Klein, aber fein

Statt Tag der offenen Brennereien überzeugten Hoffeste die Besucher rund ums Walberla

17.10.2021, 18:51 Uhr
Statt Tag der offenen Brennereien überzeugten Hoffeste die Besucher rund ums Walberla

© Foto. Rolf Riedel

Dieser Brauch war einer der Höhepunkte in der touristischen Saison der Fränkischen Schweiz. Busse und Bahnen brachten aus der ganzen Metropolregion Tausende von Besuchern in die Region, viele kamen mit dem eigenen Auto und nahmen dafür in Kauf, den vielen Probiermöglichkeiten rund um die geistigen Genüsse entsagen zu müssen. Die Schnapsbrenner hatten ihre Pforten weit geöffnet und eine Reihe von Brauereien boten einen Blick in ihre Braustätten. Der Andrang war entsprechend.

In diesem Jahr war alles anders. Wer es sich nicht schon denken konnte, erfuhr es von der Tourismuszentrale: Der Brennereitag wurde wegen der Corona-Pandemie und den steigenden Inzidenzzahlen abgesagt. Das traf die Brauereien nicht so sehr wie die Brennereien, denn die Brauereigaststätten konnten nach der 3-G-Regel wie gewohnt ihre Speisen und Getränke anbieten.

Für die Brenner bedeutete das für diesen Tag besondere Anstrengungen und viele von ihnen wollten den Aufwand und das Risiko nicht tragen. So waren es schließlich drei Brauereien und sieben Brennereien die sich beteiligt hatten.

Entgegen der Ankündigung war in diesem Jahr der Gasthof Seitz in Thuisbrunn nicht dabei. Während es bei den anderen Brauereien, die sich beteiligt hatten, wie Sponsel in Kirchehrenbach und Drummer in Leutenbach verhältnismäßig ruhig blieb, konnte sich Mike Schmitt von der Nikl-Bräu in Pretzfeld über einen vollen Biergarten und ein volles Haus freuen, innen ging es streng nach der 3-G-Regel. Wer sich draußen einen Platz gesucht hatte, wurde von Klängen der Niedermirsberger Blasmusik unterhalten.

Bei den beteiligten Brennereien war es in diesem Jahr bedeutend ruhiger. Bei der Brennerei Singer und dem Biohof Schmitt gab es kein Essen, das Angebot der Singers beschränkte sich ebenso wie das von Bertram Schmitt besonders auf die Ernte aus den Streuobstwiesen und ihre Destillate. Die Brennerei Haas in Pretzfeld überzeugte mit dem Angebot an klassischen Bränden, zur Stärkung gab es Bratwürste vom Grill.

Bei der Brennerei Siebenhaar in Dietzhof war volles Haus, allerdings achtete Chefin Sonja Siebenhaar streng auf die 3-G-Regel. Wer die nicht erfüllen konnte, erhielt keinen Zutritt zum weitläufigen Gelände, auf dem das Essensangebot sehr umfangreich war, was die Besucherzahl auch deutlich zeigte. Neben ihren Bränden hatten die Siebenhaars auch noch Marmelade aus eigener Herstellung und den bei ihnen gekelterten Charlemagner angeboten, einen Sekt aus Äpfeln.

Auch der Peterhof in Ortspitz hatte sein Angebot an diesem Tag umge-stellt, neben dem Verkauf der Spirituosen gab es auch etwas zu essen, aber das Hauptaugenmerk lag auf der Ernte aus den Streuobstwiesen. Eine Apfelbar mit Saftausschank erfreute auch die, die keinen Alkohol trinken wollten.

Insgesamt gesehen waren die Veranstalter zufrieden mit dem Ergebnis, immerhin hatte es keine Werbung gegeben. Auch sonst konnten die Kosten im Rahmen gehalten werden, allzu große Erwartungen hatten sie alle nicht gehegt. Auch die doch deutlich weniger Besucher zeigten sich zufrieden mit dem was sie geboten bekamen - und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass im nächsten Jahr alles wieder beim Alten sei.

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