Poxdorfer Gemeinderat tagte zum letzten Mal in der alten Zusammensetzung

5.5.2020, 11:00 Uhr
Poxdorfer Gemeinderat tagte zum letzten Mal in der alten Zusammensetzung

© Dagmar Niemann

Wegen der Corona-Pandemie wurde als Sitzungssaal die Aula der Schule gewählt. Während der öffentlichen Sitzung sind maximal 14 Zuhörer erlaubt – diesmal waren nur vier gekommen, darunter drei neu gewählte Räte.
Die Sitzung begann mit dem Bericht von Bürgermeister Paul Steins über den Vollzug vorangegangener Beschlüsse sowie den Fortgang gemeindlicher Projekte. Sichtlich erfreut zählte der Bürgermeister auf, wo es überall Fortschritte zu vermelden gab: In der neuen Aussegnungshalle wird in der nächsten Woche die Decke montiert; das alte Leichenhaus wird abgerissen und die beauftragte Firma wird mit den Pflanzungen beginnen; Ende Mai soll die vorläufige Inbetriebnahme erfolgen.
Die wegen der zusätzlichen Krippengruppe notwendigen Umbauarbeiten im alten Kindergarten sind fast abgeschlossen und eine neue Pflegerin konnte engagiert werden. Die Boccia-Bahn ist neu hergerichtet und der Rasen rundherum neu angesät worden. Der ewige Beschwerdepunkt „Waldstraße“ ist ausgeräumt: Löcher und Risse im Asphalt wurden beseitigt.

Bezüglich des Friedhofes standen zwei Beschlussvorschläge an: Die Anschaffung einer Kühlzeile für das Leichenhaus (Kosten circa 13800 Euro) und die Vergabe der Arbeiten zur Aufstellung von zwei zusätzlichen LED-Dorflampen an der Straße nach Kersbach (Kosten circa 6700 Euro). Diese werden in Zukunft die Ortseinfahrt nach Poxdorf besser ausleuchten und den Parkplatz des Friedhofes erhellen. Beide Vorschläge wurden einstimmig angenommen.
Architekt Norbert Siewertsen (Baiersdorf) berichtete den Räten über den Stand der Vorbereitungen für den Bau des neuen Kindergartens, der auf dem bisherigen Sportplatz der Schule entstehen soll (Kosten circa 3, 72 Millionen Euro – zugesagte Förderung circa 1,8 Millionen Euro).
Die ersten Ausschreibungen für fünf Gewerke sind erfolgt; es ist geplant, Anfang Juli mit den Arbeiten zu beginnen; weitere Ausschreibungen sind für Ende Juli und den Herbst vorgesehen. Ziel ist, die neue Kita bis Herbst 2021 fertigzustellen. „Aber“, so Architekt Siewertsen, „dieses Ziel ist in Gefahr“, da im Baugewerbe die Auftragsbücher voll seien und es durch die Corona-Krise noch zusätzlich Lieferengpässe gebe.
Die Sitzung endete mit der Verabschiedung von sieben Gemeinderäten, die dem am 15. März gewählten neuen Rat nicht mehr angehören werden. Bürgermeister Steins dankte dem gesamten Rat für die harmonische und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen sechs Jahren.
Über die Parteigrenzen hinweg habe man sich gemeinsam bemüht, für Poxdorf wichtige Projekte voranzubringen und auf die Sorgen der Bürger einzugehen. Steins bedauerte ausdrücklich, dass dieses gute Team, wie er sagte, nun auseinanderfalle; er äußerte aber auch Verständnis dafür, dass manche wegen der schwierigen Balance zwischen Familie, Beruf und Ehrenamt nicht mehr kandidiert hätten. Andere seien von den Bürgern abgewählt worden, weil sie neue oder jüngere Personen im Leitungsgremium der Gemeinde sehen wollten.
Den ausscheidenden Räten dankte Steins ganz speziell, indem er ihr Wirken in verschiedenen Ämtern in Erinnerung rief und alte Fotos an die Wand projizierte. Verabschiedet wurden zunächst der Dienstälteste Willi Schneider (seit 1984, also 36 Jahre lang, im Gemeinderat; 1989 gründete er die Fraktion der FW in Poxdorf) und Alfons Niebler (SPD; 30 Jahre im Gemeinderat; 2. Bürgermeister von 2008 bis 2014).
Beiden überreichte der Bürgermeister das schwarzgerahmte, weiße Gipsrelief der Poxdorfer Kirche sowie eine Urkunde, die ihr „besonders treues und fruchtbares Wirken zum Wohle der Gemeinde“ bezeugte, dazu zwei Flaschen Williams- bzw. Quittenschnaps aus einer Poxdorfer Brennerei. Weiter verabschiedet wurden Johannes Werner (CSU), 18 Jahre im GR, Norbert Backer (CSU) und Rudolf Siebenhaar (FW), beide 12 Jahre im GR; Peter Stark (CSU), 10 Jahre im GR, sowie Christian Werner (CSU), 6 Jahre im GR. Auch sie erhielten eine Urkunde und zwei Flaschen Obstbrand. Mit einer kurzen Rede bedankten sich Willi Schneider und Alfons Niebler für die lobenden Auch sie erhielten eine Urkunde und zwei Flaschen Obstbrand.
Mit einer kurzen Rede bedankten sich Willi Schneider und Alfons Niebler für die lobenden Worte des Bürgermeisters. Beide gaben den neuen Räten mit auf den Weg, stets kritisch in ihrem Amt zu wirken.