Reiner Redlingshöfer wird neuer Dekan in Gräfenberg

28.7.2020, 14:23 Uhr
Reiner Redlingshöfer wird neuer Dekan in Gräfenberg

© Foto: Rolf Riedel

Nachdem es wegen des Ergebnisses einer Schadstoffuntersuchung zu Verzögerungen bei der Renovierung des Pfarrhauses gekommen war, kann am Wochenanfang der Möbelwagen vorfahren und der neue Pfarrer und Dekan Reiner Redlingshöfer in sein neues Heim einziehen. Mitbringen wird er seine Ehefrau und die beiden Kinder im Alter von vier und acht Jahren

Schon Anfang Februar 2020 war Reiner Redlingshöfer vom Kirchenvorstand und Dekanatsausschuss zum neuen Dekan von Gräfenberg berufen worden – zu einem Zeitpunkt, als der Corona-Lockdown noch in der Zukunft lag.

In der Verwaltung begonnen

Der neue Pfarrer und Dekan ist ein Spätberufener – und ein echter Franke. In Veitsbronn im Landkreis Fürth im Jahr 1963 geboren, hat er sich zuerst der Verwaltungslaufbahn zugewandt, wo er es am Fürther Landratsamt bis zum Büroleiter der damaligen Landrätin Gabriele Pauly brachte. In seinem Heimatort Veitsbronn war er außerdem 2. Bürgermeister.

Vor 20 Jahren gab er mit 38 Jahren seinen sicheren Arbeitsplatz auf, weil er während einer Einkehrwoche bei der Kommunität Jesu Weg in Craheim zu der Überzeugung gekommen war, seinem Leben eine andere Richtung zu geben. Schon als Jugendlicher verspürte er die Neigung, einen beruflichen Weg als Seelsorger einzuschlagen. Diesen Lebensweg hatte er aber nicht weiter verfolgt. Doch hatte die Frage der Leiterin dieser Einkehrtage nach seinen ursprünglichen Neigungen in ihm eine neue Betrachtungsweise auf sein Leben geweckt.

Monatelang schlug sich Redlingshöfer mit diesen Gedanken herum – bis in ihm schließlich der Entschluss reifte, seine damalige Karriere in der Kommunalverwaltung und Kommunalpolitik aufzugeben, um das zu werden, was er als Jugendlicher werden wollte: Pfarrer.

An der Augustana Hochschule in Neuendettelsau studierte er Theologie, in den ersten sechs Dienstjahren danach war er als Pfarrer allein zuständig in der "Tiefgrundpfarrei" im Dekanat Bad Windsheim mit sechs kleinen Kirchengemeinden, die alle über eine eigene Kirche, Kirchenvorstand, Gemeindehaus und Friedhof verfügten. Daran schlossen sich neun Jahre als Pfarrer der Paul- Gerhardt-Kirche in Stein-Deutenbach an, direkt vor den Toren Nürnbergs. Die Pfarrrei war erst in den 1980er Jahren gegründet worden.

Im Gespräch mit den NN freut er sich auf seinen neuen Wirkungskreis als Pfarrer der Kirchengemeinde Gräfenberg und als Dekan des Dekanatsbezirks. Er möchte in erster Linie der Seelsorger sein, der die Menschen von Anfang bis Ende – von der Taufe bis zur Beerdigung – begleitet. Seinen Dienst sieht er in erster Linie als Pfarrer, das wird zwei Drittel seiner Tätigkeit in Anspruch nehmen. Die Aufgabe als Dekan für rund 12 000 evangelisch-lutherische Christen im Dekanatsbezirk wird das weitere Drittel einnehmen.

Er will viel zuhören, verrät er. Gerade in diesen Zeiten der Unsicherheit und der Angst durch die Corona-Pandemie will er den Menschen nahe sein und freut sich deshalb auf viele persönliche Begegnungen und Gespräche.

Seine Frau, eine gelernte Krankenschwester, wird in der Altenpflege der Diakonie arbeiten und als erfahrene Organistin die Gottesdienste mitgestalten. Mit dabei ist auch der achtjährige Sohn Simon, der hier in die Schule gehen wird und ein begeisterter Fußballspieler ist. Seine vier Jahre alte Tochter Sarah wird den Gräfenberger Kindergarten besuchen. Genügend Ansatzpunkte, um sich schnell voll in das Gemeindeleben zu integrieren, gibt es also.

InfoDie Einführung von Pfarrer Reiner Redlingshöfer als Dekan des Dekanatsbezirks und Pfarrer der Kirchengemeinde durch Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern wird am Sonntag, 2. August, um 15 Uhr auf dem Freigelände bei der Frankonia-Halle in der Hubertusstraße 10 in Gräfenberg stattfinden. Bei Regen wird in die Dreieinigkeitskirche ausgewichen.

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