QuattFo in Forchheim: "Die Herzlichkeit ist einfach riesig"

22.7.2019, 05:53 Uhr
QuattFo in Forchheim:

© Roland Huber

Zu einem echten QuattFo-Höhepunkt kam es am Samstag, als es die Gruppenauslosung so wollte, dass sich im Basketballduell von "Kellerkinder" gegen "hat teilgenommen" Vater und Sohn tatsächlich auf dem Spielfeld gegenüberstanden.

Seit der Erstauflage im Jahr 1995 entwickelt sich QuattFo zunehmend auch zu einem Turnier der Generationen.

QuattFo in Forchheim:

© Roland Huber

Tom Horak, Kult-Stadionsprecher und aktiver QuattFo-Teilnehmer in den neunziger Jahren, erlebt es Jahr für Jahr, nicht nur aufgrund des eigenen Nachwuchses, der längst mit von der Partie ist. Zumeist ist er an seiner Sprecherkabine der erste Ansprechpartner, wenn es um die Anliegen der Teilnehmer geht.

Horak freut sich jährlich auf die bekannten Gesichter und sieht die Kinder groß werden. Zum Beispiel die der "Glemstaler": "Vor 15 Jahren haben sie noch kaum über den Tisch sehen können und mir ein Ohr abgequatscht, heute sind sie groß, und ich schicke sie auf dem Gelände umher, wenn irgendwo ein Schiedsrichter gebraucht wird", schmunzelt Horak.

Die Glemstaler – der Name fand seinen Ursprung im heimischen Fluss – fahren seit 2006 aus dem Stuttgarter Raum nach Forchheim, den Nachwuchs immer mit dabei, der nur darauf gewartet hat, im Alter von 14 Jahren endlich selbst an den sportlichen Wettbewerben teilnehmen zu können. Der Kern des Teams besteht aus Schwimmerinnen und Schwimmern der SG Glems, darunter auch ehemalige deutsche Meister: "Die Kondition ist für uns also nicht das große Problem, eher die Technik, wobei wir da im Laufe der Jahre auch nachgelegt haben", erklärt Helga Bitter, die Spielführerin.

Die Mannschaft mit der heuer zweitweitesten Anreise hat mittlerweile auch eine ehemalige Regionalliga-Handballerin vorzuweisen. Der sportliche Mix zahlte sich aus: Am Samstag gewannen die Stuttgarter alle Spiele und durften damit am Sonntag in Gruppe A antreten. Dort war dann allerdings nicht mehr viel zu holen. "QuattFo hat für uns nahezu höchste Priorität, der Termin wird freigehalten", erklärt Bitter, die ursprünglich aus Herzogenaurach kommt und damals über eine Arbeitskollegin von der Veranstaltung erfuhr.

QuattFo in Forchheim:

© Roland Huber

Das Turnier stellt für sie eine große jährliche Zusammenkunft von Freunden dar, die mittlerweile überall verstreut sind: "Die Herzlichkeit nicht nur untereinander, sondern auch zwischen den Mannschaften und den Veranstaltern ist einfach riesig." Sogar ein original "QuattFo-Ehepaar" die Glemstaler lernten sich einst auf der Sportinsel kennen.

Für Felix Gröger ist es jene Hilfsbereitschaft, die dafür sorgt, dass er und sein 15-köpfiges Organisationsteam abgesehen vom üblichen, aber routinemäßigen Kraftakt ein entspanntes Wochenende erleben konnten. Auch das Konzept für die Müllvermeidung funktionierte wie gewohnt. Einzig der kurzfristige Absprung einer Handvoll Mannschaften sorgte für kurze Ungereimtheiten, letztlich konnten auf der langen Bewerberliste aber Nachrücker gefunden werden. Am Ende waren es 62 anstatt der sonst üblichen 64 Teilnehmerteams.

"Es gab dieses Mal keine einzige Beschwerde über andere Teilnehmer aufgrund von Regelverstößen oder anderen Dingen. Die 1000 Leute klären das mit hoher Fairness unter sich.", so Gröger. Und das, obwohl auf den zahlreichen Handball-, Volleyball-, Fußball-, oder Basketballfeldern mitunter um jeden Zentimeter gefightet wird.

QuattFo in Forchheim:

© Roland Huber

Um die anfallenden kleineren Sportverletzungen kümmert sich ein Medikon-Team. Großer Ehrgeiz im Sport, gesellige Feierstimmung hinterher: So das alt bewährte QuattFo-Rezept. Die "GR80s" heizten am Samstagabend das Zelt ordentlich ein. Üblicherweise entscheidet sich erst im Herbst, ob es im Folgejahr ein neues QuattFo gibt. Trotz des erheblichen Aufwands können es Gröger und Co. aber wohl auch dieses Mal wieder nicht lassen. Für die Jubiläumsauflage 25 im kommenden Jahr wollen sie sich wieder etwas Besonderes einfallen lassen.

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