There's no business like putzbusiness!

30.11.2019, 14:51 Uhr
There's no business like putzbusiness!

© Ralf Rödel

Neulich haben Sie aus dieser Ihrer Lieblingszeitung erfahren, warum es im Tunnel am Forchheimer Bahnhof ausschaut wie im Saustall: die Deutsche Bahn schiebt den schmutzigen Peter auf die Stadt und verlangt beim Reinigen der eigentlich fabrikneuen Unterführung eine „bessere und nachhaltige Performance“. Und – was soll man sagen – Recht hat sie, die DB! Aufmerksame Bahn-Pendler haben längst erkannt, wie mies die in unregelmäßigen Abständen veranstaltete Tunnel-Putz-Performance der städtischen Mitarbeiter wirklich ist: emotionsfrei, ohne jedes „Drama, Baby!“, wird hier unten mit versteinerter Miene lustlos der Müll eingeklaubt, es gibt weder Hüftschwung noch Moonwalk – und von ihrem öden Outfit (Warnweste in Orange, Arbeitslatzhose in Asch-, Maus-, Zementgrau) wollen wir gar nicht erst reden. Man möchte schreien: Nein, wir haben heute leider kein Foto für dich! Und zum Recall bist du auch nicht eingeladen!

Wir empfehlen der Stadt zwei Sofortmaßnahmen:


1. eine Performance-Schulung ihrer Müllarbeiter und -arbeiterinnen. Die Herren verinnerlichen erst klassische Tanznummern von Fred Astaire, bevor sie das laszive Bühnen-Gebaren Mick Jaggers und die Entertainer-Gestik eines Robbie Williams trainieren. Die Damen wiederum nehmen sich ein Beispiel an der jungen Madonna und analysieren die besten sexy Catwalk-Auftritte von Claudia Schiffer, Naomi Campbell und Kate Moss.


2. eine neue Putz-Couture: Weg mit der fantasielosen Arbeitskluft, her mit Lack, Leder, Nietengürteln, Paillettenhemden und Samthandschuhen! Wahlweise kann auch die neue Herbstkollektion von Victoria’s Secret aufgetragen werden – und zwar unabhängig vom Geschlecht (Kopfkino!). Dazu schallt aus den Bahn-Lautsprechern der sexy Soul-Klassiker „Working at the carwash“.

Yes! Das nennen wir eine wirklich bessere und nachhaltige Performance.

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