Abschied mit Tränen in den Augen

19.7.2019, 16:53 Uhr
Abschied mit Tränen in den Augen

© Foto: Udo Güldner

Mit einem festlichen Abschlussball hat die Ritter von Traitteur-Mittelschule ihre Absolventen gefeiert. In der Jahn-Kulturhalle freuten sich die Schüler, ihre Eltern und Freunde über diesen wichtigen Tag im noch jungen Leben. Schulbester wurde Alexander Büttner aus Heroldsbach.

Noch stehen Emily Kestler und Sina Knauer auf der Bühne und singen. Doch bald wird sich Klassleiter Wolfram Dresel am Banjo zwei neue Stimmen für seine Schulband "Burnout" suchen müssen. Freilich sind die beiden jungen Damen nicht ausgebrannt, wie man vermuten könnte. Obwohl sie während des Abschlussballes alles geben. Vielmehr haben sie, wie ihre Schlagzeugerin Milena Stefanova auch, das vorläufige Ende der Schullaufbahn erreicht. "Ihr habt einen weiten Weg hinter Euch," so Landrat Hermann Ulm. "Ihr werdet aber gebraucht. In der Wirtschaft wartet man auf Euch." Egal ob die Jugendlichen nun eine Ausbildung beginnen oder sich in der Fachoberschule oder an der Berufsoberschule weiterbilden. Für ihre Geduld bedankte sich Oberbürgermeister Uwe Kirschstein bei den Eltern, für ihr Engagement bei den Lehrern Michael Hebendanz (9A), Silvana Nedelea-Rusca (9B), Frank Essler (9C), Susanne Jacob (10A), sowie Wolfram Dresel (10B).

Zusätzliche Prüfung

Wer die 9. Klasse besteht, der hat den normalen Mittelschul-Abschluss in der Tasche. Wer darüber hinaus noch eine zusätzliche Prüfung besteht, darf den Qualifizierten Mittelschul-Abschluss mit nach Hause nehmen. Das gelang an der Traitteur-Mittelschule von 82 Prüfungsteilnehmern 55 Jugendlichen. Die besten Noten hatten dabei Florian Fuchs, Greta Gogiqi, Mohamed Lepaja (alle 9A), Mirabella Carbunar (9B) sowie Alexander Büttner (9C). Letzterer war mit einem Notenschnitt von 1,7 zugleich auch der erfolgreichste Prüfungsteilnehmer schlechthin.

Und wer auf den M-Zug aufspringt und noch ein Jahr anhängt, der kann sich über den Mittleren Schulabschluss freuen. Hier waren es 42 Schüler, von denen bis auf zwei alle den Abschluss geschafft haben. Die meisten Punkte hatten Helena Lehmann (Notendurchschnitt 1,5) und Christoph Böhm gesammelt.

Eine Besonderheit ist die Deutschklasse, in der minderjährige Flüchtlinge ihre Sprachkenntnisse so weit verbessern, dass sie in eine der bestehenden Schulklasse wechseln können. Deutschlehrer Markus Weinberger gratulierte Valton Prekadini, der dabei das beste Ergebnis erzielen konnte.

Wie schwer es den Schülern fiel, den geschützten Raum der Ritter von Traitteur-Mittelschule zu verlassen, das konnte man der Rede der Schülersprecherin Lisa Kraus entnehmen. Mit Tränen in den Augen erzählte sie von den vielen Freunden, die sie hier gefunden habe. Von den lustigen Momenten, den gemeinsamen Unternehmungen und den anregenden Gesprächen – auch während des Unterrichts. Sie ahnte aber auch, "dass wir viele aus den Augen verlieren und nur wenige wiedersehen werden."

Zeugnisbemerkungen zitiert

Wie wenig die Vorurteile über die nicht leistungsbereite und unsoziale "Jugend von heute" stimmen, berichtete Schulleiter Klaus-Peter Sunder. Er zitierte einige Zeugnisbemerkungen, in denen von zuverlässigen, engagierten und konfliktlösenden Schülern die Rede war. Das zeige sich auch an der hohen Quote an bestandenen Prüfungen.

Zunächst aber bestanden die Nachwuchstänzer beiderlei Geschlechts die beinharte Prüfung auf der Tanzfläche. Den Tanzlehrern Katja Strijewski und Stephan Rothmeyer, die den Absolventen in den letzten Wochen die Grundschritte für Foxtrott oder Langsamen Walzer beigebracht hatten, sei Dank.

 

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