Solidaritätsaktion: Landwirte unterstützen Brauer in der Fränkischen Schweiz

14.2.2021, 16:46 Uhr
Solidaritätsaktion: Landwirte unterstützen Brauer in der Fränkischen Schweiz

© Stefan Braun

In seinem Video stellte Mike Schmitt unter anderem die Frage, wie man mit dem eingeschränkten Bierabsatz die monatlichen Fixkosten decken solle. Bei ihm seien dies 10.000 Euro. Das könne niemand lange durchhalten.

Das Video wurde mittlerweile tausendfach angeschaut, 6800 Leuten gefiel es alleine auf Facebook und über 900 Personen kommentierten dort den knapp über drei Minuten langen Appell an die Politik. „Ich habe in den letzten drei Tagen über 150 Mails beantwortet“ berichtet Schmitt über die Resonanz.

Unterstützung bekam er nun von knapp zwei Dutzend Landwirten aus der Region, mit denen er in geschäftlichen Kontakt steht. Die kreuzten am Sonntag, größtenteils mit dem eigenen Traktor, beim Nikl Bräu auf, um sich mit Bier einzudecken. „Ich habe jedem Landwirt, der mir im letzten Sommer zur Ernte die regionale Gerste angeliefert hat, gesagt, dass er bei mir einen Kasten Bier bekommt. Nun haben sie nach meinem Video gesagt: Wir halten zusammen.“

Diesen Zusammenhalt wollte auch Helmut Memmert aus Marloffstein demonstrieren: „Wir Landwirte wissen, wie es ist, wenn man unverschuldet in Schwierigkeiten kommt. Auch uns schmeißt die Politik ständig irgendwelche Knüppel zwischen die Beine. Wir haben daher nach der schönen Aktion im letzten Sommer und dem Video gesagt, hopp da fahren wir jetzt hin und unterstützen den Mike ein klein wenig. Wir müssen zusammenhalten, auch branchenübergreifend.“

Die weitere Anreise mit ihrem Traktor hatte Kerstin Bär aus Mistelbach bei Bayreuth. Die Landwirtschaftsmeisterin bekannte, dass „der Mike Schmitt mit seinem Video mein Herz getroffen hat. Mein Vater baut selbst im Fichtelgebirge Braugerste an. Ich habe daher viele Bekannte in der Brauwirtschaft und kenne die Situation. Wir haben uns daher kurzfristig und spontan zusammengetan und gesagt, wir fahren da heute hin. Es wäre schön, wenn die Leute generell mehr die kleinen Brauereien bevorzugen würden.“

Schmitt selbst freute sich sichtlich über die Solidaritätsbekundung, zumal jeder Traktor mit mindestens einem Bierkasten „im Gepäck“ die Heimreise angetreten hat.

Verwandte Themen