Straßenausbau, Radwege, Vereinsheim: Viel zu tun in Effeltrich

16.9.2020, 16:44 Uhr
Das Merkel-Anwesen, ehemals Gasthof Waldeslust und der angebaute Merkel-Saal: Hier wurden früher gemeindliche Feste veranstaltet. Beides gehört zusammen. 

© Dagmar Niemann Das Merkel-Anwesen, ehemals Gasthof Waldeslust und der angebaute Merkel-Saal: Hier wurden früher gemeindliche Feste veranstaltet. Beides gehört zusammen. 

Zunächst berichtete Bürgermeister Peter Lepper über das Ergebnis einer Besprechung, die Ende Juli im Staatlichen Bauamt in Bamberg stattgefunden hatte. Dabei war es vor allem um die dringend notwendige Sanierung und Verbreiterung der Staatsstraße zwischen Effeltrich und Langensendelbach gegangen. Die jetzige Fahrbahndecke ist rund 60 Jahre alt, die Straße ist sehr eng und auch ein Fahrradweg fehlt bislang. 

Inzwischen sind die Pläne für die Baumaßnahmen fertig; allerdings muss noch Land auf beiden Seiten der Straße erworben werden. Im Bauamt geht man davon aus, mit den Grunderwerbsfragen bis Februar 2021 zu Ende zu kommen und dann im April oder Mai mit dem Bau beginnen zu können. Im Oktober 2021 soll alles abgeschlossen sein. 

Den Gemeinden Effeltrich und Langensendelbach werden keine Kosten entstehen; gegen eine pauschale finanzielle Entschädigung sollen sie sich lediglich verpflichten, für die Reinigung und den Winterdienst des Radweges zu sorgen. Der einzige Wermutstropfen: Wegen der Bauarbeiten muss die Straße sechs Monate lang gesperrt werden. 
Mit dem Radweg zwischen Effeltrich und Kunreuth geht es dagegen nicht so gut voran: Er ist derzeit Gegenstand einer Petition an das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, die für Ende September zur Verhandlung ansteht. Bürgermeister Lepper wird vorher nochmals nach Bamberg fahren, um sich mit der zuständigen Baudirektorin zu besprechen.

Vereine boten Unterstützung an

Weiter berichtete Peter Lepper über ein Gespräch mit den Vertretern des Volkstrachtenvereins Bernhard Kotz und Hans Pinzel. Diese hatten sich erkundigt, wie es um den Ankauf des sogenannten Merkel-Grundstückes, ehemals Gasthof Waldeslust, stehe. Der Bürgermeister teilte dazu mit, der Erwerb des Anwesens sei vorgesehen, in den kommenden Jahren stünde allerdings wegen anderer Prioritäten für die Sanierung kein Geld zur Verfügung. 

In weiteren Vorbesprechungen mit Vereinsvertretern habe sich dann gezeigt, so der Bürgermeister, dass sechs Vereine an der Nutzung des Merkel-Anwesens interessiert seien. Diese wollen sich bemühen, Fördermöglichkeiten aufzufinden, eventuell Miete zu zahlen und Hand- und Spanndienst zu leisten. Auch die Nutzung als Bürgerhaus sei als Idee aufgetaucht, einschließlich der Möglichkeit, die Gaststätte für private Feiern an Bürger zu vermieten. 

Die Vereinsvertreter hatten deutlich gemacht, dass man sich ihrer Meinung nach mit der Sanierung Zeit lassen könne. Wichtig sei zunächst, dass ein Teil der Räumlichkeiten bereits in nächster Zeit genutzt werden könne, darunter die Gaststube und die Küche, eventuell auch die Wirtswohnung. 

Bürgermeister Lepper hat wegen eventuell notwendiger, dringender Behelfsarbeiten bereits mit dem Architekten Norbert Siewertsen aus Baiersdorf Kontakt aufgenommen. Dieser soll klären, ob mit vertretbarem Aufwand und Hand- und Spanndiensten der Vereine, das Gebäude in einen Zustand versetzt werden kann, der eine teilweise Nutzung zulassen würde. Die Vereine seien auch aus historischen Gründen an dem Merkel-Anwesen sehr interessiert, denn der Kriegerverein, der Gesangverein, der Burschenverein Zufriedenheit, der Taubenzüchterverein, die Jagdhornbläser und der Sportverein seien dort gegründet worden. 

Anschließend ging es um die von der Verwaltung zusammengestellte Prioritätenliste. In dieser finden sich rund 60 Projekte, die derzeit zur Bearbeitung anstehen, darunter der Rathausumbau, der Neubau des Bauhofes oder der Architekturwettbewerb. Alle sind vier unterschiedlich dringenden Prioritätsklassen zugeordnet. Die Tabelle gibt zudem darüber Auskunft, wie weit das jeweilige Projekt bereits vorangetrieben wurde. In der Sitzung sollte nun geklärt werden, ob die vorgeschlagene Prioritätszuordnung Zustimmung findet. 

Kathrin Heimann (DEL) zeigte sich mit der Einordnung des Baugebietes Lettenfeld in Priorität vier nicht zufrieden. Gestützt auf den Antrag von Bettina Brechelmacher (DEL), beantragte sie die Höherstufung in die Gruppe eins.

Daran schloss sich eine recht emotionale Diskussion über Größe und Kosten des Baugebietes an; ferner auch darüber, dass es ja noch zwei andere förderungwürdige Baugebiete in Effeltrich gebe. Letztendlich ließ Bürgermeister Lepper über den Prioritätsgrad der beiden Baugebiete Lettenfeld und Gaiganz abstimmen. Beide wurden einstimmig in Klasse eins aufgenommen.

Dagmar Niemann

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