Schul-Neubau in Neunkirchen stellt Planer vor Herausforderungen

21.5.2020, 13:46 Uhr
Schul-Neubau in Neunkirchen stellt Planer vor Herausforderungen

© Foto: Pauline Lindner

Der zweite Themenkomplex der Sitzung des Gemeinderatsausschusses für Kultur, Bildung und Vereine war ein Sachstandsbericht zum Neubau der Grundschule. Ein Punkt ist dazugekommen: Die Machbarkeitstudie für den derzeitigen Standort hat ergeben, dass ein Neubau am Deerlijker Platz möglich ist. Vor allem auch, dass der Neubau ohne Umzug der Schule in Container stattfinden könnte.

Sportunterricht im Freien müsste aber während der Bauphase entfallen. "Es ist möglich, aber einfach wird es nicht", beschrieb Bürgermeister Martin Walz (CSU) das Ergebnis. Das beauftragte Ingenieurbüro Baupiloten hat mehrere Gestaltungsmöglichkeiten eruiert. Der Hauptbaukörper käme auf den heutigen Sportplatz und alle Gebäude lägen jenseits der HQ100-Hochwasserlinie. Gleich welchen Standort man wähle, ist die neue Schule frühestens 2024 bezugsfertig.

Sachbearbeiter Michael Mosch und Schulleiterin Beate Kuen referierten ausführlich über die sogenannte Phase Null oder Sozialplanungsphase, die bislang gelaufen ist. Man müsse in einem Zeitrahmen von 50 bis 60 Jahren denken, gab Mosch vor. "Wie würde das Optimum aussehen, wenn man die Bildungsprozesse im 21. Jahrhundert berücksichtigt", ist nach Mosch der Ansatz dabei gewesen. Insbesondere das digitale Lernen habe in den letzten Wochen einen Schub nach vorne bekommen, ergänzte Kuen.

"Räumlich flexibel" ist das Ziel

Die Regierung hat die Überlegungen, Schule und Hort zu verzahnen, sehr wohlwollend betrachtet und die Grenzen für förderfähige Flächen noch oben angehoben. Bei den eigentlichen Schulräumen sind das 3067 Quadratmeter und beim Hort 1797. So ist auch eine Zwei-Felder-Turnhalle förderfähig. Sie soll nicht nur den eigentlichen Schulsport abdecken vormittags und nachmittags, sondern auch der kulturellen Nutzung dienen.

Dazu, so bisherige Überlegungen, braucht es ein Foyer und eine Bühne. Diese rund 250 Quadratmeter Baukörper müsste die Gemeinde selber stemmen. Die Veranstaltungshalle ist noch diskutabel, räumte Walz ein, auch wenn es einen entsprechenden Ratsbeschluss gäbe.

"Wir wollen räumlich flexibel bauen", erläuterte Walz. Beispielsweise mit "Forscherlaboren" für entdeckendes Lernen. Das Modell der Wissensbevorratung, so Mosch, ist veraltet, weil Wissensstände schnell überholt würden. Stefan Dobler (FW) zeigte sich skeptisch, ob nicht der Basiswissenserwerb zu kurz komme.

"Keine Entscheidung hinter verschlossenen Türen"

Mirjam Novak (Grüne) fragte auch hier nach einer Bürgerbeteiligung insbesondere für die Standortentscheidung. Walz hält sie wegen ihrer umfassenden Konsequenzen für eine Aufgabe der gewählten Vertretung.

Er sicherte zu: "Es wird sicher keine Entscheidung hinter verschlossenen Türen." Man sei mitten im Prozess, der vor der Sommerpause abgeschlossen sein sollte, um im Herbst einen Planungsauftrag vergeben zu können. Dank der vielen Gespräche habe man bisher viel erreicht, betonte Walz. "Ein tolles Zwischenergebnis."

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