Rezeptidee: Ein Hauch von Lauch schmeckt fei(n)!

12.8.2020, 12:32 Uhr
Rezeptidee: Ein Hauch von Lauch schmeckt fei(n)!

Kuchen? Gehört zum Kaffeekränzchen dazu. Auch im Sommer. Meldet sich das Kind und will Sonntags zum Kaffee vorbei kommen, frage ich als fürsorgliche Mutter selbstverständlich, ob ich auch einen Kuchen servieren darf.

Sicher, ich könnte auch ungefragt einfach Torte, Blechkuchen, Muffins oder was auch immer auf den Tisch stellen. Sie würden sicher auch gegessen. Trotzdem frage ich lieber vorher, auch wenn ich über manchen Wunsch erstaunt bin.

So wie neulich. "Mach einen Lauchkuchen", kam als Antwort. Lauchkuchen? Zum Kaffee? Ja, wer sagt denn, dass es zum Kaffee immer süßen Kuchen geben muss? Gerade bei der aktuellen Hitze. . .

Schmeckt anders als im Winter

Da es inzwischen frischen Sommerlauch gibt, ist das gar keine schlechte Idee. Ich bereite den Lauchkuchen vor, er schmeckt warm und kalt gleichermaßen. Der Sommerlauch hat, im Gegensatz zum Winterlauch, deutlich dünnere Schäfte und einen milderen Geschmack.

Die Waliser haben übrigens eine ganz besondere Beziehung zum Lauch, der mancherorts ja auch Porree genannt wird. Im 7. Jahrhundert hat wohl der König seinen Kriegern befohlen, in der Schlacht einen Lauch als Erkennungsmerkmal zu tragen.

Später erwähnt William Shakespeare in seinem Drama über Heinrich V. das Gemüse und lässt in der ersten Szene des fünften Aufzugs den Offizier Gower fragen: ". . .aber warum tragt Ihr heute Euer Lauch? Sankt Davidstag (der walisische Nationalfeiertag am 1. März) ist vorbei."


Das Rezept:

150 Gramm Mehl, 180 Gramm Butter, 1 Ei, 1 Prise Salz und 1-2 Esslöffel Wasser. Die Zutaten können mit dem Knethaken zu einem Teig verarbeitet werden oder mit den Fingern. Wird er frisch und damit ungekühlt auf der Quicheform verteilt, lässt er sich besser ausbreiten und bricht nicht in Stücke.

Die Füllung für den Lauchkuchen:

4 - 6 Stangen dünner Lauch, 150 g magerer Schinkenspeck, 2 Eier, 1/4 Liter Sahne, Weißwein, Butter, Salz, Pfeffer, Muskat und etwas geriebenen Gruyere. Lauchstangen halbieren, waschen, in zentimeterbreite Stücke schneiden, in heißem Wasser blanchieren. Speckwürfel glasig braten, dazu der blanchierte Lauch, mit Weißwein ablöschen. Beides zehn Minuten dünsten, vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Die Mischung aus Speck und Lauch wird auf dem Mürbeteig verteilt. Eier, Sahne, Salz, Pfeffer und Muskat verquirlen und über den Lauch gießen. Etwas geriebenen Gruyere darüberstreuen und bei 180 Grad im Backofen für etwa 40 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und eine Weile ruhen lassen.

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