Im Stadtpark & im Königsbad

Sommer-Open-Airs in Forchheim 2021: Das ist das Fazit des Kulturamts

19.9.2021, 06:00 Uhr
Auch das kompakte ZirkArt-Festival wusste heuer im Königsbad zu begeistern.

© Udo Güldner Auch das kompakte ZirkArt-Festival wusste heuer im Königsbad zu begeistern.

Selten gab es im Haupt-, Personal- und Kulturausschuss des Stadtrats so viel einhelliges Lob: Kulturamts-Chef Lorenz Deutsch präsentierte dem Gremium einen kleinen Rückblick der beiden zurückliegenden (beziehungsweise bald endenden) Veranstaltungsreihen, die kulturelles Leben in die Stadt bringen sollten - nach langen Monaten des pandemiebedingten Stillstands.

Da wären zunächst die Volksbank Stadtpark Konzerte, die Mitte Juli an neun Tagen mit einer geballten Ladung Musik, Kabarett und Comedy (und Hochkarätern wie Willy Astor, Django Asül und Heißmann & Rassau) im Forchheimer Stadtpark gastierten. Veranstalter war zwar nicht die Stadt selbst, sondern der Veranstaltungsservice Bamberg, dennoch konnte sich Deutsch freuen: Die Konzerte seien "sehr zufriedenstellend" verlaufen, auch die zulässigen Lärmwerte wurden "einigermaßen" eingehalten. Lediglich eine einzige Beschwerde eines Anwohners habe es gegeben.

Der Spielort im Stadtpark wurde sowohl vom Veranstalter, den Künstlern und dem Publikum (darunter auch etliche Stadträte) wegen des idyllischen Ambientes "äußerst gelobt", so Deutsch. Als problematisch habe sich lediglich die fehlende Veranstaltungs-Infrastruktur erwiesen (sprich: kein direkter Zugang zu Strom, Wasser und Abwasser), was durch mobiles Gerät einigen Aufwand verursachte.

Im Kulturamt wie unter den Stadträten ist man einer Meinung: Das Areal im Stadtpark - das nach grober Schätzung und ohne Corona-Einschränkungen rund 2400 Personen fassen kann - soll auf jeden Fall als Freiluft-Veranstaltungsort weiterentwickelt werden. Hierzu regte Thomas Werner (CSU) auch die Installation einer festen Toilettenanlage an.

Ähnlich positiv auch das Resümee in Sachen "Kultur-Sommerquartier" im Königsbad, das in relativ kurzer Zeit von der Stadtverwaltung, unzähligen Ehrenamtlichen und Vereinen entwickelt und auch gestemmt wurde. Der Vorteil hier: Das Areal konnte (im Gegensatz zum Stadtpark) die ganze Sommer-Saison über genutzt werden und die nötige Infrastruktur war bereits vorhanden.

19 Veranstaltungen (exklusive "ZirkArt kompakt") sind im Sommerquartier über die Bühne gegangen, besucht von insgesamt rund 1700 Gästen. "Schwächer als erhofft", nannte Deutsch die Besucherzahl von im Schnitt 90 Personen pro Veranstaltung. "Zufriedenstellend ist das nicht wirklich", so der Kulturamts-Leiter, doch müsse man die Kürze der Zeit, in der die Reihe organisiert und beworben wurde, hier ebenso bedenken wie das durchwachsene Wetter und die noch immer spürbare, coronabedingte Zurückhaltung in der Bevölkerung. Anwohnerbeschwerden seien Deutsch keine zu Ohren gekommen, auch nicht an den rockigeren Abenden.

Trotz aller Verbesserungswürdigkeiten in Sachen Organisation und Optik (das Hausmeisterhäuschen am Freibad-Eingang wirkt nicht allzu einladend) habe man aber das Hauptanliegen absolut erreicht, meinte Deutsch: die Forchheimer Kulturinitiativen in all ihrer Vielfalt wieder auf die Bühne zu bringen.

Und was nicht ist, soll noch werden: Nicht nur das Junge Theater hat das Teilareal im Freibad inzwischen lieb gewonnen, auch im Ausschuss-Gremium forderte man durch die Bank, dass die Kultur im Königsbad auch in den nächsten Jahren bleiben soll. Atila Karabag (SPD) regte gar an, zu überlegen, ob die Fläche auch für eine Privatnutzung ("zum Beispiel für Hochzeitsfeiern") zur Verfügung gestellt werden könnte.

"Aus der Not geboren, ja", meinte Manfred Hümmer (FW) zuletzt mit Blick auf die Veranstaltungsreihen, "aber insgesamt toll und schnell umgesetzt". Ein wahrer Reigen an Lobeshymnen für das Kulturamt und die vielen ehrenamtlichen Helfer folgte aus den Fraktionen. Das Ganze habe auch gezeigt, so Hümmer weiter, dass man immer mehr "erstaunlich schöne, atmosphärisch dichte Outdoor-Flächen" im Stadtgebiet entdecke, die für Kultur- oder Sportveranstaltungen aller Art "bespielt" werden könnten. Er regte an, die möglichen (Grün-)Flächen Forchheims hierfür in einem Gesamtkonzept zu bündeln.

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