Polizei und Feuerwehren im Einsatz

Sturm fegte über Landkreis Forchheim: Im Kellerwald krachte ein Baum auf Autos

Philipp Peter Rothenbacher

Nordbayerische Nachrichten Forchheim-Ebermannstadt

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20.5.2022, 13:42 Uhr
Zwischen Glückshafen und Glockenkeller krachte dieser Baum auf drei Autos im Forchheimer Kellerwald.

© Glockenkeller Forchheim Zwischen Glückshafen und Glockenkeller krachte dieser Baum auf drei Autos im Forchheimer Kellerwald.

"Leider hat es drei Autos von uns begraben. Ist aber nur Blech und kein Blut! ", postete der Glockenkeller am späten Donnerstagabend auf seiner Facebook-Seite. Auf dem Bild zu sehen: Ein entwurzelter Baum an der Rotkreuz-Bude ("Glückshafen"), der, direkt gegenüber vom Glockenkeller, auf die Wagen gekracht ist.

Aufräumen (und Kleinholzmachen) hieß es am Tag nach dem Unwetter im Forchheimer Kellerwald vor allem hier an der Rotkreuz-Bude und am Glockenkeller. 

Aufräumen (und Kleinholzmachen) hieß es am Tag nach dem Unwetter im Forchheimer Kellerwald vor allem hier an der Rotkreuz-Bude und am Glockenkeller.  © Athina Tsimplostefanaki

Die wichtigste Nachricht: Weder im Forchheimer Kellerwald, noch sonst wo im Landkreis hat es durch den abendlichen Sturm Verletzte gegeben. Acht Mal hätten die örtlichen Feuerwehren ausrücken müssen, berichtet Kreisbrandrat Oliver Flake. "Um kurz vor 21 Uhr wurde die Unwetter-Voralarmierung herausgegeben", so Flake. Und schon kurz darauf gab es den ersten Alarm, besagter Baumsturz im Kellerwald.

Glockenkeller-Wirt Matthias Erlwein und seine Mitarbeiter sind am Freitagvormittag noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt. "Es hat gestern schon ganz schön geschüttelt", sagt er und erzählt: "Es war voller Betrieb und innerhalb von Sekunden kam der Wind." Die Heftig- und Plötzlichkeit der Böe habe ihn an den schrecklichen Unfall am damaligen Gottla-Keller erinnert, als bei einem Sturm auf dem Annafest 2005 ein 43-Jähriger von einem herunterfallenden Ast erschlagen und mehrere Personen teils schwer verletzt wurden.

"Gottseidank ist gestern nichts weiter Schlimmes passiert." Als die orkanartigen Winde durch den Wald schossen, "haben wir sofort den Keller geräumt und im nächsten Moment hat es einen riesigen Schlag getan", so Erlwein: Ein Baum hinter der Rotkreuz-Bude war entwurzelt worden und nach vorne gefallen, genau auf die drei Autos - darunter auch das von Erlwein selbst.

Die erste Einschätzung des Kellerwirts mit Blick auf die demolierten Wagen: "Vom einfachen Lack- bis möglicherweise Totalschaden." Auch ein anderer Baum an der Rotkreuz-Bude hielt dem Sturm nicht stand, allerdings knickte er nach hinten ab ohne etwas anzurichten. Mitarbeiter der Stadt haben die beiden Bäume inzwischen entfernt, auch die drei Autos wurden abgeholt.

Äste, Blätter, Zweige und Co.: Am Glockenkeller wurde am Freitag viel gekehrt. 

Äste, Blätter, Zweige und Co.: Am Glockenkeller wurde am Freitag viel gekehrt.  © Athina Tsimplostefanaki

Generell kam der Landkreis glimpflich davon. Weitere FFW-Einsätze außer in Forchheim folgten laut Kreisbrandrat Flake unter anderem in Kirchehrenbach, Leutenbach sowie im Gemeindegebiet von Neunkirchen, wo unweit von Rödlas ein Baum auf die Fahrbahn kippte. Die Folge auch dort: Blechschäden an einem Pkw.

Mehrere Autos wurden durch einen entwurzelten Baum beschädigt.

Mehrere Autos wurden durch einen entwurzelten Baum beschädigt. © Athina Tsimplostefanaki

"Die Einsätze waren relativ zügig abgearbeitet, es ging meistens darum, Gegenstände zu sichern und umgefallene Bäume oder Äste zu beseitigen. Bis auf den Unfall im Kellerwald waren keine größeren Schadensbilder zu erkennen", sagt Flake.

Am Freitag wurden die Überreste des Unwetters beseitigt.

Am Freitag wurden die Überreste des Unwetters beseitigt. © Athina Tsimplostefanaki

Auch für Freitagabend sind teils schwere Unwetter vorhergesagt worden, die Vorabwarnungen gelten unter anderem für Bamberg, Forchheim, Pegnitz und Erlangen. „Wir müssen einfach sehen, wie sich die Lage entwickelt“, so Flake am Freitagmittag.

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