Unfallstatistik: ADFC Forchheim will mehr Sicherheit für Radfahrer

15.8.2019, 06:49 Uhr
Erst im Sommer hatte der ADFC Forchheim für mehr Fahrradfreundlichkeit demonstiert. Die Schwimmnudeln zeigen, wie viel Sicherheitsabstand Radfahrer im öffentlichen Verkehrsraum brauchen. Nun offenbart die bayerische Verkehrsunfallstatistik, wie groß Gefahren für Radfahrer sind.

© Roland-Gilbert Huber-Altjohann Erst im Sommer hatte der ADFC Forchheim für mehr Fahrradfreundlichkeit demonstiert. Die Schwimmnudeln zeigen, wie viel Sicherheitsabstand Radfahrer im öffentlichen Verkehrsraum brauchen. Nun offenbart die bayerische Verkehrsunfallstatistik, wie groß Gefahren für Radfahrer sind.

Unfallstatistik: ADFC Forchheim will mehr Sicherheit für Radfahrer

© Foto: Maria Däumler

Während die Anzahl der Verkehrstoten in Bayern insgesamt abgenommen hat, ist die Zahl der getöteten Radfahrer im Freistaat deutlich angestiegen. Das zeigt die bayerische Verkehrsunfallstatistik für das erste Halbjahr 2019. Erst vergangenen Freitag ist ein 81-Jähriger nach einem Rad-Unfall bei Unterleinleiter verstorben. Wir haben mit Frank Wessel vom ADFC Forchheim über die aktuellen Zahlen der Statistik und das Thema Sicherheit für Radfahrer gesprochen.

Erst im Frühjahr hatte der ADFC Forchheim für mehr Fahrradfreundlichkeit demonstriert. Ungünstige Ampelschaltungen, holprige Wege: Im Sommer war NN-Redakteurin Lea-Verena Meingast mit dem ADFC in Forchheim unterwegs und hat den Video-Test gemacht. Sehen Sie sich das Video an, in dem Sie auf Play klicken:

Herr Wessel, wie beunruhigend sind die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik?

Schon sehr beunruhigend. 39 Radlerinnen und Radler kamen von Januar bis Juli ums Leben, acht mehr als im Vorjahreszeitraum. Das ist ein Anstieg von 26 Prozent. Allerdings habe ich damit gerechnet, dass die Zahlen steigen, da inzwischen auch mehr Radfahrer auf den Straßen unterwegs sind, die sich den engen Verkehrsraum miteinander teilen müssen.

Wo ist der Verbesserungsbedarf in Forchheim am größten?

Zwischen der Eisenbahnbrücke und dem Anfang der Hainbrunnenstraße muss man als Radler zwei Ampelphasen abwarten. Dann bekommt man gleichzeitig mit den Autos grün und muss sich zwischen den Fahrzeugen einfädeln, denn der Radweg endet dort. Das ist gefährlich.

Dabei besagt die Richtlinie zu Lichtsignalanlagen, dass Radfahrer Straßen in einem Zug überqueren können müssen. Auch an der Ecke Bamberger Straße/Von-Brun-Straße endet der Radweg abrupt und noch genau an der Stelle, an der die Fahrbahn eh schon durch eine Querungshilfe verengt wird. Da halten Autofahrer kaum 1,5 Meter Abstand zu den Radlern.

Aber die Situation für Radfahrer ist in Forchheim doch nicht nur schlecht?

Nein, von der Milka-Brücke aus führen vier autofreie Radwege in vier Stadtteile. Das ist sehr komfortabel. Der Radweg von Forchheim nach Eggolsheim ist auch sehr schön. Außerdem gibt es asphaltierte Radwege an der Wiesent entlang, allerdings sind sie nicht immer durchgängig.

Allerdings sind Verbesserungen wichtig, wenn man möglichst viele Bürger zur Nutzung des klimafreundlichen Verkehrsmittels Fahrrad einladen will. Im Herbst wird die Stadt eine oder einen Fahrradbeauftragten benennen. Ich habe die Hoffnung, dass dann mehr für die Fahrradfreundlichkeit getan wird.

 

 

 

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