Poxdorf bekommt eine neue Aussegnungshalle

25.7.2019, 08:00 Uhr
Poxdorf bekommt eine neue Aussegnungshalle

© Dagmar Niemann

Bereits vor einiger Zeit hatte der Gemeinderat beschlossen, das alte, marode Leichenhaus inmitten des Friedhofes, nah bei der Kirche, abzureißen und eine neue Aussegnungshalle in Auftrag zu geben. Diese wird auf einem rund 25 Meter breiten Streifen des Parkplatzes hinter dem Friedhof entstehen.

Landschaftsarchitektin Elke Döhler erläuterte den Räten, in welcher Weise der Friedhof umgestaltet werden könnte. „Kleine Veränderungen können eine große Wirkung entfalten“, sagte sie und betonte, dass sie sich bemüht habe, zum Ort passende Pläne zu entwickeln und nur Materialien aus der Region zu verwenden.

Der teilweise überdachte Platz vor der neuen, dezent modernen Aussegnungshalle soll durch eine nicht zu hohe Mauer vom Parkplatz abgegrenzt werden, so dass die umgebende Landschaft in den Blick genommen werden kann. Der durch den Abbruch des alten Leichenhauses entstehende Platz soll zu einem baumbestandenen und mit Bänken ausgestatteten Ruhepunkt für die Friedhofsbesucher werden, wo sie miteinander ins Gespräch kommen können.

Verschiedene Bestattungsarten werden möglich sein: Es soll konventionelle Gräber und Urnengräber geben, aber auch eher anonyme Rasengräber in einem von der Gemeinde gepflegten Bereich. Der der Aussegnungshalle nächstgelegene Friedhofsteil wird durch eine Laubschnitthecke, in der sich ein Maschendraht verbirgt, eingefriedet.
Die Erneuerung der gesamten, den ursprünglichen Teil des Friedhofes umgebenden Sandsteinmauer wäre sehr kostspielig; deshalb wird zunächst nur die den Friedhof im Osten begrenzende Mauer wiederhergestellt. Sie ist baufällig, da sie unter der Sandsteinabdeckung aus Ziegelsteinen besteht.

Auf den von Parkplatz und Aussegnungshalle zur Kirche führenden Hauptweg und auf die wichtigsten Querwege soll eine „wassergebundene Decke“ aus einer festen Natursteinmischung aufgetragen werden. Sie kann bei Absackungen leicht repariert werden, matscht bei schlechtem Wetter nicht, ist umweltfreundlich und zudem recht preisgünstig. Etliche Räte sprachen sich gegen diesen Wegebelag aus und meinten, man solle zumindest die alte Pflasterung des Hauptweges erhalten.

Während der Neugestaltungsplan (Kostenpunkt 165.000 Euro) insgesamt einstimmig gebilligt wurde, erging an Elke Döhler die Bitte, bis zur nächsten Sitzung neue Ideen für den Belag der verschiedenen Wege zu erarbeiten.

Kita bis 2022 fertig

Die Gemeinde Poxdorf plant außerdem den Neubau einer Kindertagesstätte, da die Sanierung und Vergrößerung der bestehenden Einrichtung von Fachleuten und vom Landratsamt nicht empfohlen werden konnte. Zudem hätte man dafür auch keinerlei Förderung erhalten.

In der Gemeinderatssitzung Anfang Juli hatte der Architekt Norbert Siewertsen die Kostenberechnung vorgestellt; das Projekt wird sich auf knapp 3,7 Millionen Euro belaufen. Der Gemeinderat hatte das zur Kenntnis genommen und die Eingabeplanung erteilt, die Verwaltung war beauftragt worden, die Förderanträge zu stellen. Man erwartet Förderung vom Freistaat, der Antrag dafür muss bis zum 31. August gestellt werden und das Bauvorhaben muss bis zum 30. Juni 2022 fertiggestellt sein.

Die neue Kita wird auf dem sanierungsbedürftigen und für die Grundschüler nicht mehr benötigten Sportplatz neben Schule und Musikheim entstehen. Sie muss in Außenanlagen eingebettet werden.

Die Pläne dafür hat Landschaftsarchitekt Frieder Müller-Matsch in Abstimmung mit der Kita-Leiterin Jasmin Sämann erarbeitet. Beide waren in der jetzigen Sitzung anwesend, um den Entwurf für die Außenanlagen der Kita vorzustellen.
Bei den Außenanlagen müssen verschiedene Bereiche unterschieden werden: Da ist der etwa 150 Quadratmeter große, begrünte und mit einem Bodentrampolin und Balanciergeräten ausgestattete Raum vor der Kita, in dem Eltern warten oder ältere Geschwister spielen können. Auch an eine Abhol- und Vorfahrspur ist gedacht, die auch zum Parken verwendet werden kann.

Der Hauptspielbereich befindet sich im Hof der Kita; eine Hecke trennt die begrünten Flächen für die Krippen- und die Kindergartenkinder. Beide Spielbereiche sind mit altersgerechten Multifunktionsspielgeräten, Sandkästen, Wasserspieltischen und sogar mit einer Bobby-Car-Bahn ausgestattet. Außerdem gibt es Hochbeete für die Vorschulkinder und Rasenflächen und einen kleinen Picknickbereich mit verstellbaren Möbeln.

Im Süden des Kita-Gebäudes soll eine Art Entspannungsraum entstehen mit Rasen, Bäumen, Hängematten, einem Weidetunnel und einem Weidepavillon. Und schließlich ist da noch der Bistro-Bereich hinter der Kita, in dem auch verdeckt Platz für Container ist. Müller-Matsch hat auch einen Plan für die Gestaltung der an den Kita-Vorbereich anschließenden Fläche vor dem Musikheim entwickelt. Hier schlägt er vor, etliche Bäume zu pflanzen, um eine Art Wandelhain zu schaffen, eventuell in Zusammenarbeit mit den Poxdorfer Baumschulen, die dem Klimawandel trotzende Bäume empfehlen könnten.

Ein stolzer Preis

Ein barrierefrei gestalteter Eingang in den zum Bürgerhaus umgewandelten ehemaligen Verwaltungstrakt der Schule greift zukünftige Pläne zur Bereicherung des Ortslebens auf. Das ganze Projekt würde 571.000 Euro kosten. Ein stolzer Preis, bei dem aber bedacht werden müsse, so Bürgermeister Paul Steins, dass er auch Kosten für gemeindliche Infrastrukturmaßnahmen enthält und zur Innenverdichtung des Ortes beiträgt, was von der bayerischen Regierung bekanntermaßen gewünscht wird.

Alle Räte sind von dem Konzept sehr beeindruckt. Die Finanzierung jedoch bereitet Kopfzerbrechen – sie muss noch genau überlegt werden, ebenso wie die Frage eventueller Fördermittel.

 

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