Tagespflege steht vor dem Aus

12.3.2014, 11:00 Uhr
Tagespflege steht vor dem Aus

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Knapp 55 pflegebedürftige Menschen werden derzeit in der Einrichtung in Mostviel tagsüber betreut, doch ob dies auch nach dem 30. April 2014 der Fall sein wird, ist fraglich. An diesem Tag läuft der Mietvertrag aus, den die Diakonie Bamberg-Forchheim mit dem Besitzer des Hauses, einem Privatmann, geschlossen hat. Dieser Vertrag war auf fünf Jahre befristet.

„Wir haben sehr großes Interesse an der Verlängerung“, erklärt Diakonie-Pressesprecherin Ute Nickel auf Anfrage der Nordbayerischen Nachrichten. Allerdings sei man mit dem Vermieter „noch nicht auf einen grünen Zweig gekommen“. Knackpunkt sei weniger die Miethöhe als bauliche Fragen und die Vertragslänge. „Wir würden gerne unbefristet bleiben. Unsere Arbeit wird hier sehr, sehr positiv gesehen.“

2009 eröffnet

Im Mai 2009 wurde die Tagespflegeeinrichtung unter dem Dach der Diakoniestation Gräfenberg offiziell eingeweiht. Das Angebot, pflegebedürftige Menschen – auch solche mit Demenz – den Tag über zu versorgen, nahmen vielen Angehörige dankbar an, für sie bedeutete das Haus in Mostviel eine große Entlastung im Alltag. Umso schwerer wiegt nun die Nachricht von der drohenden Schließung der Tagespflegestätte.

Die Angehörigen müssten jedoch nicht fürchten, im Mai ganz ohne ein Betreuungsangebot dazustehen, beruhigt Diakonie-Sprecherin Nickel. „Wir haben eine Alternative in der Region in der Hinterhand.“ Dass die Betreuungsverträge dennoch gekündigt wurden, liege daran, dass darin explizit Mostviel als Betreuungsort festgehalten ist. Über die Alternative – Nickel will hier nicht weiter ins Detail – gehen, habe man die Angehörigen mit der Kündigung informiert und ihnen auch Ansprechpartner der Diakonie an die Hand gegeben.

Arbeitsplätze bleiben erhalten

Auch die Beschäftigten müssten sich keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen, heißt es von der Diakonie. Die Mahlzeiten-Versorgung („Essen zu Hause“) – in Mostviel befindet sich eine der Küchen – könne auch über zwei andere Großküchen in der Region organisiert werden, da sei dann Platz und Bedarf für die bisher in Mostviel Beschäftigten, erklärt Ute Nickel.

Gleiches gilt für die Pflegekräfte, die derzeit in der Tagespflege arbeiten. Sie sollen innerhalb der Region weiterbeschäftigt werden.

Endgültig besiegelt ist das Aus für den Standort Mostviel noch nicht. Kommende Woche stehen erneut Gespräche zwischen dem Vorstand der Diakonie Bamberg-Forchheim und dem Vermieter des Hauses an. Ute Nickel sagt: „Wir sind vorsichtig optimistisch.“ Auch im Markt Egloffstein wollen die Bürger nicht tatenlos zusehen, wie ein Stück wertvolle Infrastruktur verschwindet. Sie haben eine Unterschriftenaktion gestartet, die Listen liegen in mehreren Läden aus.

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