Quarantäne-Klasse an der Martin-Grundschule: So arbeiten Lehrer mit Schülern und Eltern zusammen

23.10.2020, 11:20 Uhr
Nicht mehr in der Schule, aber zu Hause: 22 Schülerinnen und Schüler einer Klasse der Martin-Grundschule Forchheim lernen bis zum 2. November über ein Video-Tool. 

© Daniel Reinhardt/dpa Nicht mehr in der Schule, aber zu Hause: 22 Schülerinnen und Schüler einer Klasse der Martin-Grundschule Forchheim lernen bis zum 2. November über ein Video-Tool. 

Für die 22 Schülerinnen und Schüler der Martin-Grundschule geht der Unterricht während der Quarantäne weiter – zu Hause vor dem Computer-Bildschirm. "Wir haben schon vor dem jetzigen Fall eine Videoklasse eingerichtet, um jederzeit auf einen Quarantäne-Fall reagieren zu können", sagt Schulleiterin Kerstin Friedrich im Gespräch mit den NN.

Bei dem Video-Tool gebe die Lehrkraft früh den Startschuss für den Unterricht, die Schüler seien mit Materialien versorgt. Mit Tages- und Wochenplänen bearbeiten sie den Unterrichtsstoff. "Das haben wir schon vorher eingeübt", sagt Friedrich. Auch Kinder, die keinen Zugang zum Online-Unterricht haben, erhalten Hilfe. "Die Lehrkraft kümmert sich in diesen Fällen telefonisch um jedes Kind." 

Die komplette Klasse ist getestet worden

Bis zum 2. November hat das Gesundheitsamt die Quarantäne angeordnet. Eine Lehrkraft war zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden. Als Kontaktpersonen sind alle Schüler der Klasse am Donnerstagvormittag getestet worden. Ein Ergebnis ist aktuell noch nicht bekannt.

Als der Corona-Fall bekannt wurde, habe die Schule vom Amt einen Plan über die weitere Vorgehensweise erhalten, erklärt Friedrich. "Das ist eine Hilfe gewesen, dennoch ist das alles eine Herausforderung für die Schule." Nachdem das Testergebnis der Lehrkraft bekannt wurde, mussten die Kinder von ihren Eltern in der Schule abgeholt werden. "Ohne die tolle Zusammenarbeit mit den Eltern hätte das nicht so reibungslos geklappt. Nicht nur wir als Schule, sondern auch die Eltern fangen viel ab in diesen Zeiten."

Maske im Lehrerzimmer, Ausnahmen im Klassenzimmer

Um eine Verbreitung des Virus im Lehrerkollegium zu vermeiden, müssen im Lehrerzimmer Masken getragen, permanent gelüftet und große Abstände eingehalten werden. "Die Lehrer müssen persönlich Kontakt zueinander halten", sagt Friedrich.

Lediglich zum Trinken oder Essen dürfen die Masken kurz abgenommen werden, erklärt Markus Hahn, Schulrat und stellvertretender fachlicher Leitung des Schulamtes Forchheim. "Im Klassenzimmer darf die Lehrkraft die Maske abnehmen, damit sie von den Schülern verstanden wird", erklärt Hahn. Werde der Mindestabstand unterschritten, ist die Maske wieder Pflicht. Gleiches gelte für Schüler, wenn sie an die Tafel gehen, so Hahn. Überschreite der Inzidenzwert im Landkreis die Zahl 35, herrsche für die Schüler an Mittelschulen Maskenpflicht am Platz. Bei einem Wert von über 50 gelte das auch für Grundschüler. Hier finden Sie aktuelle Informationen zur Ausbreitung des Coronavirus im Landkreis Forchheim. 

Der Austausch zwischen Eltern, Lehrern und Schülern der Martin-Grundschule ist während der Pandemie über ein Online-System organisiert. Die Schule verschickt beispielsweise Elternbriefe, auch können Eltern so die Lehrer kontaktieren. 

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