Vom Bestellen bis zum Ausleihen

Stadtbücherei Forchheim: Ein kleines Stück vom Paradies

11.1.2022, 14:58 Uhr
„Das Auspacken der neuen Bücher macht total Spaß“, sagt Doris Koschyk, Leiterin der Stadtbücherei Forchheim.

© Foto: Eduard Weigert „Das Auspacken der neuen Bücher macht total Spaß“, sagt Doris Koschyk, Leiterin der Stadtbücherei Forchheim.

Zwischen den Regalen in den klar strukturierten, modern möblierten und farblich in Gelb-, Rot- und Grüntönen angenehm abgestimmten Räumen liegt ein kleines Paradies – mit gemütlichen Leseecken, verstreuten Sitzgelegenheiten, mit jeder Menge Büchern, Zeitschriften und neuen Medien. Und wenn Corona irgendwann mal wieder vorbei ist, kann man sogar einen Kaffee genießen und dazu in Ruhe im reichhaltigen Sortiment stöbern.

Doch wie wird dieses kleine Paradies bestückt? Doris Koschyk, seit 1997 Leiterin der Stadtbücherei, zeigt den Nordbayerischen Nachrichten, welchen Weg neue Bücher und Medien durchlaufen bis sie am Ende schließlich in den Händen der Leserinnen und Leser landen und dort für genussvolle Stunden sorgen. In der Stadtbücherei, seit 2013 in dem sanierten Gebäude des ehemaligen Krankenhauses an der Spitalstraße, stehen rund 47 000 Medien bereit: Bücher, CDs, DVDs, BlueRays, Konsolenspiele, Brettspiele, Zeitschriften und seit einiger Zeit auch Tonie-Figuren für Kinder, die Musik und Lieder spielen und sogar Geschichten erzählen: "Die sind echt der Renner", freut sich Koschyk.

Stadtbücherei Forchheim: Ein kleines Stück vom Paradies

© Eduard Weigert, NNZ

1. Station: Jedes Jahr werden ungefähr 4500 ausgediente Bücher und Medien aussortiert und rund 5800 neue Exemplare bestellt. "Auch auf Kundenwunsch", erzählt die 58-jährige Buchexpertin, die zusammen mit ihren sieben Mitarbeiterinnen ein umfangreiches Sortiment betreut.

2. Station: Die Verlage liefern die Bücher und Medien in Kartons an. "Das macht total Spaß, die auszupacken", verrät Koschyk. Oft dürfen Praktikanten diese Arbeit machen.

 Eva Lederich versieht jedes Buch und jedes neue Medium mit einem Signaturschild.

 Eva Lederich versieht jedes Buch und jedes neue Medium mit einem Signaturschild. © Foto: Eduard Weigert

3. Station: Anschließend werden die neuen Exemplare inventarisiert. Das bedeutet, dass jedes Buch eine Zugangsnummer und einen Stempel erhält und katalogisiert wird, so dass der Nutzer den Titel auch im Online-Katalog findet, wie Koschyk erläutert. Mitarbeiterin Eva Lederich klebt dann in ihrem Büro im zweiten Stock – mit Blick auf die Wiesent und das Rückgebäude der Brauerei Eichhorn – auf jedes Buch, auf jede CD ein farbiges Signaturschild, auf dem alle Daten vermerkt sind und das auch den Standort in der Bücherei signalisiert. So erhalten zum Beispiel Bücher und Medien für die Kinderabteilung ein rotes Schild.

Renate Leikam bindet jedes neue Buch mit einer Bio-Folie ein.

Renate Leikam bindet jedes neue Buch mit einer Bio-Folie ein. © Foto: Eduard Weigert

4. Station: Weil jedes Exemplar bis zu 100 Mal ausgeliehen wird, bindet Renate Leikam jedes neue Buch in eine durchsichtige Folie ein. "Zurzeit stellen wir auf Bio-Folie um", erklärt Doris Koschyk, während ihre Mitarbeiterin Renate Leikam im schmalen Büro im zweiten Stock gerade mit einem Art Schaber die Folie auf einem Buchrücken glatt streicht, damit keine Luftblasen im Einband zurückbleiben.

Hier in der roten Wand im ersten Stock werden die neuesten Errungenschaften präsentiert.

Hier in der roten Wand im ersten Stock werden die neuesten Errungenschaften präsentiert. © Foto: Eduard Weigert

5. Station: Mit einem Transportwagen werden die neuen, eingebundenen Bücher dann in die jeweiligen Abteilungen transportiert. Im ersten Stock stehen hunderte von Romane, hier dominiert die Farbe Rot an den Regalseiten, an der Wand und sogar die Stühle an den Tischchen an der Zeitschriften-Wand sind ebenfalls in einem kräftigen Rot gehalten. Die Neuerscheinungen werden mitten im Raum auf einem Würfel oder auf Augenhöhe im Wandregal präsentiert, so dass die Nutzer gleich sehen, welchen neuen Lesestoff es gibt.

Die Tonie-Figuren für die Tonie-Box sind bei Kindern äußerst beliebt.

Die Tonie-Figuren für die Tonie-Box sind bei Kindern äußerst beliebt. © Foto: Eduard Weigert

6. Station: Im Erdgeschoss ist die große Kinderabteilung beheimatet, in freundlichem Grün gehalten: Hier gibt es jede Menge Bilderbücher, Sachbücher, Romane für jedes Alter, Comics, Konsolenspiele, Brettspiele und eben die beliebten Tonie-Figuren. Hier liegt nicht nur der Empfangstresen, an dem meist zwei Mitarbeiterinnen den Leserinnen und Lesern behilflich sind oder neue Leseausweise ausstellen, sondern auch die sogenannte Selbstverbuchung.

Am Terminal der Selbstverbuchung können die Bücherei-Nutzer ihre Bücher zum Ausleihen ganz leicht selbst registrieren.

Am Terminal der Selbstverbuchung können die Bücherei-Nutzer ihre Bücher zum Ausleihen ganz leicht selbst registrieren. © Foto: Eduard Weigert

An diesem Terminal können die Nutzerinnen und Nutzer ihre Bücher und Medien, die sie sich neu ausleihen wollen, selbst registrieren. Dazu müssen sie am Bildschirm nur auf Ausleihe klicken, ihren Leseausweis drüber halten, dann erscheint eine Liste der gewünschten Medien am Bildschirm. Zum Schluss kann man sich – wie früher – auch einen Zettel mit allen Daten ausdrucken.

Zurück gehen Bücher und Medien rund um die Uhr am Rückgabeterminal.

Zurück gehen Bücher und Medien rund um die Uhr am Rückgabeterminal. © Foto: Eduard Weigert

7. Station: Und wie kommen die Bücher zurück? An der Außenseite der Stadtbücherei befindet sich ein Rückgabeterminal, an dem man rund um die Uhr Bücher und Medien zurückgeben kann: Klappe auf, Bücher rein, Beleg kommt raus.

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