Unverpackt-Laden eröffnet in Forchheimer Apothekenstraße

27.4.2021, 13:03 Uhr
Unverpackt-Laden eröffnet in Forchheimer Apothekenstraße

© Foto: Thomas Scherer

In die Apothekenstraße 6 wird "Fräulein Unverpackt Forchheim" einziehen. Dahinter stecken Anna Maurer-Weidemann, Inhaberin von "Fräulein Unverpackt Zirndorf" und Gerd Lowig, Inhaber der Kabel Deutschland-Filiale in Forchheim – als Freunde und Geschäftspartner.

"Die Forchheimer Innenstadt ist bislang unterversorgt, was nachhaltiges Einkaufen betrifft", sagt Anna Maurer-Weidemann. In Hausen hatte im Januar Christian Schenkel den "Zero Hero" am Pilatusring eröffnet (wir berichteten).

Dieser Laden decke einen größeren Kreis ab, sagt die 32-Jährige. Das Ziel sei im Sinne der Nachhaltigkeit aber, flächendeckend im Landkreis die Möglichkeit zum Einkaufen unverpackter Waren zu bieten.


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"Und dass jemand im Landkreis zehn Kilometer mit dem Auto extra nur fährt, um dann in einem Unverpackt-Laden einzukaufen, wäre ja Quatsch. Da wäre der Sinn für die Umwelt hinfällig", sagt die 32-Jährige.

Der Laden in der Apothekenstraße mit einer Fläche von etwa 50 Quadratmetern ist "genau so, wie ich es mir vorgestellt habe, nämlich nicht zu groß und super gelegen", sagt Anna Maurer-Weidemann. Ihr bereits bestehendes Geschäft in Zirndorf sei ähnlich: "Es ist auch relativ klein. Ich finde, da hat man eine besondere Kundenbindung."


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In Zirndorf hat die 32-Jährige ihr Geschäft vor über einem Jahr eröffnet. Die gebürtige Oberfränkin und gelernte Personalerin kommt ursprünglich aus dem Landkreis Kronach, lebt aber seit vielen Jahren in Oberasbach. Im "Fräulein Unverpackt Forchheim" wird sie für das Konzept und operative Geschäft zuständig sein, Gerd Lowig unter anderem für Partner und Kontakte.

In dem neuen Unverpackt-Laden werden die Forchheimerinnen und Forchheimer "alles finden, was sie für den Lebensmittelvorrat brauchen und, alles, was nicht gekühlt werden muss".

Unverpackt-Laden eröffnet in Forchheimer Apothekenstraße

© Foto: Eduard Weigert

Dazu zählen: Kaffee, Cerealien, Müsli, Tee, Trockenobst, Nüsse, Nudeln, Gewürze, Hülsenfrüchte und Reis. Auch Mehle und ganzes Korn werden im Sortiment zu finden sein. "Geplant ist auch eine eigene Mühle. Ziel ist, dass alles so frisch wie möglich ist und man es sich individuell zusammenstellen kann", erklärt die Inhaberin. Geplant ist auch, mit einem regionalen Bäcker zusammenzuarbeiten und Brot anzubieten. Darüber hinaus werden auch Süßwaren und Knabbersachen unverpackt erhältlich sein.


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Außerdem gibt es eine Auswahl aus dem Bereich Non-Food, also alles, "was Drogerie, Reinigung und Hygiene" betrifft. "Unser Ziel ist es, das Angebot, das es schon in der Forchheimer Innenstadt gibt, mit unserem Laden sinnvoll zu ergänzen", betont Anna Maurer-Weidemann.

Und ihr ist wichtig, dass absolute Perfektion nicht das Ziel ist: "Ich bin privat schon länger an dem Thema unverpackte Waren und Nachhaltigkeit interessiert." Sie sieht es als lockeres Konzept: "Es ist nicht das Ziel, den perfekten Öko zu geben und andere zu maßregeln."

Das Ganze müsse auch im Alltag integrierbar sein. "Wenn jemand drei Kinder hat, benötigt er oder sie vielleicht einfach ein Auto." Jeder Schritt und jede Bemühung zähle: "Jeder kann in seinem Maße, wie er oder sie es eben schafft, etwas Gutes für die Umwelt tun", findet sie. Zum Beispiel mit dem Einkauf unverpackter Waren.


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Bis es soweit ist, stehen in der Apothekenstraße noch einige Vorbereitungen an, dann kann das neue Geschäft in Forchheim starten. "Wir planen, im Laufe des Septembers zu eröffnen", sagt Anna Maurer-Weidemann.

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