Singtag mit besonderem Motto

21.3.2011, 17:57 Uhr
Singtag mit besonderem Motto

© Weichert

und vor 20 Jahren gestorben ist. Gekommen war seine Tochter Steffi Zachmeier, die mitsang und mitspielte und aus dem Leben ihres Vaters erzählte.

TÜCHERSFELD — Erwin Zachmeier, der aus Stein bei Nürnberg stammte, war ein Glücksfall für Franken. Hatte er doch einst in den Wirtshäusern in Franken unzählige fränkische Lieder gesammelt und aufgeschrieben, um diese so der Nachwelt zu erhalten. Eberhard Hofmann, Leiter des Arbeitskreises Volksmusik im Fränkische-Schweiz-Verein hatte den 57. Singtag zum 20. Todestag Erwin Zachmeier und seinen Liedern gewidmet. 112 Sänger waren in den Museumssaal gekommen, um begeistert mitzusingen, aber auch vieles über die Geschichte des fränkischen Liedguts zu erfahren.

Die Tüchersfelder Singtage, die vom Museum, dem Fränkische-Schweiz-Verein und dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege veranstaltet werden, haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Volksgesang zu fördern, aber auch Einblicke in die Sing- und Musiziergewohnheiten des fränkischen Sprachraumes zu vermitteln und der Nachwelt zu erhalten. Die Singtage bieten meist neues, beziehungsweise ziemlich unbekanntes Liedgut an. Eben auch solche Lieder die Erwin Zachmeier nicht nur gesammelt sondern auch vertont hat.

Begeistert mitgesungen

Zachmeier, der selbst auch Musikant war, hat auch selbst Lieder geschrieben. Wie zum Beispiel „Was wünsch ma denn zum Festtooch“, dessen Melodie vermutlich von Kurt Bickel stammt. Ein Lied das Zachmeier im mittelfränkischen Obererlbach gehört und aufgeschrieben hatte ist „Jetzt kommt die schöne Frühlingszeit“ und ein weiteres auch vertontes Lied von ihm selbst ist „Mei Kättala is rund und dick“ Für den Rangauer Viergesang schrieb Zachmeier das Lied „A Madla wäi mich findst net weit und breit“. „Etz sing mer euch a Lied vom Paradeis“, „Der Kälberkauf“, „Wenns schneit, nou schneits weiß“, „Und wenn’s an schäina Summer gibt“, oder „Die Ballade vom Schneidergesellen und der Markgräfin“ sind nur einige Lieder die Zachmeier der Nachwelt erhalten hat und die auch begeistert gesungen wurden.

Laut Eberhard Hofmann sollen die Tüchersfelder Singtage auch dazu beitragen, der Volksmusik zu Bedeutung und Gebrauchswert zu verhelfen, so wie es ihrer langen Tradition entspricht. Heiterkeit und Tiefe, Sinn und Unsinn der Texte werden so wieder entdeckt und scheinbar Unverständliches auf seinen Inhalt hin untersucht. Hofmann gab zu jedem Lied Hintergrundwissen, Bedeutung und Herkunft preis. tw