Trainieren, gestalten, feiern: Das sind die Vereine in Hausen

2.5.2021, 12:00 Uhr
Trainieren, gestalten, feiern: Das sind die Vereine in Hausen

© Julian Hörndlein

"Vereine halten das Dorf zusammen“, sagt Evelyn Dannhorn. Sie ist seit 2020 Vorsitzende des Hausener Heimat- und Trachtenvereins, der seitdem etwas aus dem Dornröschenschlaf erwacht ist. „Wir hatten viele Aktionen für dieses Jahr geplant“, erklärt Dannhorn. So hätte es zu Ostern ein Eier-Bemalen geben sollen, das wegen Corona abgesagt wurde. Im Juli ist ein Grillfest geplant, im Herbst ein Heimatabend mit Musik. „Es ist schlimm, dass aktuell nichts stattfinden kann“, so die Vorsitzende.

Vereine nehmen im Ort die Aufgabe ein, Menschen zusammenzubringen. So hat Dannhorn vor der Pandemie beispielsweise Sitztanz für Senioren angeboten. Diese Bewegung fällt nun weg.

In Abstimmung mit der Gemeinde entsteht aktuell ein Raum im „Krone“-Gebäude im Ortskern, den der Heimat- und Trachtenverein für seine Aktivitäten nutzen kann. Auch hier liegen die Bauarbeiten aktuell auf Eis. Bürgermeister Bernd Ruppert kennt die angespannte Situation der Vereine: 33 Vereine listet das Register auf der Webseite der Gemeinde Hausen. Das reicht vom Gesangverein über den Gartenbauverein bis hin zu den Hundefreunden.

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„Momentan ist es eher schwierig. Dabei ist das Vereinsleben sehr wichtig“, stellt er fest. Ruppert selbst ist Vorstand des Schützenvereins und des Unternehmerkreises. Beim Schützenverein ist der Trainingsbetrieb zum Erliegen gekommen, stattdessen wurde sich online getroffen. Der Unternehmerkreis ist verstärkt mit den Auswirkungen der Corona-Krise beschäftigt. „Wir können nur hoffen, dass wir in den Häusner Vereinen die Mitglieder bei der Stange halten können“, meint der Bürgermeister.

Die Verwaltung steht im regelmäßigen Austausch mit den Vereinen. Neben dem neuen Raum für den Heimat- und Trachtenverein hat man sich etwa um die Rasenpflege bei den Sportvereinen in Hausen und in Wimmelbach gekümmert. Auch die Feuerwehr beschäftigt die Corona-Zeit besonders. „Der Übungsbetrieb ist abhängig von der Inzidenz“, erklärt Marco Weichert, Vorsitzender der Feuerwehr Hausen.

An Vereinsaktivitäten sei aktuell alles auf Eis gelegt, Austausch findet vor allem über die WhatsApp-Gruppen statt. „Die Jugendgruppe hat sich online getroffen“, erzählt Weichert. Er hofft, dass sich die Corona-Lage im weiteren Jahresverlauf entspannt. Am 1. September ist ein Grillfest mit Hygienekonzept geplant. Ob das Johannisfeuer im Juni stattfinden kann, steht ebenfalls noch nicht fest. Der Einsatzbetrieb der FFW läuft unterdessen ganz normal weiter.

Eines vereint alle Hausener Vereine: Sie möchten, dass Corona möglichst bald überwunden ist und sie sich wieder untereinander treffen können. „Durch Corona wird alles unpersönlich“, sagt Evelyn Dannhorn. 

Mehr als nur Sport

Auch in Sportvereinen findet nicht nur sportliche Aktivität statt, sondern ebenso sozialer Austausch. Wir sprachen mit Matthias Müller, designierter Vorstand der SpVgg Hausen, über den Verein, seine Bedeutung und die Herausforderungen.

Herr Müller, wie wichtig ist der Sportverein in der Dorfgemeinschaft?

Matthias Müller: Der Sportverein ist ein Ort der Begegnung. Dort kann man zum einen gemeinsam Sport machen, aber auch Mitbürger aus dem Ort kennenlernen. Das führt dazu, dass man zum einen seinen Hobbys nachgehen kann, aber auch gesellige Stunden verbringen kann. Die Spielvereinigung ist ein wichtiger Teil von Hausen, er wurde 1921 gegründet. Eigentlich hätten wir in diesem Jahr 100-jähriges Jubiläum gehabt. Das wurde aufgrund von Corona jetzt auf das nächste Jahr verschoben.

Trainieren, gestalten, feiern: Das sind die Vereine in Hausen

© privat

Welche Abteilungen gibt es in der SpVgg?

Matthias Müller: Traditionell gibt es bei uns die Abteilungen Fußball, Tischtennis und Tennis sowie eine Wander- und Skisportgruppe. Im letzten Jahr haben wir zudem die Abteilung Gymnastik mit Kinderturnen gegründet, die sehr gut angenommen wird. Wir möchten ein vielfältiges Angebot bieten und auch junge Familien ansprechen.

Was hält die Zukunft für die SpVgg bereit?

Matthias Müller: Durch die Neugründung der Abteilung Kinderturnen ist es uns 2020 zum ersten Mal gelungen, den Trend der sinkenden Mitgliederzahlen aus den letzten Jahren zu stoppen. Aktuell haben wir 600 Mitglieder. Es laufen aktuell Planungen unser Breitensportangebot zu erweitern, unter anderem wird es in Zukunft Gymnastikkurse für Senioren geben, außerdem laufen auch Planungen für eine Darts-Abteilung. Daneben sind wir immer offen für Neues, ich kann mir auch gut eine Freizeitsport- oder Ausdauergruppe vorstellen.

Wie schränkt die Corona-Krise die Spielvereinigung ein?

Matthias Müller: Das sportliche und gesellschaftliche Leben im Verein ist komplett heruntergefahren. Das Sportheim ist geschlossen. Wir bieten ja hauptsächlich Teamsportarten an und die sind im Moment nicht möglich. Natürlich wird der Kontakt zwar über WhatsApp aufrechterhalten, aber das ersetzt natürlich nicht den richtigen Austausch beim gemeinsamen Sport.

JULIAN HÖRNDLEIN

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