USA-Neuzugang: So planen die Bamberg Phantoms

FORCHHEIM/BAMBERG - Die Footballer der Bamberg Phantoms begrüßen in diesen Tagen ein neues Gesicht. Das hatte vorab auch die Konkurrenz aus der Nachbarschaft gehört und prompt die Geschichte von einer spektakulären Aufrüstungsoffensive in die Welt gesetzt. Doch dahinter steckt eben nur auf den ersten Blick ein kostspieliger Star-Import.

Bis zum Jahresbeginn konnten sich die Bamberg Phantoms ihrer Spielklassenzugehörigkeit noch gar nicht sicher sein. Inzwischen schuf der Verband Klarheit, teilte die Mannschaft um den Forchheimer Spielmacher Jens Schubert in die Landesliga Nordost ein. Nachdem der sportliche Aufstieg aus der Aufbauliga im Herbst zunächst knapp verpasst wurde, spülte es durch eine Erweiterung der zweitniedrigsten Spielebene auf 23 Teams in vier Staffeln selbst deutlich schwächere Kandidaten wie die Hemhofen Gechers und die Rhinos Herzogenaurach nach oben. "Unabhängig" von dieser Entwicklung, betont die Vorsitzende Sabine Schubert, hätten die Verantwortlichen jedoch die Notwendigkeit einer zusätzlichen Leitungskraft als Unterstützung für Headcoach Ben Eber erkannt.

Schließlich kann die Trainer-Kompetenz gerade in den unteren Ligen viel bewirken, doch nicht nur dort ist der Markt umkämpft. Während selbst ein bekannter Regionalligist wie die Nürnberg Rams viel Geduld brauchte, verlief die "bayernweite" Suche der Phantoms, die seit 2016 auch auf dem Forchheimer Realschulsportplatz trainieren und viele Akteure aus dem hiesigen Landkreis in ihren Reihen wissen, erfolglos. Anstatt wie andernorts auf finanzielle Anreize und die berühmte "Katze im Sack" zu setzen, fand Schubert eine alternative Lösung.

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Herzogenaurach

15.6.2019, 21:54 Uhr

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So denn die Reise nicht mehr durch höhere Gewalt verhindert wird, landet in den kommenden Tagen die Verstärkung aus Miami. Devon Woods, zuvor schon als Spieler im Ausland aktiv und mit der Vorsitzenden persönlich bekannt, kommt allerdings nicht in erster Linie des Footballs wegen nach Deutschland.

Kostenlose Hilfskraft

Der 27-Jährige, der über die private Unterkunft im Hause Schubert hinaus keinerlei Bezahlung erhalten soll, orientiert sich aus beruflichen Gründen nach Deutschland. Mit einem dreimonatigen Touristen-Visum ausgestattet, peilt der gelernte Rechtspfleger mit Hilfe aus dem Verein die Zulassung für ein Studium an. Zum Ausgleich bringt sich Woods im Training bei allen Mannschaften von U13, U16, U19 bis zu den Erwachsenen ein. Vor allem "für die Jugend" erhofft sich Sabine Schubert einen Schub, auch wenn das Engagement zeitlich begrenzt sein dürfte. Für den Moment erhöht der US-Amerikaner den Spielraum bei der Trainingsgestaltung. Perspektivisch favorisiere man freilich die Variante, "längerfristig Kontinuität auf der Trainerposition" zu haben.