Rückstau nach zu vielen Kleiderspenden? Das sagt das BRK Forchheim

13.4.2020, 19:00 Uhr
Altkleider und Schuhe können in die Container des BRK eingeworfen werden. Doch könnte es einen Rückstau im System durch zu viele Spenden während der Corona-Krise geben?

© Pfrogner Altkleider und Schuhe können in die Container des BRK eingeworfen werden. Doch könnte es einen Rückstau im System durch zu viele Spenden während der Corona-Krise geben?

Die Klamotten stapeln sich und können kaum mehr weggeschafft werden: Das Altkleider-System in der Region steht vor dem Kollaps. Wie ist die Lage in Forchheim? Wir sprachen mit Birgit Kastura, BRK-Kreisgeschäftsführerin.

Frau Kastura, hat der Coronavirus Auswirkungen auf die Kleiderspenden?

Wir haben natürlich unseren Kleiderladen geschlossen. Auch das Sortieren durch unsere Ehrenamtlichen entfällt derzeit. Zunächst hatten wir deutlich weniger Kleiderspenden. Da war ich froh, dass die Menschen nicht gerade die Zeit zuhause nutzen, um ihre Schränke auszuräumen, da unser Laden ja zu hat. Wir haben aber 75 Container im Landkreis, in die die Bürger Kleider- und Schuhspenden einwerfen können. Inzwischen sind die Mengen in den Containern gestiegen, vor allem Winterkleidung wird eingeworfen. Eine Firma leert die Container regelmäßig.

Rückstau nach zu vielen Kleiderspenden? Das sagt das BRK Forchheim

© Gabi Schraudner

Was passiert dann?

Die Kleidung wird gelagert und normalerweise im Laden zu günstigen Preisen verkauft oder von der beauftragten Firma abgeholt. Die Kleidung wird nun erstmal weiterhin hier gelagert. Natürlich ist die Frage, wie lange die Maßnahmen gegen das Coronavirus insgesamt andauern. Es ist durchaus möglich, dass der Weitertransport zum Erliegen kommt. Wir bitten deshalb, dass Bürger die Kleidung bei sich aufbewahren und zu einem späteren Zeitpunkt abgeben. Derzeit sind wir aber in anderen Bereichen stark gefordert.

In welchen am stärksten?

In der Pflege haben wir alle Hände voll zu tun und mussten das Personal anders verteilen, mehr zu den Pflegeheimen und ambulanten Diensten. Unsere drei Tagespflegen wurden aufgrund der Corona-Allgemeinverfügung geschlossen. Die zwei ambulanten Pflege-und Betreuungsdienste sind nun stark gefragt. Durch das Besuchsverbot in den Heimen haben die Bewohner mehr Gesprächsbedarf. Deshalb bieten wir gerade mehr Einzelbetreuungen und haben doppelt so viele Gruppenbetreuungen, dafür in kleinerer Größe, damit die Abstände zwischen den Bewohnern groß und alle gesund bleiben.

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