in Schutt und Asche.

Pottenstein: Brand zerstörte 1736 den ganzen Stadtkern

© Foto: Martin Burger

Beim Wiederaufbau schlug man dann vor, die Häuser der Hauptstraße – die eher ungleich nebeneinanderstanden – geradlinig auszurichten. Bis auf eine kleine Lücke vor der Kirche entstand Pottenstein aus der Asche.

Die Baulücke zwischen den Häusern soll Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn befohlen haben, damit, bei einem weiteren Brand, die Kirche geschützt bleibt. Zudem erließ der Fürst den Ärmsten einen völligen und den restlichen Bürgern einen teilweisen Steuernachlass für sechs Jahre. Dadurch erholte sich die Stadt wieder.

Zum Gedächtnis und um ähnliche Ereignisse zu verhindern, hat der damalige Pfarrer Eitzenberger 1737 eine Betstunde veranstaltet, die seitdem jährlich in der Stadt gehalten wird. Mit einem Gottesdienst gedenken die Bürger des Unglücksereignisses von vor über 280 Jahren. Diese Tradition wird heute noch aufrechterhalten und von der Bevölkerung und den Feuerwehren Pottenstein und Haßlach begleitet.

In der Regel wird vom alten Feuerwehrhaus aus in Richtung Kirche marschiert. Dieses Jahr trafen sich die Feuerwehrleute direkt vor der Kirche, jedoch ohne Marsch.

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