Vom Erlebnispark ins Rathaus: Benedikt von Bentzel ist Heroldbachs neuer Bürgermeister

14.4.2020, 10:00 Uhr
Vom Erlebnispark ins Rathaus: Benedikt von Bentzel ist Heroldbachs neuer Bürgermeister

© Foto: Julian Hörndlein

"Ich bin in einem politischen Umfeld aufgewachsen", sagt Benedikt Graf von Bentzel. Bereits als Jugendlicher habe er seinen Vater zu diversen Veranstaltungen begleitet. "Die Familie ist seit vielen Jahren in Heroldsbach verwurzelt", sagt der 52-Jährige. Aufgewachsen ist er in Heroldsbach und im Internat im Kloster Ettal, bevor er eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Bayerischen Vereinsbank in München .

Nach mehreren Stationen im Vertrieb kehrte von Bentzel 2001 nach Heroldsbach zurück, um den Erlebnispark Schloss Thurn zu übernehmen, der im Familienbesitz ist. Sein beruflicher Werdegang könne ihm jetzt als Bürgermeister helfen, schätzt von Bentzel – allen voran der Umgang mit Zahlen.

"Eine Gemeinde ist nur so gut, wie sie wirtschaftet", erklärt er. Für das Bürgermeisteramt zieht sich von Bentzel nun aus der Geschäftsführung des Erlebnisparks zurück, seinen Part übernimmt Frau Hana, die gemeinsam in einem Team schon vorher zur Geschäftsführung gehörte. Mit ihr und den zwei gemeinsamen Kindern wohnt von Bentzel auf dem Park-Gelände. Viel Zeit bleibt ihm dafür aber meistens nicht. "In der Freizeit hat die Familie Priorität", sagt von Bentzel. Daneben ist er gerne in der Natur, geht Joggen und Radfahren.

Trotzdem bleibt der Besitzer dem Erlebnispark erhalten, indem er etwa bei den finanziellen und strategischen Entscheidungen ein Wort mitzureden hat. "Da habe ich auch Verantwortung meinen Kindern gegenüber", sagt er.

Politisch ist von Bentzel seit 2002 als Gemeinde- und Kreisrat unterwegs, er war in der letzten Legislaturperiode Zweiter Bürgermeister. "Es sind bereits viele Projekte angelaufen", so der engagierte Kommunalpolitiker. Jetzt gelte es, Prioritäten festzulegen.

Zeitnahe Projekte sind für den Gewinner der Stichwahl der Anstrich des Bahnhofsgebäudes, neue Geschwindigkeitstafeln im Ortsbereich und die Fertigstellung des Dienstleistungszentrums. Daneben hat er die Errichtung eines Waldkindergartens auf dem Schirm. Er erinnert sich jetzt an viele Anregungen und Wünsche, die er "im Haustürwahlkampf erfahren hat".

"Durch Corona werden alle Karten neu gemischt", sagt der neue Bürgermeister. Auch für ihn persönlich sei es eine besondere Zeit, das Amt anzutreten. "Es ist eine komische Situation, wenn man nach acht Monaten Wahlkampf die Wahl gewinnt und sich dann nicht mit den Mitbürgern persönlich austauschen kann". Es sei für alle Bürger sowie Gewerbetreibenden und deren Mitarbeiter eine Ausnahmesituation. "Es ist aktuell eine verrückte Welt. Da ist Solidarität und Besonnenheit gefordert, ohne dass die Mitmenschlichkeit verloren geht", so von Bentzel.

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