Streitberg: Schulungsraum fehlt

5.2.2019, 11:00 Uhr
Streitberg: Schulungsraum fehlt

© Foto: Roland Huber

Es muss rund 30 Jahre her sein, dass die Kameraden der Feuerwehr das Stockwerk über der Gerätehalle in Eigenleistung ausgebaut haben, erinnerte sich Kommandant Roland Brütting. Danach wurden sie als Schulungsräume, zum Teil auch als Lager für den Feuerwehrverein genutzt.

Vor etwa zwei Jahren sei bekannt geworden, dass es Probleme mit der Statik gibt und das Landratsamt eine Nutzungsunterlassung ins Auge gefasst habe, erklärte Brütting. Dabei seien mehrere Dinge zur Sprache gekommen: Neben dem Zweifel an der Tragfähigkeit der Decke sei es auch deren fehlende Feuerbeständigkeit gewesen. Außerdem sei die Treppe zu den Räumen zu steil und es fehle ein geeigneter Fluchtweg.

"Wir haben die Probleme gekannt, aber dann lange nichts gehört", sagte er. Ende des vergangenen Jahres habe er dann privat über einen Gemeinderat erfahren, dass die Gemeinde die Nutzung nun verbieten will. Abgesehen von der Art der Information (ein offizielles Schreiben gab es nicht) stünde die Wehr nun vor dem Problem, dass sie keinen eigenen Raum für Schulungen habe. Auch für Besprechungen oder für die Jugendarbeit fehlt damit ein Domizil. Der Feuerwehrverein ist ebenfalls betroffen, bestätigte die Vorsitzende Marion Zimmermann. Für Vorstandssitzungen fehlen ebenso Räume wie für die Lagerung von Vereinsutensilien wie Zelte, Geschirr, oder ähnlichem.

Streitberg: Schulungsraum fehlt

© Foto: Roland Brütting

Dabei soll in naher Zukunft ein weiterer Platzmangel behoben werden, den die Feuerwehr lang kritisiert habe. In einem kleinen Anbau zwischen Feuerwehrhaus und Bürgerhaus mit Zugang zur ehemaligen Bar im Keller des Bürgerhauses soll künftig die Ausrüstung der aktiven Wehr gelagert werden. Nun müsse sich die Wehr erneut für einen Anbau stark machen. Zwar können die Feuerwehrler den kleinen Saal des Rathauses für ihre Schulungen nutzen, wie das auch momentan geschehe. Doch der Saal wird auch von anderen Vereinen genutzt, spontane Treffen seien somit nicht möglich. Außerdem sei es nicht möglich, Schulungsmaterial oder Gegenstände wie Beamer dort zu lassen.

Favorit ist ein Anbau

Bürgermeister Helmut Taut räumte in der Jahreshauptversammlung ein, dass die Kommunikation seitens der Gemeinde nicht die Beste gewesen sei. Er lasse derzeit prüfen, unter welchen Voraussetzungen eine Weiternutzung der Räume über der Feuerwehrhalle möglich sei. "Unser Favorit ist ein Anbau am Feuerwehrhaus", sagte Roland Brütting und machte deutlich. "Eine Feuerwehr muss über Schulungsmöglichkeiten verfügen, auch über Räume für die Kinder- und Jugendarbeit.

Die räumlichen Zwänge dominierten die Hauptversammlung. Doch wurde auch Bilanz des Jahres 2018 gezogen — und die fiel durchwachsen aus. Die 31 Aktiven, darunter sechs Frauen, wurden zu insgesamt 24 Einsätzen gerufen, berichtete Kommandant Roland Brütting. Insgesamt mussten dabei neun Brandeinsätze, sechs technische Hilfeleistungen und neun sonstige Hilfeleistungen geleistet werden. Das Einsatzspektrum war breit gefächert und reichte von Bränden über Brandmeldeanlagen und umgestürzte Bäumen bis hin zu Verkehrsunfällen, auch mit eingeklemmten Personen, Verkehrssicherungen und Hilfestellungen für den Sanitätsdienst.

Brütting freute sich in seiner Doppelfunktion als Kreisbrandmeister und Kommandant über den deutlichen personellen Aufwärtstrend bei den Atemschutzgeräteträgern. Besonderes Lob gab es für die Kooperation mit etlichen Wiesenttaler Wehren bei der Ausbildung, bei Leistungsprüfungen und bei der Atemschutzgruppe

Nachwuchs in der Kinderwehr

Der angespannten Personallage im aktiven Dienst zum Trotz wurde in der Kinder- und Jugendfeuerwehr der Grundstein für die Zukunft der Feuerwehr gelegt. Wie die Vorsitzende und Leiterin der Kinderfeuerwehr Marion Zimmermann berichtete, sind in der Kinderfeuerwehr aktuell Jungen und Mädchen im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren. In den Gruppenstunden wurde ihnen ein buntes, nicht nur feuerwehrspezifisches Programm geboten. Höhepunkte waren die Teilnahme an der Kinderfeuerwehrolympiade in Weilersbach, eine Fackelwanderung und weitere Veranstaltungen.

Jugendwartin Denise Gerstenberger freute sich über sieben Jugendliche, die aus der Kinder- in die Jugendfeuerwehr übertraten. Mit ihnen wurden schon die ersten praktischen Übungen absolviert und der Jugendwissenstest abgelegt.

Marion Zimmermann berichtete als Vereinsvorsitzende vom Jahr des 89 Mitglieder zählenden Feuerwehrvereins. Gemeinsam mit dem Fränkische- Schweiz-Verein finanzierte man die Pflasterung einer Veranstaltungsfläche neben dem Gerätehaus. Ausgeführt wurden die Arbeiten vom gemeindlichen Bautrupp. Lob für die Gemeinde gab es von Verein und Kommando für den erstmals allein für die Feuerwehren durchgeführten Ehrungsabend in Muggendorf.

Zur neuen Kassiererin wurde Elisabeth Steinhäußer gewählt. Sie tritt in die Spuren von Nadja Brütting, die ihr Amt aus persönlichen Gründen zur Verfügung stellte.

Im Rahmen der Versammlung wurden außerdem zahlreiche Mitglieder geehrt. Für 20 Jahre aktiven Dienst wurde der stellvertretende Kommandant Mathias Gerstenberger ausgezeichnet. 25 Jahre aktiven Dienst leisten Marion Zimmermann und Helga Hösch-Brütting. Edmund Schrenker und Roland Brütting wurden für 40 Jahre aktiven Dienst geehrt, wobei Roland Brütting auch für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt wurde. Ebenfalls für 40 Jahre Vereinsangehörigkeit wurden in Abwesenheit Dietmar Brütting und Günter Steinhäußer geehrt. Schon 50 Jahre hält Konrad Ziegler dem Verein die Treue, bei Georg Beyer sind es bereits 65 Jahre.

 

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